HofstetterIn Auer­bachs Keller (Friedrich Schiller: Die Räu­ber) stösst Franz Moor mit seinen Kol­le­gen auf die Rebel­lion an. Mit Bier. Sturm und Drang. Spon­tan fällt mir diese Szene ein, zum Bier­leser­brief von Markus Hof­stet­ter, siehe Kas­ten, der im let­zten Birs­felder Anzeiger veröf­fentlicht wurde.

Hät­ten vor 20 Jahren nicht eine hand­voll kul­tur­in­ter­essiert­er Birs­felder für rund 2 Mil­lio­nen CHF das ROXY, mit­tler­weile unter Denkmalschutz, gekauft, ren­oviert und zum Kleinthe­ater umge­baut, stünde heute dort ein Wohn­block, oder eine Rei­he Rei­hen­häuser, oder ein Nacht­club mit den entsprechen­den Arbeits- und Neben­räu­men.

Blocks und Rei­hen­häuschen gibt’s in Birs­felden reich­lich, das Bor­dell liegt schräg gegenüber vom ROXY ob Den­ner. Der kul­turbe­flis­sene Schreiber ist meines Wis­sens wed­er Vere­ins­mit­glied des ROXY, noch Spon­sor der ersten Stunde. Hat er je eine Vorstel­lung im Haus besucht? Er weiss es. 

Sein Kul­turver­ständ­nis liegt offen­bar bei gepflegtem Bil­lard­spiel und geht nicht über den Hor­i­zont des Bier­schaums hin­aus. Zugegeben, die Ange­bote für das abendliche Absack­er- und Feier­abend­bier unter Kol­le­gen ist in Birs­felden spür­bar zurück­ge­gan­gen. Diesen Ärg­er teile ich.

Als ich mich vor 40 Jahren in Birs­felden nieder­liess, gab es noch die “Birs­brugg”, den “Schwa­nen”, den “Ster­nen”, die “Kro­ne”, das “Waldegg”, den “Lerchen­garten”, den “Ochsen”, den “Salmen”; andere Beizen wur­den umbe­nan­nt mit kul­turellem Touch, “Hem­ing­way”, “Mona Lisa”, warum auch immer? Das “Feld­schlöss­chen” wurde abgeris­sen und neu gebaut, die “Sääli” wur­den geschleift, die alten Kas­tanien im Garten gefällt. Das alles ist ein schle­ichen­der Kul­turver­lust.

Das vor­läu­fige Rück­fahren der Öff­nungszeit­en in der ROXY-Bar hat aber nichts mit dieser Entwick­lung zu tun. So wie es für die ROXY-Bar offen­bar schwierig ist, kul­turkom­pat­i­ble Gäste zu find­en, ist es auch nicht ein­fach, einen kul­turkom­pat­i­blen Pächter zu find­en. ROXY-Vere­in und Betrieb­sleitung wird das gelin­gen. Kommt Zeit, kommt Rat, kommt Pächter, gibt’s wieder Feier­abend­bier.

Zu unter­stellen, der Kan­ton würde Bil­lardtis­che und Zapfhah­nen mit Sub­ven­tio­nen aus Steuergeldern unter­stützen, ist absurd. Übri­gens: Die neue ROXY Leitung, hat inner­halb eines Jahres die Ein­trittspreise um 50% gesenkt. Bier wird jährlich teur­er. Prost. 

 

Die Bieridee zum Artikel:

»two Bier, or not two Bier …«
that shakes Bier

Dies gedacht (3)
Eignerstrategie oder eigene Strategie

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Diego Persenico Antworten abbrechen