§ 172 Abs. 1, § 172 Abs. 2 GemG, § 174 Abs. 1 GemG,  § 83 Abs. 1 Bst. a, §§ 9 ff., § 47a Abs. 2 GemG, § 122 Abs. 2bis., §§ 9 ff., § 82 Abs. 1, § 82 Abs. 1 GpR, § 78 GpR., § 82 Abs. 3 GpR, § 82 Abs. 3 GpR i.V.m. § 72 GpR,  § 28 Abs. 1 KV, (§ 65 Abs. 1 GpR, § 65 Abs. 2 GpR, § 64 GpR, § 67 GpR, § 29 Abs. 1 KV, Art. 26 Abs. 1 RPG, Art. 26 Abs. 3 RPG, Art. 14 Abs. 4 Bst. a ZRS.,  Art. 13 Abs. 4 Bst b ZRS, Arti­kel 14 Abs. 4 Bst. c ZRS, § 20 Abs. 1 Bst. h, § 25 Abs. 1 RBG, § 38 Abs. 1 RBG, § 13 Abs. 1 i.V.m. § 14 Abs. 4 Bst a ZRS, § 11a RBG, § 19 Abs. 1 Bst. f RBG, § 19 Abs. 1 Bst a bis e,  § 19 Abs. 1 Bst. f RBG, § 18 Abs. 2 RPG, N 34 zu Art. 18 RPG, Art. 18 Abs. 2 RPG, Art. 24 ff. RPG, BGE 115 la 333, 341, Art 18 Abs. 2 RPG und § 19 Abs. 1 Bst. f RBG, 16 bis 16abis, 18a, Art. 24 bis 24e und Art. 37a RPG, N 35 zu Art. 18 RPG, § 19 Abs. 1 Bst. f RBG, Art. 18 Abs. 2 RPG sowie § 19 Abs. 1 Bst f RBG, Art. 21 Abs. 2 RPG, BGE 123 I 175, Erw. 3.a, BGE 128 1190, Erw. 4.2, BGE 120 la 227 Erw. 2.c, BGE 113 la 444, Erw. 5.b, Pra­xis­kom­men­tar RPG, a.a.O., N 38 f. zu Art. 21 RPG, Art. 15 Abs. 1 RPG, N 40 f. zu Art. 21 RPG, BGE 128 I 190, Erw. 4.2, Art. 13 Abs. 4 ZRS, Art. 13 Abs. 1 ZRS, § 37 Abs. 1 RBG, Art. 12 Abs. 4, Art. 13 Abs. 4 Bst. b ff. ZRS, Art. 21 Abs. 2 RPG, Erw. 6.4.4.2 oben, § 29 Absatz 1 KV, ZBI 2001, Sei­te 181 f.,  § 19 Abs. 1 Bst. f RBG, § 78 Abs. 2 i.V.m. § 82 Abs. 1 GpR, § 22 Abs. 4 i.V.m. § 22 Abs. 2 VwVG BL, § 20a Abs. 1 VwVG BL, § 20a Abs. 5 Bst c VwVG BL

Gros­se Quiz­fra­ge: Was ist das!?

Spass bei­sei­te. Der Aus­zug aus dem Pro­to­koll des Regie­rungs­rats des Kan­tons Basel-Land­schaft vom 20. April 2021, in dem er begrün­det,   war­um er die Beschwer­de gegen den Beschluss des Ein­woh­ner­ra­tes Prat­teln vom 11. Mai 2020 betref­fen Rech­gül­tig­keit der nicht­for­mu­lier­ten Volks­in­itia­ti­ve “Sali­na Rau­rica Ost bleibt grün” abweist, ent­hält auf 15 klein­ge­druck­ten Sei­ten all die oben vor­ge­stell­ten recht­li­chen Verweise.

Zwei Din­ge fal­len ins Auge:
1. Die Schweiz ist recht­lich gese­hen ein wohl- und durch­or­ga­ni­sier­tes Land.
2. Der Regie­rungs­rat hat sich gröss­te Mühe gege­ben, sei­nen Ent­scheid mit den vie­len Bezü­gen und Ver­wei­sen abso­lut “was­ser­dicht” zu begründen.

Wor­um geht es bei die­ser Aus­ein­an­der­set­zung im Kern?
  Das Komi­tee ver­langt mit sei­ner Initia­ti­ve eine län­ge­re Denk­pau­se, was mit dem Sali­na Rau­rica-Are­al gesche­hen soll.
  Der Ein­woh­ner­rat moniert, unter­stützt von zwei recht­li­chen Gut­ach­ten, dass die­se Initia­ti­ve rechts­wid­rig ist.
■  Die Basel­bie­ter Regie­rung schliesst sich jetzt die­sem Urteil an:
Mit Blick auf die vor­ste­hen­den Erwä­gun­gen ergibt sich, dass die Volks­in­itia­ti­ve «Sali­na Rau­rica Ost bleibt grün» den bun­des­recht­li­chen Grund­satz der Plan­be­stän­dig­keit gemäss Art. 21 Abs. 2 RPG ver­letzt, da kei­ne hin­rei­chend gewich­ti­gen Grün­de für die mit ihr ver­lang­te sehr tief­grei­fen­de Ände­rung der erst seit rela­tiv kur­zer Zeit bestehen­den Zonen­pla­nung der Gemein­de Prat­teln bestehen. Mit der Beja­hung der Ver­let­zung über­ge­ord­ne­ten Bun­des­rechts ist die ers­te Vor­aus­set­zung für die Ungül­tig­keit der frag­li­chen Volks­in­itia­ti­ve erfüllt. (p. 10)
… Aus­ge­hend davon, dass sich die Initia­ti­ve auf eine Zonen­pla­nung bezieht, die erst vor rela­tiv kur­zer Zeit beschlos­sen wor­den ist, ohne dass dage­gen Rechts­mit­tel ergrif­fen wor­den wären, stellt das der bestehen­den Pla­nung dia­me­tral ent­ge­gen­ste­hen­de Initia­tiv­be­geh­ren offen­sicht­lich eine Ver­let­zung des Grund­sat­zes der Plan­be­stän­dig­keit dar, zumal sich die Ver­hält­nis­se seit­her nicht stark ver­än­dert haben und die Umset­zung der kom­mu­na­len Pla­nung unter­des­sen bereits wei­ter fort­ge­schrit­ten ist. Auf­grund all des­sen gelangt auch der Regie­rungs­rat zur Auf­fas­sung, dass die Volks­in­itia­ti­ve «Sali­na Rau­rica Ost bleibt grün» nicht nur rechts­wid­rig, son­dern offen­sicht­lich rechts­wid­rig im Sin­ne von § 29 Abs. 1 KV ist.

Wer sich durch die 15 Sei­ten Beam­ten­deutsch durch­ge­kämpft hat, dem brummt anschlies­send der Kopf gewal­tig. Ange­sichts der gewal­ti­gen Para­gra­phen-Keu­le, die der Regie­rungs­rat schwingt — sie­he oben -, scheint jeder Wider­spruch aus­sichts­los.  Aller­dings sieht dies das Akti­ons­ko­mi­tee “aapa­cke” durch­aus anders und zieht das Urteil an das Kan­tons­ge­richt, ver­fas­sugs­recht­li­che Abtei­lung, wei­ter. Viel­leicht ist es ja der Mei­nung, dass der Regie­rungs­rat, wenn Eras­mus heu­te leb­te, auch ein Plätz­chen in sei­ner “Laus stul­ti­tae” fände 😉 ?

Dem birsfälder.li-Schreiberling fal­len dazu zwei Fra­gen ein:
  Die Schweiz ist stolz dar­auf, eine der ältes­ten Demo­kra­tien zu sein, — und erst noch eine direk­te. In einer Demo­kra­tie geht die Staats­ge­walt vom Volk aus, jede und jeder Ein­zel­ne hat also das Recht, an den Ent­schei­dun­gen, die das gan­ze Land ange­hen, mitzubestimmen.

  War­um ver­weh­ren sowohl der Ein­woh­ner­rat von Prat­teln wie der Regie­rungs­rat den Prat­te­ler Ein­woh­nern das Recht, dar­über abzu­stim­men, ob sie dem Anlie­gen der Akti­ons­grup­pe “aapa­cke” fol­gen wol­len oder nicht? Sind sie nicht mün­dig genug, sich ein eige­nes Urteil zu bil­den? Müs­sen die guten Hir­ten (Einwohnerrat/Regierungsrat) die Schäf­chen (Prat­te­ler Ein­woh­ner­schaft) vor dem bösen Wolf (Initia­tiv­ko­mi­tee) schüt­zen? Und seit wann steht “Pla­nungs­be­stän­dig­keit” — was immer das heis­sen mag — über dem Wil­len der Bevölkerung?

- Der Regie­rungs­rat ver­weist in sei­nem Urteil mehr­fach dar­auf hin, dass es kei­ne hin­rei­chend gewich­ti­gen Grün­de für eine sehr tief­grei­fen­de Ände­rung der erst seit rela­tiv kur­zer Zeit bestehen­de Zonen­pla­nung der Gemein­de Prat­teln gebe. Tatsächlich !?

Die nächs­te Fol­ge des Sali­na-Rau­rica-Kri­mis wird sich aus­führ­lich die­ser inter­es­san­ten Fra­ge widmen.

 

 

 

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Mattiello am Mittwoch 21/18

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