Herr Hadorn ver­lässt die Schwei­ze­ri­schen Rhein­hä­fen und brauch­te eine Mög­lich­keit auch noch ein biss­chen für das Hafen­be­cken 3 in Basel zu wer­ben. Das war Anlass für die bz Basel ein grös­se­res Abschieds­in­ter­view zu machen. Dar­in kommt, dan­ke Bojan Stu­la, auch die Kampf­zo­ne Birs­fel­der Hafen vor. Und in den Ant­wor­ten spie­gelt sich die gan­ze Phi­lo­so­phie der SRH.
Mit den Hafengeschichte(n) haben wir der Spiel­wie­se wie­der ein biss­chen Leben ein­ge­haucht. Und das war bit­ter nötig, wie man den Nebel­pe­tar­den im Inter­view ent­neh­men kann.
Im roten Kas­ten sehen Sie Fra­gen an und Ant­wor­ten von Herrn Hadorn.

Zu den Bau­rechts­zin­se gab es in den Hafengeschichte(n) meh­re­re Bei­trä­ge. Der wohl wich­tigs­te stand unter dem Titel »Geld­flüs­se und ver­schwie­ge­ne Sub­ven­tio­nie­rungs­pra­xis«:

Die Flä­che des Auha­fens in Mut­tenz beträgt, gemäss Web­site: 458’136 m² (nach Abzug der Infra­struk­tur­flä­chen: Bahn & Stras­sen), kann man rech­ne­risch von einer Flä­che von 400’000 m² aus­ge­hen, wel­che im Bau­recht abge­ge­ben wer­den. Die SRH kas­siert dafür einen Bau­rechts­zins X, den wir nicht ken­nen dürfen.

Bei­de Hafen­area­le zusam­men (Mut­tenz & Birs­fel­den) erge­ben eine Flä­che von: 715’369 m². In Birs­fel­den gehört dem Kan­ton Basel­land­schaft eine Flä­che von 315’369 m².

Dafür bekommt Basel­land von der SRH eine Aus­schüt­tung (2018) von 5’064’000.- CHF. Die­ser Betrag ist was­ser­dicht, er kann dem Rechen­schafts­be­richt (2018) der SRH ent­nom­men werden.
Dies ergä­be einen Bau­rechts­zins von 7.07 CHF/m2 p.a.

Schon in Beant­wor­tung der Moti­on 2018-164 von Jürg Wie­de­mann, »Inten­si­ve Nut­zung der Hafen­area­le in Birs­fel­den und Mut­tenz«, die in ein Pos­tu­lat umge­wan­delt wur­de wich der Regie­rungs­rat aus. Der Land­rat liess das Pos­tu­lat ste­hen, der Regie­rungs­rat auch, was in den Hafen­ge­schich­ten unter »Ein ver­bum­mel­tes Pos­tu­lat« genau­er beschrie­ben wird.

Daten­schutz als Aus­re­de! Es ver­langt nie­mand von den SRH dass sie erzäh­len wie­viel Bau­rechts­zins der Migros Deli­ka­tes­sen- und Kaf­fee­ver­mark­ter DELICA oder der Ben­zin-/Die­sel-/Ke­ro­sin-Ver­mark­ter Valo­ra bezahlt. Wenn aber ein Durch­schnitts­zins, respek­ti­ve ein Nied­rigst- und Höchst­bau­rechts­zins ohne Namens­nen­nung den Daten­schutz ver­letzt, ist das nicht mehr glaub­wür­dig — um es ein­mal sehr, sehr vor­nehm zu sagen.

Hier wird die Inter­es­sen­kol­li­si­on klar. Die SRH will den Bestand behal­ten, der Kan­ton ist offen­bar froh, das alles so blei­ben soll. Wo die Inter­es­sen der Gemein­de Birs­fel­den blei­ben, ist den SRH schlicht und ein­fach Wurst. Mit viel Bla­bla wird dem Bestan­des­er­halt das Wort gere­det. Viel­leicht soll­te sich der Kan­ton Basel-Land­schaft ein­mal den Kan­ton Basel-Stadt als Bei­spiel neh­men, bevor er von die­sem in Sachen SRH über den Tisch gezo­gen wird.

Für die bür­ger­li­che Mehr­heit im Land­rat sind die Hafen­area­le Goo­dies für die Wirt­schaft. Hier wird unter dem Label «Arbeits­ge­bie­te von kan­to­na­ler Bedeu­tung« Wirt­schafts­för­de­rung betrie­ben. Die Dum­ping­prei­se für die Gewer­be- und Indus­trie­area­le ver­zer­ren dabei nicht nur den Markt, son­dern sind auch nicht gerecht­fer­tigt. Die bür­ger­li­che Mehr­heit gou­tiert die­se struk­tur­er­hal­ten­de Wirt­schafts­po­li­tik und nimmt es locker in Kauf, dass der Kan­tons­kas­se dadurch eini­ge Mil­lio­nen entgehen.

 

 

Hier spricht Herr Hadorn wohl »Ziel­bild Hafen Birs­fel­den 2040+« und das Gebiet »Ster­nen­feld­stras­se West« an. Was wir vom Ziel­bild Hafen Birs­fel­den 2040+« hal­ten, haben wir in den Hafengeschichte(n) genü­gend erklärt. Wenn Herr Hadorn das alles so toll fin­det, heisst das ein­fach, dass er nicht zuhört und nicht ver­stan­den hat.

Zu »Ziel­bild Hafen Birs­fel­den 2040+«:
Wir erin­nern uns: Im Janu­ar wur­de uns per Medi­en­mit­tei­lung die neue Hafen­stra­te­gie für den Birs­fel­der Hafen vor­ge­legt. Das so genann­te «Ziel­bild Hafen Birs­fel­den 2040+«. Dar­in wird wort­reich erklärt, dass Stu­di­en, wel­che uns nicht vor­ge­legt wer­den (schon wie­der Daten­schutz!), den Birs­fel­der Hafen für sakro­sankt erklä­ren und den Sta­tus Quo unbe­dingt bis 2040+, also für min­des­tens zwei Deka­den und damit über die Poli­ti­ker­kar­rie­re der invol­vier­ten Her­ren hin­aus, bei­be­hal­ten wer­den soll.
Zu »Ster­nen­feld­stras­se West«
Die Birs­fel­de­rIn­nen, wer­den vom Kan­ton einen win­zig klei­nen Trost­preis erhal­ten. Sie dür­fen ab 2035 (nach Inbe­trieb­nah­me des Rhein­tun­nels) im Auf­trag des Kan­tons BL «Ster­nen­feld West« wei­ter­ent­wi­ckeln. Aller­dings auf eige­ne Kos­ten (steht im Klein­ge­druck­ten). Völ­lig selbst­los vom Kan­ton! Dafür erhält der Basel­bie­ter Staats­sä­ckel den Mehr­wert durch die Zonen­auf­wer­tung und die anfal­len­den Bau­rechts­zin­sen. Birs­fel­den geht also wie­der­um leer aus. Als «Deal« ver­kauft, klingt der Trost­preis aber wie ein 6er im Lot­to. Zumin­dest für die Dummen …

 

Sauhafe ohni Deggel ...
Mattiello am Mittwoch 20/37

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