Wer 2014 in Liverpool, als es dem FCB gelang die Reds aus der Championsleague zu kippen, dabei war, wird den Abend nicht vergessen.
Drei berühmte Adressen gibt es in Liverpool. So die Strawberry Fields, die Penny Lane und eben die Anfield Road. Am Mittwoch kommen runf 30000 Anfieldroaders und rund 7000 Sevillianos nach Basel und in dessen östlichen Vororte. Mehr als die Hälfte wird keine Tickets haben. Peinlich, dass die Stadt so lange gezögert hat, auf dem Barfüsserplatz ein Public Viewing zu installieren, zumal bekannt ist, dass mit 300.000.- CHF aus dem Lotteriefonds ein Dinner für die UEFA-Ofiziellen ausgerichtet wird. Was lange währt wird endlich gut; 5 Tage vor dem Spektakel, soll es schliesslich sogar zwei Public Viewings geben.
“You ‘ll never walk alone”.
Das Stadion der Reds liegt mitten in einem Wohnquartier, kaum ÖV-Verbindungen, keine Parkplätze (siehe Titelfoto). Eben an der Anfield Road. Auch die gesetzteren FCB Fans mussten sich wohl oder übel dem Fanmarsch aus dem Stadtzentrum durch die typisch britischen Reihenhausquartiere anschliessen (ca. 20 Minuten, “You’ll never walk alone”), es sei denn, sie konnten ein Taxi erwischen. Nun, die Spanier und Engländer werden grossmehrheitlich mit dem Flugzeug anreisen. Sie werden keine Schuld an der Blechlawine auf der Birsfelder Hauptstrasse tragen. In Liverpool ist man gewohnt, das Stadion zu Fuss zu erreichen. Die Hauptstrasse wird aber bestimmt zum Auftakt, zur Nagelprobe des neuen Verkehrsregimes (17.5.) wegen der Umleitungen beim Stadion verstopft sein. Bleiben wir nachsichtig! You’ll never wait alone!
Das Spiel ist Vergangenheit, die Erinnerung an die Gastfreundschaft der Liverpooler wird bleiben. Nach dem Spiel, als wir eine Stunde nach dem Schlusspfiff wieder zu Fuss, eskortiert von berittener Polizei, das Zentrum erreichten, wurden die durch Textilien und kontinetalenglisch entlarvten Basler trotz Ausscheidens des LFC beklatscht, beschultergeklopft und befreibiert. Als ich später in den englischen Pennymünzen wühlte, die ich eher selten im Portemonnaie habe, um die Schranke zu einem öffentliche Pissoir zu öffnen, hörte ich eine laute Stimme aus dem Off: “For you it’s free Sir!” und das Drehkreuz öffnete sich ohne Penny-Fall.