Ziemlich kompliziert war es im Dezember: Der Gemeinderat machte der Gemeindeversammlung den Antrag, mittels Ablehnung einer Teilrevision der Gemeindeordnung zur Reduktion des Gemeinderates von 7 auf 5 Sitze NICHT zuzustimmen. Noch im Juni aber war diese Massnahme aber Teil des gemeinderätlichen Sanierungspakets. Umfangmässig reden wir von immerhin 50’000.- Franken. FDP und CVP waren dafür, SP und Grüne dagegen. Die SVP unentschieden.
Obwohl die Versammlung die vorgeschlagene Ablehnung schliesslich ablehnte, war offensichtlich, dass (ein) einzelne(s) Exekutivmitglied(er) ihre Meinung geändert hatte(n). Nur so kann man die Formulierung des Nicht-Antrags erklären. Doch wer war das Fähnli? Etwa die Parteilose? Oder jemand aus der CVP?
Jetzt geht die definitive Änderung in die finale Entscheidung: Im obligatorischen Referendum am 14. Juni hat das gesamte Birsfelder Stimmvolk nochmals die Möglichkeit, darüber zu befinden.
Obwohl bisher noch kein grosser Abstimmungskampf zu erkennen ist, ist doch klar, dass einige Parteien strikte gegen eine Reduktion sind. So wissen wir bisher von SP und klar auch von der SVP, dass sie die Nein-Parole herausgegeben haben. Eine Schnellumfrage zeigt, dass ganz offiziell nur die FDP dafür ist. Anfragen an EVP, CVP und Grüne-Unabhängige blieben bisher unbeantwortet, was gerade bei der grünen Neupartei erstaunt, schafft es deren “Geschäftsführerin” doch, bei jedem CO2-freien Furz mehrmals wöchentlich eine Medienmitteilung zu Fragen, die niemanden interessieren, zu verschicken.
In der Vernehmlassung zur Gemeindeordnungsänderung waren die EVP und erstaunlicherweise auch die CVP noch dafür, die damaligen Grünen wie erwähnt dagegen. Ob sie jetzt keine Stellung mehr beziehen wollen, wissen wir nicht. Möglich und brisant wäre es zumindest bei der CVP, wo es im Wahljahr 2016 um den Erhalt von zwei ohnehin wackelnden Sitzen geht.
Vernehmlassung | Referendum | |
CVP | ja | ? |
EVP | ja | ? |
FDP | ja | ja |
Grüne oder so | nein | ? |
SP | nein | nein |
SVP | unentschieden | nein |
Das Ergebnis abzuschätzen ist also schwierig, die Fronten unklar. Offen ist auch, ob sich doch noch jemand etwas stärker für oder gegen die Reduktion ins Zeug legt. Vermutlich würde sich das sogar lohnen, denn Parteiparolen sind nicht ganz unwichtig, obwohl manche Ortsparteien das mittlerweile sind.
hasira
Mai 19, 2015
Da gab es doch einmal »das Fähnlein der sieben Aufrechten«.
Aber Aufrichtigkeit ist offenbar schon lange Geschichte.
Auch im Kanton sind die Sparschweine wieder am Werk.
Statt dass aber wichtige Geschäfte wie die Spitalplanung des so hochgelobten SVP-Regierungsrates endlich angegangen wird, konstruieren die Fünf abenteuerliche Konstrukte zur Bewältigung des bürgerlichen Destasters.
Franz Büchler
Mai 19, 2015
Mir ist bei der Abbildung einfach nicht klar, wer eingespart werden soll. Stehen die Stühle alfabetisch da (Vor- oder Nachname?), nach Partei-Abkürzungen oder nach Anciennität? Oder gibt es noch andre Ordnungsprinzipien?