Schade, dass wir nicht in den USA leben. Denn wir ver­passen ein Schnäp­pchen, wie es nicht mehr so schnell eines geben wird. Für lumpige 1000 $ kön­nen wir uns für Ostern sieben Wun­der kaufen. Dazu gehören:
- ein Engel, der uns von Gott selb­st (!) direkt zugewiesen wird
- die Rache Gottes an einem Feind, der uns übel will
- ein gemütlich­es Leben in Wohl­stand
- Heilung von unseren Gebresten und Krankheit­en
- ein langes Leben
-  per­sön­lich­es Wach­s­tum (die Frage ist, wohin …)
- ein ganzes Jahr lang Gnaden über Gnaden
(und als Bonus sog­ar noch ungesäuertes Brot, Trauben­saft aus Israel, zwei Abendmahls­bech­er aus echtem Oliven­holz und ein sagen­haft 25 cm gross­es Water­ford Kristal­lkreuz !! )
Ein Tor, wer da nicht zugreift …

- Nein, das ist kein ver­späteter Aprilscherz, son­dern das höchst ser­iöse aktuelle Ange­bot ein­er der vie­len Megakirchen in den USA. Nun kön­nte man amüsiert und mit einem Achselzuck­en über diese plat­te Bauern­fän­gerei für Leicht­gläu­bige hin­wegge­hen, wenn da nicht ein kleines Prob­lem wäre:
Die Predi­gerin namens Paula White, die das ver­lock­ende Ange­bot allen Ern­stes ins Inter­net gestellt hat, ist die spir­ituelle Bera­terin des amerikanis­chen Präsi­den­ten,

und ste­ht dem von Don­ald Trump ins Leben gerufene White House Faith Office vor. 

Selb­stver­ständlich ist für Paula White Don­ald Trump DAS Geschenk Gottes für die irregeleit­ete amerikanis­che Nation, ja für die ganze Men­schheit. 

Es braucht etwas Zeit, um sich wirk­lich klar zu machen, was für eine Blas­phemie da ger­ade vor unseren Augen abläuft. Ein windi­ger Immo­bilien­mak­ler, der sich jen­seits jeglich­er Moral mit knall­harten Ellen­bo­gen betrügerisch nach oben gekämpft hat und nun ger­ade daran ist, der amerikanis­chen Demokratie defin­i­tiv den Todesstoss zu geben, soll von Gott auser­wählt sein, Ameri­ka und die ganze Welt in ein neues Zeital­ter des Friedens zu führen? Einen eben­bür­ti­gen blas­phemis­chen Genossen hat er ger­ade noch in Putin, der das ortho­doxe rus­sis­che Chris­ten­tum naht­los in seine Pro­pa­gan­da des “ewigen, bis an die Zähne bewaffneten unsterblichen Rus­s­lands” einge­baut hat.

Vor 2000 Jahren hat ein­mal jemand gesagt, wer mit Gott in Kon­takt kom­men wolle, der solle in sein stilles Käm­mer­lein gehen — sowohl in das äussere wie das innere — um zu beten. Aber das ist halt lange her …

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