Nun wird es in der Schweiz also wei­ter­hin meh­re­re Klas­sen von Tie­ren und Züch­tern geben. Bei den Tie­ren wer­den Kühe nun wohl in »Horn­vieh« und »Nur­vieh« ein­ge­teilt. Bei den kas­trier­ten Rin­dern eben­so gibt es dann »Hor­noch­sen« und »Nuroch­sen«. Bei den Züch­tern geht es entsprechend.

Mit die­ser typi­schen Schwei­ze­ri­schen Volks­in­itia­ti­ve, die aus­nahms­wei­se auch wirk­lich vom Volk und nicht von einer Par­tei kam, soll­te eine welt­be­we­gen­de Sache in die Ver­fas­sung geschrie­ben wer­den. So wie auch schon ande­rer Unsinn in die Ver­fas­sung geschrie­ben wurde.

»Eine Ver­fas­sung soll­te eigent­lich das zen­tra­le Rechts­dokument eines Staa­tes sein.Die Ver­fas­sung soll­te den grund­le­gen­den orga­ni­sa­to­ri­schen Staats­auf­bau, die ter­ri­to­ria­le Glie­de­rung des Staa­tes, die Bezie­hung zu sei­nen Glied­staa­ten und zu ande­ren Staa­ten sowie das Ver­hält­nis zu sei­nen Norm­un­ter­wor­fe­nen und deren wich­tigs­te Rech­te und Pflich­ten regeln. Die auf die­se Wei­se kon­sti­tu­ier­ten Staats­ge­wal­ten sind an die Ver­fas­sung als obers­te Norm gebun­den und ihre Macht über die Norm­un­ter­wor­fe­nen wird durch sie begrenzt. Die ver­fas­sung­ge­ben­de Gewalt geht in demo­kra­ti­schen Staa­ten vom Staats­volk aus. Ver­fas­sun­gen ent­hal­ten meist auch Staats­auf­ga­ben- und Staatsziel­bestimmungen.« Soweit etwa Wikipedia.

Ist es nun tat­säch­lich eine grund­le­gen­de Auf­ga­be des Staa­tes für Velo­we­ge zu sor­gen, die Beschat­tung von Sozi­al­hil­fe­emp­fan­gen­den zu regeln, Horn­kuh­züch­ter mit einer Sub­ven­ti­on zu beloh­nen? Oder wäre es nicht sinn­vol­ler für der­ar­ti­ge Anlie­gen even­tu­ell Geset­ze zu schaf­fen? Oder müss­te die Far­be der Lol­li­pops (Schläggs­tän­gel) even­tu­ell auch in die Verfassung?

Ich fra­ge mich, ob unser Par­la­ment, unse­re Regie­ren­den nichts Geschei­te­res zu tun haben als sich mit Kuh­hör­nern, Velo­we­gen, Aus­schaf­fun­gen, Ver­si­che­rungs­de­tek­ti­ven und ähn­li­chen Nich­tig­kei­ten zu beschäf­ti­gen. Da läuft an ihnen vor­bei eine vor­wärts rasen­de, glo­ba­li­sier­te Digi­ta­li­sie­rung, eine Job­ver­nich­tungs­ma­schi­ne par excel­lence, da gehen AHV und Pen­si­ons­kas­sen baden und das Kli­ma ver­än­dert nicht nur sich, son­dern auch uns. Oder wie Mat­thi­as Zehn­der in sei­nem Wochen­kom­men­tar sagt: »Es ist, wie wenn man in einem rasen­den Zug aus Unmut über die Fahrt­rich­tung die Far­be des Pols­ters ver­än­dert. Es ver­schafft viel­leicht kurz­fris­tig Befrie­di­gung – lang­fris­tig merkt man: Es ändert nichts an der Fahrt des Zuges.«
Ich hof­fe, dass bei den nächs­ten Natio­nal­rats­wah­len von den Wäh­len­den bes­ser hin­ge­hört wird, wer denn unse­re gros­sen Pro­ble­me ange­hen will. Oder anders bekräf­tigt: »°§*@!£$!«. Oder so …

Und für Gläu­bi­ge die Weis­heit zur Sache:

Gott, gib uns die Gelassenheit,
Din­ge hin­zu­neh­men, die wir nicht ändern können,
den Mut, Din­ge zu ändern, die wir ändern können,
und die Weis­heit, das eine vom ande­ren zu unterscheiden.
Frei nach Rein­hold Niebuhr

 

 

 

 

 

Früsch uf ihr Jeger, früsch uf zur Jagd!
Explosiönli-Feuer-Löschen-Ölwehr

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