Am 1. April 2014 habe ich unter dem gleichen Titel über das Ende des spanischen Bürgerkriegs berichtet. 75 Jahre war dies her. Unter anderem kam in meinem Bericht auch Karl Rhein vor, der in Birsfelden geboren wurde und von 1917–2006 lebte.
Dank Internet und Suchfunktionen wurde eine Gruppe in Baden-Würtemberg auf den Artikel aufmerksam. Die Gruppe ist daran alle Spanienkämpfer ihrer Region ausfindig zu machen um sie in einem Buchprojekt zu verewigen, aber auch sie zu würdigen.
Karl Rhein war ein solcher Spanienkämpfer und hat jetzt eine Geschichte bekommen. Brigitte und Gerhard Brändle haben mir diese Geschichte übermittelt:
»Karl Rhein, am 6. Januar 1917 in Birsfelden/Schweiz geboren, lebt in Weil am Rhein. Er ist Mitglied des KJVD und beteiligt sich an der illegalen Grenzarbeit, d.h. Fluchthilfe und Materialtransport über den Grenzfluss Wiese. 1934 muss er wegen eines versuchten Sprengstoffanschlags auf die NSDAP nach Basel fliehen, wo er aber keine Aufenthaltsgenehmigung erhält und ausgewiesen wird. Rhein kommt bei einer befreundeten Familie im Elsass unter und pendelt in der Folge schwarz über die Grenze in die Schweiz bzw. ins „Reich“. Im Oktober 1936 geht er, als „Arbeiter-Samariter“ getarnt, nach Spanien und arbeitet als Krankenpfleger in den Internationalen Brigaden.
Nach seiner Rückkehr 1939 in die Schweiz entgeht er der Militärjustiz und lebt bis zu seiner Verhaftung 1941 illegal in KP-Kreisen. Bis Ende 1944 ist er im Sonderlager für „Linksextremisten“ in Malvaglia im Tessin interniert.
Die Internierten sammeln von den 75 Rappen Sold pro Arbeitstag Spenden, diese werden an das Schweizer Arbeiterhilfswerk zur Finanzierung der sogenannten „Collis Suisse“ weitergeleitet. Diese Hilfspakete gehen an Internierte in französischen Lagern wie in Gurs, Le Vernet und sogar ins Wüstenlager Djelfa in Algerien. Karl Rhein führt im Lager Malviglia diese Spenden-Sammel-Liste.
Er kehrt 1945 nach Weil zurück. Er wird Mitglied der VVN, der KPD bzw. später der DKP.«
Der Gruppe fehlt eigentlich zur Vervollständigung nur noch ein Foto von Karl Rhein! Sollten Sie ein solches in Ihrem Archiv haben oder jemanden kennen, der eines haben könnte, dann melden Sie sich bitte bei:
Brigitte und Gerhard Brändle
bg.braendle@googlemail.com