“Papier ist gedul­dig”. Die­se Redens­art wird meist nega­tiv ver­wen­det. Die Geduld reicht vom Toi­let­ten­pa­pier bis zur 1000er Note. Es ist auch der ers­te Werk­stoff, mit dem wir im wahrs­ten Sinn des Wor­tes in Berüh­rung kom­men (Pam­pers).
Gedul­dig hat hier pri­mär mit “dul­den” zu tun: als blo­ßes Mate­ri­al dul­det der Werk­stoff Papier alles, was auf oder mit Papier gemacht wird, es hat nicht die Fähig­keit, dar­auf bzw. dage­gen zu reagie­ren. Es lässt sich beschrei­ben, bedru­cken, bezeich­nen, zer­reis­sen, zer­schnei­den, zer­knül­len, fal­ten, prä­gen und vie­les mehr und das alles auch kom­bi­niert. Man sagt das mit der Geduld etwa, will man aus­drü­cken, dass hier etwas geschrie­ben steht, mit des­sen Inhalt man nicht ein­ver­stan­den ist oder den man gar empö­rend findet.
Also im Klar­text: dru­cken kann man alles, auch den aller­letz­ten Unfug oder Mist. Zum Bei­spiel Regle­men­te, die sich irgend­wel­che Beam­te oder Poli­ti­ker aus dem Fin­ger geso­gen haben, die so abwe­gig sind, dass sie nie ange­wandt werden.
Ein befreun­de­ter Buch­händ­ler sag­te mir ein­mal über einen Best­sel­ler, den er gut ver­kauf­te, den er aber selbst unles­bar fand, Autor und Ver­lag hät­ten hier “Papier durch Druck entwertet”.

Papier lässt sich aber auch sorg­fäl­ti­ger behan­deln. Was man mit vir­tuo­ser Krea­ti­vi­tät aus die­sem eigent­lich preis­wer­ten, im Grun­de aber unbe­zahl­ba­ren  Werk­stoff her­stel­len und machen kann, zei­gen die bei­den Künst­le­rin­nen Tami Komai und Mari­an­ne Vog­ler ab 29.5. bis 28.6. 2015 im Birs­fel­der Museum.
Geöff­net jeweils Mi 17.00–19.00, Sa 15.00–18.00, So 10.30–13.00.

Sehens­wert!

Ver­nis­sa­ge: Frei­tag 29.5., 19.00, es spricht Li Mol­let, es musi­ziert Geor­ge Ricci
Sonn­tags­ge­spräch: Sonn­tag 07.6., 11.00, es mode­riert Fran­zis­ka Osolin

Wochenrückblick
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