In der Nacht vom Samstag auf den heutigen Sonntag waren in Birsfelden wieder Chaoten unterwegs. Wir erinnern uns an die umgeworfene Skulptur von Joggi Engler.
Hier die Bilder von T. Huesser, Copräsident der Kulturkommission.
Wie sich die angeborene Dummheit weiter manifestieren wird, ist bekannt:
Berufsverbote für Journalisten, Berufsverbote für Schriftsteller, Schliessung und/oder Zusammenlegung von Verlagen und Zeitungen, Gleichschaltung von Medien, Bücherverbrennungen, die Kulturtechniken “Lesen” und “Schreiben” aus den Lehrplänen der Volksschulen ersatzlos streichen, usw.
Bleibt aktuell zu hoffen, dass die Dumpfbacken ihre “Heldentat” wieder ins Netz stellen,
und die Gemeinde wegen Landfriedensbruch und Sachbeschädigung klagen wird.
Christoph Meury
Jan. 19, 2020
Man sollte vielleicht jetzt nicht grad hyperventilieren und das unschöne Ereignis bis hin zur Bücherverbrennung vergrößern.
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Zur Erinnerung: Die Bücherverbrennung in Deutschland am 10. Mai 1933 war eine von der Deutschen Studentenschaft geplante und inszenierte Aktion, bei der Studenten, Professoren und Mitglieder nationalsozialistischer Parteiorgane die Werke von ihnen verfemter Autoren ins Feuer warfen.
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Wie man auf dem Foto unschwer erkennen kann, ist kein einziges Buches zerstört worden. Es sind auch keine Bücher angezündet worden. Die Bücher sind über den Haufen geworfen worden. Mehr aber nicht! Ein dummer Streich von ein paar Besoffenen, vermutlich. Dafür darf man ruhig die Gelbe Karte zücken. Mehr ist aber definitiv übertrieben. Ich kenne Leute, auch gestandene Erwachsene, welche sich unter Alkoholeinfluss weit destruktiver gebärdete haben. Auch die übereifrigen Moralapostel sollten sich gelegentlich an ihre Jugend erinnern und sich mal kurz von ihrer erinnerten edlen Buchlektüre abwenden und rückbesinnen, welchen Mist sie unter Alkohol verbrochen haben… Wir hüllen diskret den Mantel des Schweigens darüber.
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Zudem: Der öffentliche Raum ist nicht sakrosankt. Und, wir leben nicht in der besten aller Welten. Es kann also durchaus vorkommen, dass Menschen den öffentlichen Raum unterschiedlich «bespielen«. Die Einen nutzen den Raum für öffentliche Kunstausstellungen und freuen sich über umgenutzte Telefonkabinen. Die Anderen besprayen Wände mit ihren kunstvollen Graffitis. Wiederum andere Zeitgenossen lassen ihre Hunde an jede Ecke pissen. Es soll auch Solche geben, welche jedem Passanten ein Traktätchen, oder einen Flyer in die Hand drücken oder mit politischen Parolen vollquatschen. Es gibt Konzerte und Märkte im öffentlichen Raum. Der öffentliche Raum ist letztlich auch ein Freiraum, den sich alle zeitweise aneignen und sich daselbst auf ihre Art austoben. Mal kreativ-konstruktiv, mal dumm und destruktiv. Was soll’s. Die Welt geht deswegen nicht unter!