Da haben wir vor einiger Zeit (März 2013) an der Gemeindeversammlung einer Besonderheit zu gestimmt: Einer Waldverschiebung.
Obwohl es in der Schweiz genügend Wald gibt, auch in unserer Gegend, und der Wald in der Schweiz zum Teil in Besorgnis erregendem Masse wächst, lässt das Waldgesetz ein Roden auch kleinster Waldteile offenbar nicht zu (Sie können sich das Teil sogenannten Waldes noch immer ansehen).
An der Gemeindeversammlung vom 18. März 2013 haben wir bei 5 Nein-Stimmen beschlossen, dass der Wald auf der Parzelle 324 verschoben werden darf, damit die Einwohnergemeinde Basel-Stadt etwas Gescheites mit dem Land anfangen kann — was auch immer.
Gegen diesen Gemeindeversammlungsbeschluss wurde das fakultative Referendum nicht ergriffen.
Und die Zonenplanänderung dürfte recht schnell beim Regierungsrat gelandet sein.
Und seither herrschte Funkstille.
Ziemlich aussergewöhnlich bei einer unbestrittenen Sache.
Und so haben haben wir bei Gemeindeverwalter Martin Schürmann nachgefragt und erfahren:
Der Regierungsrat hat nicht getrödelt.
Es musste noch einiges an Administrativem erledigt werden.
Das Ganze wurde nicht als dringende Angelegenheit betrachtet.
Die Pläne hatten einen (kleinen?) Zeichnungsfehler.
Die Pläne mussten neu erstellt werden.
Die Pläne mussten neu eingereicht werden.
Und jetzt ist noch immer Warten auf den Entscheid des Regierungsrates …
Honi soit qui mal y pense … oder so …
Ein Schelm, der Böses denkt … oder so …
Die Weisheit zum Artikel:
»Die Axt im Haus erspart den Zimmermann nicht immer.«
Frei nach Johann Christoph Friedrich von Schiller
hasira
Jul 29, 2014
Du Schelm!
florian
Jul 29, 2014
Hmm, hast du eine Quelle für die Aussage, der Wald wachse “zum Teil in Besorgnis erregendem Masse”? Klar, hier wird ein Gesetz eingehalten, weil zuletzt, als die Kiesgrube aufgegeben wurde, da noch kein Wald war, in der Zwischenzeit aber gewachsen ist. Und es geht auch um die Amphibienlaichplätze, die jetzt, zusammen mit dem Naturschutzgebiet auf der anderen Strassenseite zusammengelegt und besser gepflegt werden können.
Klar war aber auch immer, dass kein konkretes Projekt vorliegt — was wir auch kritisiert hatten. Immobilien Basel-Stadt wollten die Umzonung wohl vor allem aus buchhalterischen Gründen, damit das Gelände mehr Wert hat.
Franz Büchler
Jul 29, 2014
Hmmm, ja das war etwas ungenau und die besorgniserregende Zunahme findet vor allen im Alpenraum statt, wo viele Alpweiden verganden und verwalden. Besorgniserregend vor allem für die Alpwirtschaft, die für die Instandhaltung der Weiden nicht mehr aufkommen kann.
Im Jura und Mittelland findet kaum Waldwachstum statt, dafür im Alpenraum in den letzten 20 Jahren zwischen 9 bis 18%.
Ruedi Zimmer
Jul 29, 2014
Nicht ganz korrekt Florian. Es wird sich kaum jemand finden lassen, auf einem Gelände mit Wald und Naturgebiet an bester Erschliessunglage ein Projekt zu lancieren, bevor die planungsrechtliche Situation nicht bereinigt ist, also die Zonenmutation vom RR BL genehmigt ist.
Zudem muss Immobilien Basel Stadt noch einiges investieren, Waldrodung, Waldaufforstung und Naturschutzgebiet am neuer Stelle errichten, Grube in Etappen auffüllen und verdichten. Ich würde meinen am Schluss geht’s mehr Richtung Werterhaltung als Mehrwertgenerierung.
Immerhin erhoffe ich mir dadurch einen konkreteren Beitrag zum Anstoss einer Neuentwicklung im Bereich des Hafengebiets als an manch anderer Stelle das Wort geredet und geschrieben wird.
P.Büschi (zur Info Ex-Birsfelder im Exil)
Jul 30, 2014
Als ich als Kind noch in Birsfelden gewohnt habe (in den 60-er) war diese Staatsgrube für uns ein Naturparadies, wie so manches in Birsfelden. Leider hat sich aber diese Gemeinde langsam zubetoniert, dass die Natur dort gesucht werden muss.
Das diese Grube nun von der Grundeigentümerin zu Geld gemacht werden will kann man in der heutigen Zeit irgendwie nachvollziehen. Da ich weit abseits vom Baselbiet immer noch Mitgied vom BNV bin, konnte ich dort im Jahresbericht 2013 nachlesen, dass anscheinend für die Natur mit den Fröschen dort eine gute Lösung gefunden wurde. Kann man hier nachlesen:
http://bnv.ch/index.php/dokumente-verwalten/doc_download/286-jahresbericht-13-web
Ich denke der BNV und Pro Natura BL, sowie dieses Ökobüro können sicherlich Auskunft geben, wie der Stand der Dinge ist und sicherlich auch die ansässigen Naturschutzvereine der betroffenen beiden Gemeinden.
Wann der Wald gerodet wird und die erforderlichen Ersatzflächen angelegt werden, kann man sicherlich im kantonalen Amtsblatt dann nachlesen, wenn ein Baugesuch eingegangen ist, dass braucht es ja dazu, wenn man dort dies Industriezone nutzen will.
Für den Ausgleich der Natur wurde anscheinend gesorgt, was doch erfreulich ist od.?
Franz Büchler
Aug 20, 2014
Seit Dienstag, 19. August 2014 darf der Wald verschoben werden.