Grün, grün, grün sind alle meine Kleider;
grün, grün, grün ist alles was ich hab.
Darum lieb ich alles, was so grün ist,
weil mein Schatz ein Jäger ist.
So oder ähnlich hat im Kindergarten oder in der Primarschule früher die Farbenlehre angefangen. Heute hat diese Farbe eine andere Bedeutung: Sie scheint unser Gewissen zu beruhigen, wenn wir an alle unsere Umweltsünden nachdenken. Und es beruhigt uns, dass wir wenigstens für kleine grüne Inseln und Biotöpchen sind. Dann liegt ja wenigstens unser SUV noch drin.
Auf dieser Karte aus dem GIS ist ersichtlich, wie grün Birsfelden tatsächlich ist.
Anhand der Legende können Sie feststellen, was für Grün das ist.
Zum Teil sind es Gartenanlagen, Wald, Wiese, etc.
Was nicht ersichtlich ist, sind die an die Gemeinde angrenzenden Grüns wie etwa der Hardwald, das Birsufer auf der Grossbasler Seite oder die Wälder nördlich des Rheins.
Nicht zu unterschätzen sind all die privaten »Grünanlagen« wie Vorgärten, Hintergärten, usw. Natürlich könnten die noch ökologisch wertvoller bepflanzt sein. Aber mindesten so wertvoll wie die Zentrumsplatzwiese sind sie allemal.
Also: Grün ist einfach grün, das sagt nichts über die Artenvielfalt des Grüns aus. Mit der Hilfe der Legende können Sie selbst etwas differenzieren.
Gelb sind die meist versiegelten Flächen wie Strassen, Wege und Plätze.
Meury Christoph
Juni 22, 2018
Ich befürchte, lieber Franz, dass du der Diskussion um den Grünraum im Zentrum mit sachlichen Argumenten nicht beikommst. Es ist eine Glaubensfrage geworden. Auch der Verweis auf die umliegenden Grünareale, den Hardwald, das Birs- und das Rheinufer wird nichts nutzen. Man benutzt die paar Quadratmeter billigste Grünfläche, um die Planung des Zentrumsprojektes zu destabilisieren. Es geht dabei nicht um die Benutzung der Grünfläche. Die Grünfläche ist seit Jahren eine ungenutzte Brache. Offensichtlich ein dankbarer Eyecatcher für’s grüne (ökologische?) Gewissen.
florian
Juni 22, 2018
Die Naturschutzorganisationen haben ein sauber ausgearbeitetes Positionspapier dem Gemeinderat übergeben. Natürlich wollen wir nicht einfach eine grosse Rasenfläche, aber das Projekt entspricht weder Studienauftrag noch STEK in den Zielen zur Ökologie.
Franz Büchler
Juni 22, 2018
Ich meine, ein Studienauftrag kann nicht wie die zehn Gebote Gottes sein, sonst ist es kein Studienauftrag. Auch das STEK ist eine Leitlinie von der es kleine Abzweigungen geben muss.
Eine Studie heisst eben über etwas nachdenken, abwägen, erwägen und nicht einfach blindlings Vorgaben abhaken.
florian
Juni 23, 2018
Siehst du bei anderen Zielen derartige Abweichungen?
Franz
Juni 23, 2018
Sorry, Frage nicht verstanden.
florian
Juni 25, 2018
Bei welchen Zielen aus STEK und Studienauftrag gab es denn sonst noch, wie du sagst, «kleine Abzweigungen»?
Franz Büchler
Juni 25, 2018
So, jetzt Frage verstanden:
Es ging mir darum klar zu machen, dass alle Vorschriften ihre Gültigkeit haben können, sollen, dass sie aber wenn notwendig grosszügiger oder weniger grosszügig ausgelegt werden können. Oder gar geändert werden müssen, wenn es übergeordnete Ziele erfordern.
.
Diese Grosszügigkeit nehmen auch die “Naturschützer” in Anspruch, wenn sie z.B. das NHG Art. 18b anführen und den momentanen Zustand des Zentrums als “Biotop von regionaler und lokaler Bedeutung” beurteilen und darum einen Ausgleich fordern.
florian
Juni 25, 2018
Da gibt es, glaube ich, ein Missverständnis. Mir geht es eben darum, dass nur bei der Natur die Vorschriften nicht so viel zählen, sonst schon. Habe bisher kein anderes Beispiel gefunden oder gehört. Dass wir am Schluss einen Kompromiss haben, ist mir klar. Aktuell ist es aber deutlich zu einseitig.
Zur Hecke: Wohl nicht genau den richtigen Artikel zitiert. Im NHG Art 18 Abs. 1bis und Abs. 1ter steht aber das mit der Hecke und ohne Bezug zur Bedeutung. Im kantonalen NLG § 6 Abs. c steht es nochmals deutlicher. Wenn das Projekt, wie behauptet, mehr ökologische Qualität bringen soll, ist der Ersatz der Hecke auf dem Perimeter ja wohl zu schaffen.
«Naturschützer»?
Franz Büchler
Juni 25, 2018
Nun dann nehme ich mir halt auch noch dazu die Mühe:
Naturschützer = Natur- und Vogelschutzverein Birsfelden, Basellandschaftlicher Natur- und Vogelschutzverband, Pro Natura Baselland
.
Zum NHG: Zitiert war nur Art. 18b
Alex Gasser
Juni 22, 2018
Und irgendwann werden Investoren gesucht. Ein Investor will Rendite erzeugen (https://de.wikipedia.org/wiki/Investition), das bedeutet eine optimale Ausnützung der ihm zur Verfügung gestellten Baufläche. Wenn jedoch die Auflagen, z.B. Grünflächen haben Vorrang, zu gross sind, respektive sein Bauvorhaben einschränken, dann wird ein Investor sich ein Engagement im Birsfelder Zentrum gut überlegen,
Persönlich hoffe ich, dass das Ei des Columbus noch gefunden wird. Es wäre für die Entwicklung Birsfeldens jammerschade, wenn wir erneut um 50 Jahre zurückgeworfen würden.
Karin Weber
Juni 22, 2018
Salu Franz,
ich höre deine Stimme bezüglich Grün schon eine Weile. Ich bin mit den Kindern der Kita täglich auf allen unseren möglichen und unmöglichen grünen Freiflächen zu Fuss unterwegs und schätze es sehr, dass ich nicht in urbanem Raum arbeite.!!! Ich wünsche mir für das Zentrum eine kleinparzellierte Bebauungsweise und keinen Grossinvestor/ dass Aussen- und Innenräume ineinander übergehen können und keine weiteren Klötze auftauchen am Horizont. Projekte wie die Hagnau- Gärten schweben mir vor, möglichst auch von kleineren Gemeinschaften initiert. Dass dafür Grünflächen im Erlebnisraum und nicht nur als ökologische Ausgleichsfäche auf Dächern vorkommen sollen, scheint mir logisch und ich gehe eigentlich davon aus, dass Du das nachvollziehen kannst. Ich bin vor 18 Jahren vom Bruderholz nach Birsfelden gezogen, nicht weil ich die Hochhäuser und das Bärencenter toll fand, sondern weil Birs- und Rheinufer und die Verbindung der beiden eine Option zu meinem vorherigen Lebensort boten. Ausserdem ist die Erreichbarkeit der Stadt ein echter Joker. Dass die Stek- Vorgaben eingehalten werden bei der weiteren Planung finde ich gut, denk auch, wieviel Zeit wir alle in die Vernehmlassung “gestekt“haben ‚wäre doch ärgerlich, wenn jetzt alles über den Haufen fällt oder? Das Projekt wurde uns als im Einzelnen nicht verhandelbar vorgestellt- da bleibt m.E. eigentlich keine andere Wahl, wenn der Fussabdruck verkleinert werden soll, muss neu gedacht werden. Lass uns weiter dran bleiben und die Diversität geniessen. Gruss an Dich und auch an Florian Dettwiler!
Die Spaziergängerin von Berufes wegen
Karin Weber
Betty C.
Juni 22, 2018
Eventuell geht es ja gar nicht um *mehr* Grünflache im Zentrum sondern um den bewussten und verantwortlichen Umgang mit derselben. Was nützen mir/uns 20 junge Bäumchen Allee-mässig an der Schulstrasse wenn ca. 40 grosse und gesunde Baumkronen zwischen Birspark und Parkplatzfelder weg sind ? Es ist doch nur legitim, vor allem in Bezug auf die Kinder, den grösstmöglichen Anteil an Grünfläche zu erhalten und in Birsfelden nicht alles zu zu betonieren. Bezüglich Nutzung ist auch zuviel private Nutzung im hinteren Teil geplant. Die Jury selbst hatte übrigens kritisiert, dass das Projekt gegen Norden hin zuviel Verdichtung aufweist.
Franz Büchler
Juni 22, 2018
Und nach dieser Rüge der Jury wurde bei der Überarbeitung der Architekten der Norden entdichtet. Wer aber die beiden unterschiedlichen Modelle nicht genau angeschaut hat, kann das auch nicht wissen.