Seit 1983 konnte die Künstlerin Stephanie Grob ihre aktuellen Arbeiten rund 50 mal in Galerien ausstellen.
Darunter 10 mal in der Galerie Mäder in Basel. Da lag es wohl auf der Hand, dass die Kulturkommission Franz Mäder gebeten hat, die neue Ausstellung im Birsfelder Museum zu kuratieren. Auf der Hand lag auch, dass Mäder an der Vernissage, einleitende Worte spricht.
Um allen Interessierten (die Vernissage wurde wegen bekannter Vorschriften auf eine beschränkte Besucherzahl limitiert, die nur auf Einladung und nach Anmeldung zugelassen wurden) Lust auf einen Museumsbesuch zu machen, veröffentlichen wir hier Franz Mäders Laudatio:
“Wie entsteht eine solche Ausstellung?
Meine Damen und meine Herren, liebe Freundinnen und Freunde
Das fragte ich mich auch als die Einladung zur Ausstellung, durch die Kulturkommission dieses Hauses, bei Stephanie eintraf.
Mit Stephanie verbindet mich eine langjährige Zusammenarbeit in der Galerie und Edition. 1989 machte sie für meine Edition eine Lithografie-Serie mit einem Text von Christoph Wegmann, ab 1997 fanden regelmässig Ausstellungen in meiner Galerie statt. Das bringt Ver-Trauen aber auch Ver-Antwortung mit sich.
Angesichts der Fülle von Arbeiten aus den letzten Jahren stand ich vor einer echten Herkules-Aufgabe, ihm wurden bekanntlich 12 unlösbare Aufgaben gestellt.
Die Arbeiten so zu überblicken, dass sich daraus eine Publikation und eine Ausstellung konzipieren lassen, haben mich wirklich herausgefordert. Wie alle diese Facetten, die Heterogenität dieses Werkes aufschlüsseln und so zu präsentieren, dass nicht das Chaos vorherrscht, sondern die vielfältigen Stränge in diesem Werk zu einem Ganzen, nachvoll-ziehbarem Strom wurden?
Nun ist es an Ihnen zu beurteilen ob es uns gelungen ist, dieses manchmal gar widersprücliche Werk schlüssig und in nachvollziehbarer Weise aufzublättern und Ihnen in der Publikation und Ausstellung zugänglich zu machen.
Um Sie nicht weiter aufzuhalten, fasse ich mich kurz, geht es doch darum, dass Sie als erste diese Werke anschauen sollen und auch bei der Künstlerin Rückfragen stellen dürfen.
Hier möchte ich meinen Dank an Stephanie sowie an Krystyna Kuczynski aussprechen, die mir beide halfen den Überblick zu erlangen und in langen Diskussionen und mit fundierter Kritik die beiden Projekte, die Publikation und die Ausstellung, weiterzutreiben, also quasi mich inspirierten.
Mein Dank geht auch an die Mitglieder der Kulturkommission für ihre tatkräftige Mitarbeit, an Invar Torre Hollaus geht mein Dank für seinen Beitrag zur Publikation, auch im Namen von Stephanie. Speziell darf ich noch den Dank von Stephanie an Monique Gutzwiler anfügen, die als Keramikerin die Brände der Tonplastiken ausführte.
Auch an Alma Handschin und Valerio Rodelli geht unser Dank für die musikalische Begleitung.
Viel Vergnügen wünsche ich Ihnen bei Musik und Kunst.”
Anlässlich der Ausstellung erscheint ein umfangreicher Katalog, der im Museum erhältlich ist.
Weiter erinnert die Kulturkommission daran, dass Stephanie Grob jeweils samstags ab 16.00 Uhr durch ihre Ausstellung führt und gerne Fragen beantwortet.
Franz Büchler
Okt 17, 2020
Sollte in einer Laudatio eigentlich nicht mehr über die Künstlerin ausgesagt werden als über die ach so schwierige Kuratierung eines kuratierenden Kurators?