Da spra­chen wir am Mon­tag noch vom Gegen­vor­schlag der Regie­rung aus Lies­tal und schwupp ist die­ser Gegen­vor­schlag da. Ob es dem Regie­rungs­rat damit gelingt die Gemein­de­initia­ti­ve zu kip­pen ist nicht vor­her­seh­bar, lagen die Ja- und Nein-Antei­le bei der Abstim­mung zur Pen­si­ons­kas­sen­sa­nie­rung ja nicht all­zu weit auseinander.

Hier eine Zusammenfassung:

Der Regie­rungs­rat bean­tragt dem Par­la­ment, der Initia­ti­ve einen Gegen­vor­schlag gegen­über zu stel­len. Die­ser umfasst vier Aspekte:

1. Poo­ling: Der Kan­ton ermög­licht den Gemein­den sowie allen wei­te­ren ange­schlos­se­nen Arbeit­ge­ben­den, Aus­fi­nan­zie­rungs­kre­di­te zu vor­teil­haf­ten Zin­sen zu erhal­ten, die deut­lich unter den 3 Pro­zent des For­de­rungs­mo­dells lie­gen. Das Poo­ling ist für den Kan­ton kostenneutral.

2. Garan­tie: Der Kan­ton gibt all den­je­ni­gen ange­schlos­se­nen Arbeit­ge­ben­den, die sich nicht selbst oder über das Poo­ling voll­stän­dig aus­fi­nan­zie­ren, eine Garan­tie­zu­sa­ge und ent­las­tet dadurch die Gemein­den von deren Garan­tie für deren ange­schlos­se­ne Insti­tu­tio­nen. Dies bedeu­tet eine Risi­ko­be­frei­ung sowie eine Admi­nis­tra­ti­ons­ent­las­tung für die Gemein­den. Die Garan­tie­zu­sa­ge führt für den Kan­ton zu Zins­mehr­kos­ten von 32 Mil­lio­nen Fran­ken wäh­rend 20 Jah­ren durch die Über­nah­me der heu­te bereits bekann­ten Garan­tie­fäl­le im Umfang von 96 Mil­lio­nen Franken.

3. Betei­li­gung des Kan­tons an der Aus­fi­nan­zie­rung der Gemein­de­lehr­kräf­te: Der Kan­ton über­nimmt die à‑fonds-per­du-Aus­fi­nan­zie­rung der Musik­schul­lehr­kräf­te von 29.4 Mil­lio­nen Fran­ken sowie einen Anteil der Aus­fi­nan­zie­rung der Kin­der­gar­ten- und Pri­mar­lehr­kräf­te in der Höhe der ehe­ma­li­gen Leh­rersub­ven­tio­nen nach altem Finanz­aus­gleichs­ge­setz: 29.2 Mil­lio­nen Fran­ken. Die Gemein­den wer­den also ins­ge­samt um 58.6 Mil­lio­nen Fran­ken ent­las­tet. Der Kan­ton muss die­sen Betrag zusätz­lich zu sei­ner Aus­fi­nan­zie­rung finan­zie­ren. Dies führt bei ihm auf­grund des höhe­ren Zins­auf­wands über 20 Jah­re zu Mehr­kos­ten von 19.6 Mil­lio­nen Franken.

4. Soli­da­ri­sie­rung der rest­li­chen Aus­fi­nan­zie­rung der Gemein­de­lehr­kräf­te: Der ver­blei­ben­de Aus­fi­nan­zie­rungs­be­trag der Lehr­kräf­te, 184 Mil­lio­nen Fran­ken, wird hälf­tig nach Mass­ga­be der Ein­woh­ner­zahl und hälf­tig nach Mass­ga­be der Steu­er­kraft auf die Gemein­den ver­teilt. Die Gemein­den sind dadurch von schwie­ri­gen Kos­ten­auf­tei­lungs­dis­kus­sio­nen bei ihren Kreis­schu­len befreit. Die Soli­da­ri­sie­rung ist für den Kan­ton kos­ten­neu­tral. Auf­grund der ver­zins­li­chen Amor­ti­sa­ti­on wäh­rend 20 Jah­ren erstat­ten die Gemein­den dem Kan­ton 246 Mil­lio­nen Fran­ken zurück.

Der Gegen­vor­schlag geht auf die berech­tig­ten Anlie­gen der Gemein­den ein. Er wirkt aus­glei­chend unter den Gemein­den, ent­las­tet die­se admi­nis­tra­tiv enorm und finan­zi­ell soweit, als es aus Sicht des Kan­tons als ver­tret­bar erscheint. Er berück­sich­tigt und wahrt die bestehen­de Kom­pe­tenz­ord­nung zwi­schen Kan­ton und Gemein­den und ermög­licht eine fai­re Lösung für alle Betei­lig­ten, Kan­ton, Gemein­den und Arbeitnehmende.

Wer das noch genau­er anse­hen will fin­det dazu die Land­rats­vor­la­ge genau hier.

Was dabei für Birs­fel­den her­aus­sprin­gen könn­te, müs­sen sich wohl zuerst die Spe­zia­lis­ten errech­nen. Ich den­ke, viel geschenkt gibt es wohl nicht gerade.

 

Und die Weis­heit zum Artikel:

»Die Unge­duld, mit der man sei­nen Zie­len zueilt, ist die Klip­pe, an der oft gera­de die bes­ten Men­schen scheitern.«
Johann Chris­ti­an Fried­rich Hölderlin

Und ab in die Winterpause
Adväntskaländer.li 1/12

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