Die Mitenand-Initiative (schweizerdeutsch mitenand für miteinander, etwas das offenbar immer mehr in Vergessenheit gerät), also die Mitenand-Initiative war eine 1974 lancierte Volksinitiative als Reaktion auf die fremdenfeindlichen Schwarzenbach-Initiativen. Diese wurde 1981 klar gebodigt durch ein als Gegenvorschlag getarntes Ausländergesetz, das 1982 knapp verworfen wurde. Die Mitenand-Initiative wollte folgendes (siehe Kasten):
Lanciert und unterstützt wurde die Initiative von der Katholischen Arbeiterbewegung, unterstützt beim Sammeln von LdU, CVP, Jung-CVP, Liberalsozialisten, Christlichnationaler Gewerkschaftsbund, Katholische Arbeitnehmerbewegung, Entwicklungshilfeorganisationen (z.B. Erklärung von Bern), evangelischer und katholischer Frauenbund und Europa-Union. Am Ende war es die POCH, die wesentlichen Anteil am Zustandekommen hatte.
Die Mitenand-Initiative war zwar auch nur eine Minimallösung, aber immerhin eine Reaktion auf die Schwarzenbach’schen Überfremdungs-Initiativen.
Werden unsere Parteien, sofern sie nicht noch unter Schockstarre leiden, auch eine Reaktion auf die Masseneinwanderungs-Initiative zeigen? — Oder werden sie im Windschatten der SVP mitsegeln, so im Sinne eines FDP-Präsidenten Müller, der als treibende Kraft der damaligen 18-Prozent-Initiative gegen die Masseneinwanderungsinitiative keinen Finger gerührt hat, obwohl seine Partei die Nein-Parole beschlossen hatte?
Sicher ist die Ausgangslage heute absolut schwieriger als nach den abgelehnten Schwarzenbach-Initiativen. Aber irgendwie müssen sich die Verlierer-Parteien nun zusammenraufen, wenn sie nicht stille Befürworter sein wollen.
Und die Weisheit zum Artikel:
»Die ferne Zukunft war zur Gegenwart geworden.«
Philip Roth
Hasira
Feb 28, 2014
Also etwas müssen die Parteien unternehmen.
Also nicht die SVP, die immer gegen sie ist, wieder in eine bürgerliche Allianz aufnehmen.
Entweder man ist Opposition – oder nicht!