Eingeladen war zur Feuerwehr-Hauptübung am 1. November 2014. Wenn ich Feuerwehr und 1. November höre, kommt mir automatisch Schweizerhalle, ein roter Himmel und Gestank in den Sinn. Und dazu noch jede Menge Desinformation durch Sandoz und Behörden. Aber lassen wir das.
Feuerwehrkommandant Michael Schäfer begrüsste die zahlreich erschienenen Birsfelderinnen und Birsfelden, die zwei Gemeinderäte Hiltmann und Oberbeck, verschiedene Feuerwehrhonoratorien, die ich mir nicht merken konnte. Er erläuterte kurz den Übungsablauf und auf ging es in den bereitstehenden Extrabus: Linie 118.
Der Bus brachte alle Zuschauenden zum »Schadenort«: Ein Tankwagen, mit Benzin beladen war Leck geschlagen. Das supponierte Benzin lief in Strömen aus einem Loch.
Neben dem Tankwagen lag ein Verletzter. Nachdem die Feuerwehr eingetroffen war, hatte ich das Gefühl, da müsse nun einer mal subito zu diesem Verletzten gehen. Denkste. Aber das hat seinen Grund, wie mir Michael Schäfer erklärte: Zuerst müssen die Feuerwehrleute die Lage überblicken, Benzin läuft aus, also Atemschutz und ein Staublöscher muss her, damit die so gerüsteten sich zum Verletzten begeben können.
Dieser wurde nun aus der Gefahrenzone gebracht und dort betreut. Unterdessen war der Betrieb aber voll angelaufen.
Eine Schaumlöschkanone bedeckte den Tankwagen und die Umgebung mit dem ausgelaufenen Benzin mit einem Schaumteppich.
Ein kleines Kind, gut beobachtend, sah den entstehenden Regenbogen und meinte: »Die spritzen den Regenbogen weg.«
Oh ja, nicht vergessen: Der schwarze Mann, mit dem Rücken zum Bild, ist Daniel Lerch. Er hat im gesamten Verlauf der Übung alle Handlungen sehr klar und verständlich kommentiert! Grosses Lob.
Was hier wie ein linearer Ablauf aussieht, war nicht so. Alles geschah praktisch gleichzeitig. Man hörte keine wilden Befehle und spürte keine Hektik. Alles lief, fast wie am Schnürchen, sehr gut eingespielt ab. Während beim Tankwagen eine Auffangwanne gestellt wurde und nach weiteren Schäden gesucht wurde, wurden im Rückraum z.B. die Geräte für die Kanalisationsentlüftung abgeladen, weitere Schläuche verlegt … und der Verletzte wurde versorgt, grob gereinigt und abtransportiert.
Das Benzin, das in die Kanalisation gelaufen war und dort langsam zu einem explosiven Gemisch verdunstete wurde auf zwei Wegen bekämpft. Einmal wurde eine Dole mit Löschschaum gefüllt, eine andere Dole wurde mit einem explosionssicheren Ventilator belüftet.
Währenddessen prüften zwei Feuerwehrleute mit eine Gerät, in welchen Bereichen noch Explosionsgefahr herrscht und grenzten diesen Bereich mit “Töggeli” ab.
Unten: Drei Feuerwehrleute befreien einen Kameraden Stück für Stück aus einem kontaminierten Schutzanzug. Mitte: Immer in Bereitschaft für ein auflodern der Flammen … Rechts: Übungsende, Atemschutzgeräte abschnallen und durchschnaufen …
Obwohl viele Motoren liefen, zusätzlich die Ventilatoren und andere Geräte und ein ziemlicher Lärmpegel herrschte, war ich überrascht von der Ruhe, kein Gebrüll. Alles schien bestens eingespielt. Ich war sehr beeindruckt.
Und offenbar war auch der Einsatzleiter, Leutnant Patrick Rüegg mit seiner Mannschaft zufrieden. Zumindest sein Gesicht lässt dies erahnen.
Anschliessend ging es zu Wurst und Brot und Getränken. Und es gab Gelegenheit über das Gesehene zu reden, diskutieren und Fragen zu stellen.
Anschliessend folgte der zweite Teil der Übung, der vor allen mit Personenrettung aus einem brennenden, verrauchten Haus zu tun hatte. Auch dieser Übungsteil war eindrücklich und wer es nicht gesehen hat, hat tatsächlich etwas verpasst.
Hier endet mein Bericht. Für das kleine birsfälder.li ist er doch recht gross geworden.
Zum Schluss aber noch die Informationen zu den Beförderungen:
Zum Gefreiten (bestandener Basiskurs): Alvàrez Carlos Luis, Angelova Francheska, Besic Nedzad, Burri Daniel, Egger Joël, Seifert David und von Ballmoos Tobias.
Zum Korporal (bestandener Gruppenführerkurs): Grosup Martin und Wattenhofer Steve.
Zum Bootsführer: Di Mauro Roberto