Die gros­sen Unter­neh­men haben Steuervorteile.
Dage­gen muss die Schweiz etwas tun. Der Druck der ande­ren Län­der wur­de zu gross.
Aber die Schweiz will nicht rei­nen Tisch machen. Die Schweiz will die Vor­tei­le nicht abschaffen.
Mit der USR III wer­den ein­fach neue Schlupf­lö­cher eingeführt.
Dafür gibt es jetzt die Tool­box, eng­lisch für Werk­zeug­kis­te. Man könn­te auch Trick­kis­te sagen.
Das ers­te Werk­zeug haben Sie bereits ken­nen­ge­lernt: Die »Zins­be­rei­nig­te Gewinnsteuer«.

Das zwei­te Werk­zeug aus der Trick­kis­te: Die Inputförderung.
In der Wirt­schaft sind Input die Mit­tel und Leis­tun­gen, die an der Pro­duk­ti­on von Gütern mitwirken.
In der USR III bedeu­tet dies:
Die Kos­ten für For­schung kön­nen an den Steu­ern abge­zo­gen werden.
Und die Kos­ten für Ent­wick­lung kön­nen an den Steu­ern abge­zo­gen werden.
Aber nicht ein­fach die Kos­ten: Son­dern bis maxi­mal 150% der Kos­ten.
Es kann mehr abge­zo­gen wer­den als aus­ge­ge­ben wurde.
Die Höhe bestim­men die Kantone.
Basel­land will weni­ger Abzug anbie­ten. Wie­viel sagen die Regie­rer noch nicht.
Der Land­rat wird dann ver­mut­lich schon aufstocken.

Zwi­schen­fra­ge:
Es gibt Spen­den an Insti­tu­tio­nen. Die kön­nen Sie an den Steu­ern abziehen.
Kön­nen Sie auch 150% abziehen?

Der Bun­des­rat will erst spä­ter fest­le­gen, was For­schung und Ent­wick­lung über­haupt ist.
Kein Mensch kann uns sagen, was uns da erwartet …

Das drit­te Werk­zeug ist die Patentbox.
Erträ­ge aus Paten­ten kön­nen vom steu­er­ba­ren Rein­ge­winn abge­zo­gen werden.
Erträ­ge aus ver­gleich­ba­ren Rech­ten kön­nen auch abge­zo­gen werden.
Bis maxi­mal 90%.
Was »ver­gleich­ba­re Rech­te« sind, weiss kein Mensch …

Der Bun­des­rat will erst spä­ter fest­le­gen, was Paten­te und ver­gleich­ba­re Rech­te über­haupt sind.
Kein Mensch kann uns sagen, was uns da erwartet …
Aber wir sol­len dar­über abstimmen!

Die Schweiz hat im Ver­gleich mit andern Län­dern hohe Kos­ten z.B. für Medikamente.
Die hohen Kos­ten sei­en die Fol­ge der hohen Kos­ten für For­schung und Entwicklung.
Sagt man uns. Hmm.
Wenn also die Kos­ten für For­schung und Ent­wick­lung an den Steu­ern abge­zo­gen wer­den können, …
Wenn also die Ein­nah­men aus Paten­ten, Lizen­zen und weiss-Gott-noch was
kaum ver­steu­ert wer­den müs­sen … wer­den dann die Medi­ka­men­te billiger?
Oder freu­en sich wie­der nur die Aktio­nä­re und Boni-Emp­fän­ger über grös­se­re Gewinne?

erpressungbalken

Hier zu den bis jetzt erschie­ne­nen Arti­keln zur Unter­neh­mens­steu­er­re­form III.

Zebrastreifengebühr
Mattiello am Mittwoch 4/3

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