Brainstorming bedeutet nicht, dass man einen stürmischen Kopf haben soll. Es bedeutet »Das Gehirn verwenden zum Sturm auf ein Problem«. Siehe auch bei Brainstorming 1.
Der Dialoganlass am 7. Juni 2018 ist ja nichts anderes als eine grossangelegte mündliche Vernehmlassung. Oft machen die an Vernehmlassungen Teilnehmenden recht unterschiedliche Erfahrungen. Werden ihre Argumente aufgenommen, ist alles gut, geschieht dies jedoch nicht, war das Verfahren undemokratisch, willkürlich, manipuliert und was der unschönen Dinge noch mehr sind.
So sind wir zuerst einmal gefragt, welche Einstellung wir zu derartigen Verfahren haben, welche Ansprüche wir an sie stellen, ob wir gute Verlierer, faire Gewinner sein können. Doch genug der Moralitaten … meine Frage an Christof Hiltmann.
Büchler fragt:
divide et impera? (teile und herrsche?)
Der/die Dialoganläss/e sind für viele, auch für mich, noch ein Buch mit »sieben Siegeln«. Da laufen sehr viele Gespräche mit sehr vielen Anspruchsgruppen im Hintergrund. Anfang Juni auch mit der allgemeinen Bevölkerung.
Wie ist gedacht einen allfälligen »Änderungsauftrag« zu formulieren? Kann darüber (z.B. konsultativ) abgestimmt werden?
Hiltmann antwortet:
An der Öffentlichkeitsveranstaltung vom 22. März 2018 habe ich die Leitplanken und die Spielräume des bevorstehenden Dialogprozesses erläutert. Wir sind der Meinung, dass das vorgestellte Bebauungs‑, Freiraum- und Erschliessungskonzept in sich ein stimmiges Gesamtbild für die Zentrumsentwicklung darstellt. Der Dialogprozess soll der Bevölkerung, interessierten Kreisen sowie den Architekten und Städteplanern die Möglichkeit geben, die Qualität des Konzeptes noch zu erhöhen.
Dazu suchen wir den Austausch mit der breiten Bevölkerung am 7.6.2018 und mit einzelnen Interessensvertretern oder besser Anspruchsgruppen jeglicher Couleur: Gewerbe, Natur- und Vogelschutzverein, Anwohnern, Vereinen, VCS, Kulturkommission, Parteien, Altersvereinen, Kirchen, … in bilateralen Gesprächen. Wir werden über die bilateralen Gespräche Protokoll führen und jeweils die zentralen Forderungen/Meinungen aufnehmen.
Vom öffentlichen Anlass selber wird es einen Auswertungsbericht geben. Diese beiden Ergebnispakete werden veröffentlicht.
Bei der Überarbeitung des Projekts wird auf die Ergebnispakete referenziert und angegeben, welche ‘Anliegen’ aufgenommen wurden und welche aus welchem Grund nicht. Ganz ähnlich einem gesetzlichen Mitwirkungsverfahren.
So, nun brainstormen Sie mal wieder schön. Und damit Ihre guten Ideen, Lösungen und Vorschläge bis am 7. Juni 2018 nicht vergessen gehen, schreiben Sie’s auf, machen Sie sich einen Spickzettel 🙂
Und die Weisheit zur Sache:
In Demokratien zählt nicht nur das Ergebnis,
sondern auch der Prozess, also der Weg zum Ergebnis.
Dirk Kurbjuweit
Dieser Artikel ist Teil einer Serie zum neuen Zentrumsprojekt. Hier gehts zu den bisher erschienenen Artikeln.
Mit diesem Link kommen Sie zu einer Artikelserie, die sich mit dem Studienauftrag befasst.
Und mit diesem Link kommen Sie zu einer Artikelserie, die sich mit dem Klimawandel befasst, der eigentlich auch im Zentrumsprojekt eine Rolle spielt.
Meury Christoph
Mai 14, 2018
Ein lösungsorinetierter Dialogprozess ist nur möglich, wenn die Beteiligten die Vorgaben von Harry Gugger & Co. im Grundsatz akzeptieren. Die nächsten Schritte müssten zum Ziel haben die Vorgaben zu verfeinern und zu differenzieren.
Der öffentliche Raum müsste in einer Gesamtsicht betrachtet werden und man muss sich Gedanken über die gewünschte Qualität des öffentlichen Raumes machen — Differenzierung: öffentlicher Raum, halböffentlicher Raum, privater Raum.
Zur Diskussion müsste ebenfalls die Gewichtung und Wertung der einzelnen Baufelder stehen. Wieviele Baufelder will man für den gemeinnützigen Wohnungsbau zur Verfügung stellen? Soll der genossenschaftliche Wohnungsbau präferiert werden? Sozialer Wohnungsbau?Wie wird die soziale Durchmischung der Zentrumsüberbauung gewichtet?
Nachhaltigkeit kann unter verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden: Sozial, wirtschaftlich, kulturell und ökologisch. Nutzung des Areals durch quartierdienliche Nutzung. etc.
Die Zentrumsplanung ist eine echte Chance, geht aber nur, wenn Partikularinteressen zurückgestellt und die Lebens‑, Aufenthalts‑, Wohn- und Arbeitsplatzqualitäten in den Vordergrund gestellt werden.