Die Fal­lzahlen steigen. Ras­ant.
Da wurde in der let­zten Zeit viel an die »Eigen­ver­ant­wor­tung« appel­liert.
Das muss ja wirk­lich auch so sein. Ich muss entschei­den, wie und wie fest ich mich schützen kann und will. Ich muss entschei­den, welche Risiken ich in meinem Zus­tand noch einge­hen will.
Es kann aber nicht sein, dass notwendi­ge Mass­nah­men nicht anber­aumt wer­den, weil sie der Wirtschaft, dem Finanzmin­is­ter oder allen, die eine Wieder­wahl möcht­en, nicht in den Kram passen. Diesen Ein­druck bekommt man, wenn man Ueli Mau­r­er hört, wenn man Alain Berset hört, wenn man die Ver­ant­wortlichen von econon­ieSu­isse hört, etc.

Dazu hat Matthias Zehn­der einen schö­nen Essay »Eigen­ver­ant­wor­tung: Von der Ausrede zur Chance« geschrieben. Den ganzen lesen sie hier. Einen kleinen Auszug nach­fol­gend.

Matthias Zehn­der:
»Eigen­ver­ant­wortlich han­del­nde Men­schen sind das Ziel von Bil­dung und Erziehung. Kant nan­nte diese Men­schen «mündig». Es wäre schön, wenn Staat und Poli­tik von Eigen­ver­ant­wor­tung nicht nur reden würden, Eigen­ver­ant­wor­tung also nicht als Ausrede für eigenes Nicht-Han­dlen nutzen würden, son­dern die «Erziehung zum mündigen Men­schen» aktiv unterstützen würden. Mit Infor­ma­tion, mit Bil­dung und mit Kul­tur. Dann würde Eigen­ver­ant­wor­tung für die ganze Gesellschaft von der Ausrede zur Chance.«

Oder Ueli Keller:
»Der Appell an die Eigen­ver­ant­wor­tung, wie er aktuell allüber­all im Schwange ist, gehört aus mein­er Sicht zum Spiel mit den gezink­ten Karten der Manip­u­la­tion. Dieser Appell kommt mir vor wie eine dop­pel­bödi­ge, zynis­che Idee von Mächti­gen und Reichen, die sich sel­ber von Ver­ant­wor­tun­gen und Werten befre­it haben, um tun oder lassen zu kön­nen, was und wie sie es wollen.«

Und, wie haben Sie es? Warten Sie auf den Bund­srat oder waschen Sie sich die Hände wieder von sich aus mehr? 😇

 

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