42 Leute auf 5 Listen möchten sich gerne in die Gemeindekommission wählen lassen. 15 Sitze sind zu vergeben. Wer sind die Bewerber, die Bewerberinnen?
Endlich mal ein queres Plakat (Querformat), hätte eigentlich beim Gemeinderat besser gepasst, in jedem Sinne.
Wir haben viele Leute gegoogelt und einmal geschaut, was dabei herauskommt. Das war ehrlich gesagt nicht immer »wahlrelevant« — aber Sie müssen es nun nicht selbst tun 🙂
Das sind die Kandidatinnen und Kandidaten der Liste 1, FDP:
• Donati Pascal, 1962, Betriebsökonom HWV, bisher
Mitglied der Gemeindekommission und der Geschäftsprüfungskommission
Dienststellenleiter der Baselbieter Motorfahrzeugkontrolle (verkaufte BL 4127 für 15’600 Franken)
FDP-Präsident
Ex-Trainer der Starwings
Braucht zehn Tassen Kaffee pro Tag
• Truffer Sacha, 1971, Jurist, bisher
Mitglied der Gemeindekommission und der Geschäftsprüfungskommission (GPK)
Vorstandsmitglied FDP Birsfelden
Vorstand Haus Birssteg
Landratskandidat 2019
• Hatz Nicole, 1972, Architektin FH/REG A, bisher
Mitglied Schulrat
Mitglied Bau- und Planungskommission (BPK)
Mitglied Gemeindekommission
Vize-Präsidentin FDP Birsfelden, Landratskandidatin 2019
Dozentin für Architektur an der Universität Liechtenstein
Ihre Firma hat auch Projekte in Birsfelden, z.B. beim Lindengarten
• Dörr Michael, 1979, Betriebsökonom FH
Mitglied der Rechnungsprüfungskommission
Mister Uni 2018 (Gewinner der Schön- und Klugheitskonkurrenz)
• Russo Luca, 1982, Metallbauer und Schlosser, Selbständigerwerbender
Geschäftsführer junior bei Russo Bau GmbH
Spielt beim FC Birsfelden und schiesst Tore
Leistete Zivildienst
Fotogen
• Mehmann Nadja, 1988, Wirtschaftsjuristin
Berg- und OL-Läuferin
• Stoll Fabian, 1992, Bankfachmann
Mitglied der Rechnungsprüfungskommission
Master in Banking & Finance und Bachelor in Betriebsökonomie (Hochschule Luzern)
Und als Kommentar können Sie ja nun Ihre persönliche Wahlempfehlung abgeben …
Christoph Meury
Jan 18, 2020
Das hiesige Politsystem ist des öftern auch eine gewaltige Verschwendung von hochkarätigem Humankapital. 42 bestqualifizierte Menschen aus allen politischen Lagern stellen sich dem Gemeinwohl zur Verfügung. Die grosse Polit-Castingshow lässt aber nur 15 von ihnen brillieren. Der Rest verschwindet sang & klanglos in der Versenkung. Betrübt stellen die Verlieren danach vielleicht fest, dass sie lediglich als Stimmenbeschaffer eingesetzt wurden. Ihr Potential verpufft. Die «Gewinner« hingegen dürfen im Zirkus mitspielen und den Diskurs in Gang halten. Leider, und das ist ebenfalls ein Manko, findet der Diskurs und die Lösungsfindung unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Dabei wäre der Prozess der Findung eines Konsens vielleicht das Spannendste, was der Poltibetrieb hergeben könnte. Den interessierten StimmbürgerInnen wird danach lediglich ein Mehrheitsbeschluss mitgeteilt. Die Quintessenz dieser aufwendigen Suche nach einem gangbaren Weg ist unnötigerweise lediglich eine Option und das Resultat ist unverbindlich.
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Beschämend, dass sich an Gemeindeversammlung des öftern ein paar alternde Polticlowns um sämtliche Konventionen foutieren und die öffentliche Plattform für ihre ichbezogenen Auftritte missbrauchen. Im Gegensatz zur Balkonszene in der Muppet-Show sind die alten Quälgeister weder lustig noch intelligent, sondern eine Beleidigung der Politik. Ich kann dies auch als Folkloreeinlage nicht goutieren und denke, dass man die engagierten Menschen nicht derart dummdreist brüskieren darf. Man dürfte der Arbeit der Gemeindekommission mit deutlich mehr Respekt begegnen. Es ist grobfahrlässig das Knowhow einer solchen Kommission zu ignorieren und die geballte Ladung an Humankapital leichtfertig zu verschleudern.