Gestatten: Der heute mit Sicherheit berühmteste Narr mit seiner geheimnisvollen Botschaft!
Sie haben ihn natürlich sofort erkannt: Es ist “Der Narr / Le Fou / The Fool” aus den Grossen Arkana des Tarot.
Der Tarot — von evangelikalen Christen als Teufelswerk betrachtet, von Wahrsager/innen als Grundlage für Lebensdeutungen benutzt und oft als westliches “I Ging” bezeichnet — hat bis heute seinen rätselhaften Charakter bewahrt. Viele Bücher gehen seiner Entstehungsgeschichte nach, noch viel mehr beschäftigen sich mit der Deutung der 56 Kleinen und der 22 Grossen Arkana.
Wir wollen hier aber nur einen kleinen Blick auf die Karte des Narren werfen. Betrachten wir doch einfach einmal den Narren im wohl bekanntesten und weitverbreitetsten Tarotdeck, dem “Rider Waite-Tarot”:
Wir erblicken eine etwas kurios gekleidete Gestalt — ein Bursche oder ein junges Mädchen — die von einem kleinen Hund begleitet und ohne es zu ahnen gerade daran ist, auf ihrer Wanderung den verhängnisvollen Schritt in einen gähnenden Abgrund zu tun. Kunststück, wenn man einfach so mit einer weissen Rose in der Hand gedankenverloren und ohne auf den Weg zu achten in die Ferne guckt …
Fazit: Wer als “Hans-guck-in-die-Luft” unbekümmert durch das Leben schreitet und sich einen Teufel um dessen harte Realitäten kümmert, stürzt bildlich gesprochen früher oder später jämmerlich ab. Kurzum: Ein Narr, wer so durchs Leben geht!
Wer allerdings ein Buch zu den Grossen Arkana des Tarot aufschlägt, wird darin schwerlich eine Interpretation dieser Art finden. Offensichtlich gibt es noch andere Möglichkeiten, das Bild zu betrachten. In der nächsten Folge wollen wir uns deshalb aus einer unübersehbaren Anzahl wenigstens zwei Interpretationen zur Karte des Narren anschauen, nämlich jene von Valentin Tomberg und Paul Foster Case, und dies wie immer
am kommenden Samstag, den 5. Juni