Es ist wieder einmal Gemeindeversammlungstermin. Und die Traktandenliste sieht ein bisschen so aus, als ob man lange gebraucht hätte, um überhaupt etwas zu finden. Es steht nämlich genau ein Geschäft an: Die «Totalrevision des Reglements betreffend den globalen Leistungsauftrag».

Der klingende Titel lässt schon erahnen, dass es sich hier um etwas ganz Wichtiges handelt. Und das wäre es eigentlich auch, wüsste überhaupt irgend jemand wozu man dieses Ding braucht und was für Auswirkungen es auf das Funktionieren der Gemeinde hat. Doch ich wage zu behaupten, dass selbst im Gemeinderat nur eine knappe Mehrheit begriffen hat, worum es wirklich geht. Aber das spielt ja keine Rolle. Für etwas haben wir ja den Hiltmann und den Schürmann. Die schaukeln das Kind schon irgendwie durch.

Wer sich die Mühe gemacht hat, das Extra-Erläuterungsheft im gigantischen A3-Format zu studieren, der wird feststellen, dass man die Überforderung des in der Regel schlecht vorbereiteten Gemeindeversammlungsteilnehmenden kaum besser darstellen kann. Etwas erstaunt nehme ich jedoch zur Kenntnis, dass an der Vernehmlassung trotz Eingabeschluss in den Sommerferien und Abstraktionslevel 41 ein paar Parteien und Einzelbürger mitgemacht haben. Respekt!

Wer sich – noch unvorbereitet – auf die Schnelle bis am Montag Abend einen Überblick verschaffen will: Das Dokument ist die Leitplanke für den IAFP, also eigentlich das Budget. Man bzw. die Gemeinde kann das in einem wunderschönen Einfamilienhausdiagramm darstellen (Quelle: Erläuterungen):

Globaler LeistungsauftragDie Revision erlaubt es dem Gemeinderat, die SPITEX-Tagesstätte und das eigene Tagesheim in Zukunft (also ab 2016) nicht mehr anbieten zu müssen. Daher ist es eigentlich eine Sparvorlage. Daneben sind einige Bereiche etwas anders gruppiert oder formuliert, so dass wir uns im bei der Lesung des kommenden Budgets nochmals umorientieren dürfen. Insgesamt sollte das Reglement also ohne grosses Getöse abgenickt werden… Es sei denn, seitens der bald Weggesparten formiert sich doch noch Widerstand. Bisher sieht es nicht so aus. Diskussionsbedarf über den Verlust dieser Institutionen bestünde sicherlich. Aber man scheint sich damit abgefunden zu haben.

Auf’s Abnicken folgen dann noch diverse Informationen aus dem Gemeinderat, z.B. zum Verkehr oder zum STEK. Spätestens dann werden im Publikum wieder ein paar erwachen.

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Karin Weber Antworten abbrechen