Stolz ging man als Kind mit sei­nem Spar­schwein oder Spar­käs­se­li zur Bank, leer­te den Inhalt auf den Tre­sen und bekam den Betrag im Bank­büch­lein gut­ge­schrie­ben. Damals wur­de uns auch gesagt, dass wir die­ses Geld jeder­zeit wie­der von der Bank, wo es liegt (schö­ne Vor­stel­lung), wie­der abhe­ben können.
Als spä­ter noch das eine oder and­re Nöt­li dazu kam, wur­de es schon schwie­ri­ger. Wel­chen Wert hat denn Papier?
Aha, für jedes Nöt­li ist auf der Natio­nal­bank der ent­spre­chen­de Wert mit Gold hin­ter­legt. WOW! dort muss aber viel Gold liegen …

Die Sache mit dem Gold hat sich dann mit dem Abkom­men von Bret­ton Woods und der Ankün­di­gung von US-Prä­si­dent Nixon, den Gold­stan­dard nicht mehr zu hal­ten, ziem­lich stark ver­än­dert. Das war jetzt sehr salopp behan­delt, ohne Details, ein­fach wich­tig zu wissen.

Geld schöp­fen, Geld machen, wur­de so für alle ziem­lich ein­fa­cher. Für neu in den Umlauf gebrach­tes Geld muss­te nun kein Gold hin­ter­legt wer­den. Das war für sta­bi­le Staa­ten gut, für eher insta­bi­le Staa­ten sicher nicht, ihre Regie­run­gen konn­ten für die Bevöl­ke­rung sehr nach­tei­li­ge Ent­schei­dun­gen treffen.

Aber nicht nur Staa­ten mit ihren Noten­ban­ken (in der Schweiz Natio­nal­bank) kön­nen Geld schöp­fen. Auch alle lizen­zier­ten Ban­ken kön­nen das.
Gibt man sei­ne Erspar­nis­se, sei­nen Lohn, sein Erbe oder was auch immer an eine Bank, wird die­se zum Schuld­ner der/die Geld­ein­le­gen­de wird zum Gläu­bi­ger (kommt von glau­ben). Die Bank gibt dem Gläu­bi­ger die Garan­tie, dass er die­se Schuld als Bar­geld jeder­zeit zurückbekommt.

Das macht sich meist erst dann bemerk­bar, wenn eine Bank in Schwie­rig­kei­ten kommt und die Spa­rer (Gläu­bi­ger) vor der Spar­kas­se Schlan­ge ste­hen um ihr Ver­mö­gen zu retten.

Das pas­sier­te nicht nur beim gros­sen Ban­ken­krach in Deutsch­land (Bild) oder 2008 in den USA, das konn­te auch 1991 in der Schweiz, in Thun, pas­sie­ren.


Zwi­schen Frage:
Stim­men Sie einem Geld­sys­tem zu, in dem ein Gross­teil der Geld­men­ge durch pri­va­te, pro­fit­ori­en­tier­te Unter­neh­men pro­du­ziert wird?
Ant­wort in Gedan­ken bit­te ankreu­zen: O ja O nein

Nun stel­len Sie sich vor, Sie möch­ten ein Auto kau­fen. Es feh­len Ihnen aber noch beschei­de­ne 5000 Fran­ken. Sie bekom­men die mit gros­ser Sicher­heit, denn im Dezem­ber bekom­men Sie ja den 13. Monats­lohn, die Rück­zah­lung ist gesichert.
Nun beginnt, etwas extrem aus­ge­drückt, ein staat­lich geneh­mig­tes und regu­lier­tes Schneeballsystem:
• Die Bank schreibt ihrem Kon­to Fr. 5000.— gut (Buch­geld).
• Der Auto­ver­käu­fer bekommt Fr. 5000.—.
Das heisst: Ihre Bank schreibt der Bank des Auto­ver­käu­fers die Fr. 5000.— gut.
• Ende Dezem­ber zah­len Sie die Fr. 5000.— von ihrem Lohn­kon­to an Ihre Bank zurück.
• Die Bank ver­langt von ihnen einen Zins, weil sie in die­ser Zeit nicht über ihr Geld ver­fü­gen konnte.
Kurz: Die Bank schafft also den Ver­mö­gens­wert Geld für sich selbst und ver­leiht ihn gegen Zins. Davon bezahlt sie Gehäl­ter, Boni und Divi­den­den. Das heisst, auch hier ent­steht eine Wertabschöpfung.

Wenn nun aber durch spe­zi­el­le Umstän­de sehr vie­le Schuld­ner fast gleich­zei­tig nicht mehr bezah­len kön­nen? (z.B. 2008 Sub­prime-Kri­se) Wie kann dann die Bank ihre Gläu­bi­ger (z.B. Franz­lis Spar­gut­ha­ben) auszahlen?

Wer wird / soll/ muss dann einspringen?

Schon geimpft!
Ruedi frischt die Bruchbude auf

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