So oder ähn­lich ging der fröh­li­che Jagd­ge­sang in einem Volks­lied. Und nun kön­nen sich also ein paar gig­ge­ri­ge Sozi­al­hil­feshe­riffs eine gol­de­ne Nase ver­die­nen. Das Titel­bild aus der Manes­se-Lie­der­hand­schrift zeigt auch klar und deut­lich um was es geht: Die Gros­sen hoch zu Ross und die Gewöhn­li­chen wer­den fast zertreten.

Nach dem SVPs Guru 2013 den Begriff des »Schein­in­va­li­den« erfun­den hat­te, konn­te die Par­tei ein gutes Jahr­zehnt lang auf einer Wel­le des Erfolgs reiten.
Inva­li­de wur­den zu poten­ti­el­len Schein­in­va­li­den denunziert.
Arbeits­lo­se zu poten­ti­el­len Tagedieben.
Sozi­al­hil­fe­be­zie­hen­de zu poten­ti­el­len Sozialschmarotzern.

Es genüg­te also nicht, dass in die­sen 12 Jah­ren die SUVA-Leis­tun­gen hal­biert wur­den, eine Ren­te kaum noch erreich­bar wur­de, wenn nicht min­des­ten eini­ge Glied­mas­sen fehlten.
Sicher wer­den dadurch nun auch die Denun­zi­an­ten das Gefühl haben, sie müss­ten jeden der auch nur ein­mal lacht, als Schein­in­va­li­den mel­den. Schön weit haben wir’s gebracht.
Ein wei­te­res Mal hat die Par­tei des Volchs das rest­li­che Volk ver­ra­ten und wie­der ein Stück Rechts­staat­lich­keit verkauft.

Ich fra­ge mich, wel­che Min­der­heit die SVP als nächs­te zur Kas­se bit­tet, wenn sie jetzt ihren Gross­erfolg fei­ert: Die ledi­gen Müt­ter (wie­der ein­mal)? Die Allein­er­zie­hen­den? Die Obdach­lo­sen (wie zum Bei­spiel Herr Orbán)?

Ich fra­ge mich, ob unser Par­la­ment, unse­re Regie­ren­den nichts Geschei­te­res zu tun haben als sich mit Kuh­hör­nern, Velo­we­gen, Aus­schaf­fun­gen, Ver­si­che­rungs­de­tek­ti­ven und ähn­li­chen Nich­tig­kei­ten zu beschäf­ti­gen. Da läuft an ihnen vor­bei eine vor­wärts rasen­de, glo­ba­li­sier­te Digi­ta­li­sie­rung, eine Job­ver­nich­tungs­ma­schi­ne par excel­lence, da gehen AHV und Pen­si­ons­kas­sen baden und das Kli­ma ver­än­dert nicht nur sich, son­dern auch uns. Oder wie Mat­thi­as Zehn­der in sei­nem Wochen­kom­men­tar sagt: »Es ist, wie wenn man in einem rasen­den Zug aus Unmut über die Fahrt­rich­tung die Far­be des Pols­ters ver­än­dert. Es ver­schafft viel­leicht kurz­fris­tig Befrie­di­gung – lang­fris­tig merkt man: Es ändert nichts an der Fahrt des Zuges.«
Ich hof­fe, dass bei den nächs­ten Natio­nal­rats­wah­len von den Wäh­len­den bes­ser hin­ge­hört wird, wer denn unse­re gros­sen Pro­ble­me ange­hen will. Oder anders bekräf­tigt: »°§*@!£$!«. Oder so …

Und die Weis­heit zur Sache:

Die rei­ne ein­fa­che Behaup­tung ohne Begrün­dung und jeden Beweis
ist ein siche­res Mit­tel, um der Mas­sen­see­le eine Idee einzuflössen.
Je bestimm­ter eine Behaup­tung, je frei­er sie von Bewei­sen und Bele­gen ist,
des­to mehr Ehr­furcht erweckt sie.
Gust­ave Le Bon (1841–1931)

Dem orangegelben Schmusekurs nicht auf den Leim gegangen
Von der Niederlage des Hornviehs und anderem Vieh

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