Da loben sie sich wieder einmal über den grünen Klee.
Mehr Prämienverbilligung, stärkt unsere Familien, mehr Geld im Portemonnaie den sozialem Ausgleich und was der schönen Worte mehr sind …
Schauen wir uns diese Prämienverbilligungen doch einmal genauer an:
2010 waren es 51,9 Mio. Franken
2011 waren es 51,5 Mio. Franken
2012 waren es 42,9 Mio. Franken
2013 waren es 43,8 Mio. Franken
2014 waren es 37,9 Mio. Franken
2015 waren es 32,7 Mio. Franken
2016 waren es 25,7 Mio. Franken
2017 waren es 26,7 Mio. Franken
2018 waren es 26.4 Mio. Franken
2019 waren es 41,0 Mio. Franken
2020 waren es 58,4 Mio. Franken?
Ab 2010 wurden die Kantonsbeiträge zur Prämienverbilligung nach und nach von 51,9 Millionen Franken auf 26,4 Millionen Franken heruntergefahren, also um 25,5 Millionen Franken reduziert. Für 2019 gabe es dann einen kleinen Sprung von 26,4 Millionen Franken auf 41,0 Millionen Franken, ein plus von 14,6 Millionen Franken. Dies nicht ganz freiwillig, ein kleiner Nudge des Bundes wars, bewegte sich der Kanton doch genau an der Grenze, bei der er vom Bund nicht gerügt wurde …
Wenn jetzt durch die Steuervorlage 17 noch einmal 17,4 Millionen Franken dazu kommen ergibt das einen Betrag von 58,4 Millionen Franken.
Also 6,9 Millionen Franken mehr als vor 10 Jahren.
Doch was bringt uns das bei konstant steigenden Krankenkassenprämien?
Schauen wir uns die Prämien an:
2010 betrug die »mittlere Prämie« Fr. 3013.—
2011 betrug die »mittlere Prämie« Fr. 3243.—
2012 betrug die »mittlere Prämie« Fr. 3337.—
2013 betrug die »mittlere Prämie« Fr. 3375.—
2014 betrug die »mittlere Prämie« Fr. 3445.—
2015 betrug die »mittlere Prämie« Fr. 3625.—
2016 betrug die »mittlere Prämie« Fr. 3802.—
2017 betrug die »mittlere Prämie« Fr. 4039.—
Leider hatte ich nicht die Zeit auch noch den Zahlen für 2018 und 2019 nachzugehen. Die Erhöhung innert sieben Jahren um 1026 Franken für die mittlere Prämie sagt ja schon genügend. Und da alle in der Schule Prozentrechnen gelernt haben … Rechne!
Da wird uns eine tolle Sache auf die Nase gebunden. Denn auch mit den 17,4 Millionen Franken zusätzlicher Prämienverbilligung wird der Abbau von 2010 bis heute nicht wett gemacht.
Wie es mit den andern »Errungenschaften« der Steuervorlage 17 steht mag jemand anders untersuchen. Mir stinggts. Von mir gibt es am 24. November 2019 ein klares Nein.
Christoph Meury
Nov. 6, 2019
Der Beschiss rundum die Prämien der verschiedenen Krankenkassen ist uferlos und eine allgemeine Volksverarschung. Nehmen wir beispielsweise die aktuellste bundesrätliche Kommunikation über den sogenannten «moderaten« Prämienanstieg:
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NZZ vom 24.9.2019: «Seit einiger Zeit stehen die Gesundheitskosten weit oben im Sorgenbarometer der Schweizer Bevölkerung. Doch jetzt gibt es gute Nachrichten: Im kommenden Jahr wird sich die Situation für die meisten Haushalte nicht noch weiter verschärfen. Die durchschnittliche Prämie steigt 2020 lediglich um 0,2 Prozent, wie Gesundheitsminister Alain Berset am Dienstag bekanntgab.«
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In Tat und Wahrheit sind in unserer Prämienregion die Krankenkassenbeiträge massiv gestiegen. Meine monatliche Prämie (ohne Schnickschnack!) ist um 10% gestiegen. Etwas weniger die Grundprämie,
dafür erheblich bei der Zusatzversicherung (Hausarztmodell).
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Als ich bei der Krankenkasse (KPT) nachgefragt habe, bekomme ich folgenden Textbaustein als Antwort: «Die Prämien folgen grundsätzlich den Gesundheitskosten und sind von kantonalen Entwicklungen abhängig. Gesetzliche Vorgaben haben regional unterschiedliche Rabatte zur Folge. Entsprechend ist Ihre Prämie von Ihrem Wohnsitz, der gewählten Jahresfranchise, dem Versicherungsmodell und der Altersklasse abhängig.«
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Ich meine: Eine 10%tige Prämienerhöhung ist Kilometer weit weg von den angekündigten durchschnittlichen Erhöhungen von 0,2%.
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Parallel stagnieren die AHV- und BVG-Auszahlungen. Die Teuerung beträgt 0,6% (2019). Ergo habe ich monatlich weniger Geld im Portemonnaie. Aber schön kann mir Alain Berset medienwirksam & sanktionslos einen moderaten Prämienanstieg verkünden.
Fake-News wohin das Auge blickt!