Eine Leiche wird am Ufer der Birs gefun­den. Die Suche nach dem oder der Mörder*in gestal­tet sich schwierig. Keine*r hat etwas gese­hen, alle haben etwas gehört und am Ende scheint jede*r ein Motiv und ein Ali­bi zu haben. Eine Ermit­t­lerin aus der Grossstadt ist vor die Auf­gabe gestellt, den Täter oder die Täterin unter den Bewohner*innen von Birs­felden zu find­en. Oder kommt er oder sie doch von ausser­halb? Oder ist er*sie doch ein Es? Wie erwartet ist die Stadt­ge­mein­schaft abgründi­ger, ver­schworen­er und zer­ris­sener, als es zunächst anmutet.

»Ger­ade ein­mal 17 Jahre jung war das Opfer,« schreibt der Birs­felder Anzeiger, der offen­bar mehr weiss. War es eine entstellte männliche Leiche — oder eine hüb­sche weib­liche? Wer war es? Die Tochter oder der Sohn ein­er Dorf­promi­nenz oder eher eines obskuren Drahtziehers … wer weiss denn mehr, wenn alle ein Ali­bi haben?

Und das Motiv? Waren es möglicher­weise ent­täuschte Grün­ver­net­zer im Zen­trum Birs­feldens, waren es bald Enteignete am Rande der Rhe­in­felder­strasse, STEK-Schädlinge? Geht es um gierige Pläne des Kraftwerks Birs­felden, die Insel — oder das ganze Kraftwerkare­al wirtschaftlich zu nutzen, mit Events auf der Insel oder doch wieder mit einem Hochhaus, das allen Bewohn­ern »Am Stausee« die Aus­sicht auf Rhein und Hörn­lifelsen verdeckt? — Das wür­den diese sich­er mit einem Kraft­wort beant­worten! Und wo ist Christof? Christof weiss mehr! Er trifft im Dio mio soeben seine neapoli­tanis­chen Kumpels … Ma …
Sich­er hät­ten auch Sie ein Motiv … und wenn es nur die zu hohen Steuer­sätze sind — bei einem Über­schüssli im Bud­get 2020 …

Alle haben etwas gehört und am Ende scheint jede*r ein Motiv und ein Ali­bi zu haben. Haben Sie ein Motiv — und wenn ja, haben Sie auch ein Ali­bi? Trauen Sie sich in die Vorstel­lung oder müssen Sie befürcht­en plöt­zlich bloss­gestellt zu werden?
Und wie ist es mit den Birs­felder Bürger*innen, die im Film mit­spie­len. Sind es nur Statist*innen oder zieht es die Schuldigen immer wieder an den Tatort, in die Hand­lung, zurück?

Mehr erfahren Sie ab 14. Novem­ber und am 16./17./18./19. Novem­ber im The­ater Roxy!

Das The­aterkollek­tiv vorschlag:hammer entwick­elt frei nach David Lynchs ikonis­ch­er Serie Twin Peaks einen Kri­mi an den Schau­plätzen Birs­feldens und unter Beteili­gung von Birs­felder Bürger*innen. Dabei befra­gen sie die Poten­tiale und Abgründe der Kle­in­stadt, mis­chen filmis­che Strate­gien mit Per­for­ma­tiv­en, laden zum Binge Watch­ing ein und hangeln sich dann von Cliffhang­er zu Cliffhanger.

vorschlag:hammer mis­cht Erzählthe­ater mit per­for­ma­tiv­en Darstel­lungsstrate­gien in ein­er eige­nen Form, die das einzi­gar­tige Live-Erleben jed­er Auf­führung in den Vorder­grund stellt. Die Arbeitsweise von vorschlag:hammer ist kollek­tiv und unter­liegt ein­er dynamis­chen Rol­len­verteilung. Die Fra­gen der Insze­nierung wer­den gemein­sam beschlossen und die unter­schiedlichen Funk­tio­nen zwis­chen Beobacht­en und Darstellen in jedem Proben­prozess aufs Neue entworfen.

Die Grün­dungsmit­glieder von vorschlag:hammer — Kristofer Gud­munds­son, Gesine Hohmann und Stephan Stock — studierten Kul­tur­wis­senschaften und ästhetis­che Prax­is in Hildesheim und Schaus­piel in Bern und Zürich.
Die erste Pro­duk­tion der Gruppe, »Vom Schlacht­en des gemästeten Lamms und vom Aufrüsten der Aufrecht­en« (2009), wurde auf zahlre­ichen Fes­ti­vals im deutschsprachi­gen Raum gezeigt und 2010 mit den Jurypreisen beim Kör­ber Stu­dio Junge Regie am Thalia The­ater in Ham­burg, sowie beim 100° Berlin im HAU aus­geze­ich­net. Es fol­gten die Pro­duk­tio­nen »Tears in heav­en« (Ein­ge­laden zum Best OFF — Fes­ti­val Freier The­ater Nieder­sach­sen 2013) und »Öster­re­ichisch-Ungarische Nord­pol­ex­pe­di­tion« am Berlin­er Ball­haus Ost. Seit der Spielzeit 2012/13 ist vorschlag:hammer im Rah­men des Fonds Dop­pel­pass der Kul­turs­tiftung des Bun­des Artist in Res­i­dence am Düs­sel­dor­fer Schaus­piel­haus. Dort pre­mierte im April 2013 die Insze­nierung »Stalk­er«. Mit Stephan Stock und Kristofer Gud­munds­son befind­en sich Mit­glieder von yuri500 — dem Pub­likums­gewin­ner des Treib­stoff Fes­ti­vals 2013 — mit im Team.

Und die Weisheit zur Sache:

Mord ist der Wol­lust nah wie Rauch dem Feuer.
William Shakespeare

 

 

 

Birsfelden von hinten 19/14
Work-Klima-Umbauplan 14

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