Halb Deutschland diskutiert zur Zeit den Fall Profalla, der als ehemaliger Minister in Deutschland (Kanzleramt) in einen hochdotierten Job in einem staatsnahen Betrieb wechselt. Eine Diskussion, die dort auch nach der Abwahl von Kanzler Schröder geführt wurde. Auch in der Schweiz füllte nach dem Rücktritt von Bundesrat Leuenberger eine vergleichbare Debatte die Gazetten. Zu recht!
Aber: Was geht das uns in Birsfelden an?
Schröder: Abwahl, Leuenberger: Rücktritt, Profalla: Rausschmiss. Oberbeck hat noch die Wahl.
Birsfelden scheint je länger, je mehr, mit 6 Zwergen hinter den Dinkelbergen zu liegen. Da ist einer nicht nur nicht zurückgetreten, nicht abgewählt oder nicht rausgeschmissen worden, nein, er ist immer noch in der Exekutive und nimmt gleichzeitig und selbstgefällig einen Spitzen-Job beim politischen und wirtschaftlichen Kontrahenten der Gemeinde an. Gehts noch?
Keiner spricht im Dorf darüber, eine Diskussion findet nicht statt. Wo sind die Parteien, wo sind die WählerInnen. Müssen sie sich, wir uns, das gefallen lassen? Oder sind die selbsternannten Beobachter der täglichen MIssstände die einzigen, die sich über solch unmoralisches, politisch unkorrektes Verhalten immer noch Gedanken machen? Um beim Hafen zu bleiben, die BirsfelderInnen sitzen alle im gleichen Boot. Oberbeck sitzt in zwei Booten gleichzeitig und in beiden Booten erschreckend nahe am Ruder.
Oberbeck muss sich entscheiden, entweder für den Rheinkies des Hafens oder für die Sitzungsgelder und Entschädigungen der Gemeinde, muss sich entscheiden für Job oder öffentliches Amt. In der Kombination Hafen und/oder Gemeinde bleibt ihm keine andere Wahl. Es bleibt nur die Entscheidung, heute und jetzt, je schneller desto gut. Sonst ruft dereinst irgendwer über den Stausee: “Mann über Bord!”, unbedeutend, von welchem Boot der Ruf dann erschallt.
Und die Weisheit zum Artikel:
»Sag mir, wo die Parteien sind.
Wo sind sie geblieben?
Sag mir, wo die Parteien sind.
Was ist geschehn?«
Nach einem schon ziemlich alten Lied
Diego Persenico
Jan 18, 2014
Seit 1875 gibt es Birsfelden. Sicher auch sehr bekannt durch den Hafen. Wenn unser Gemeinderat Hafen und Oberbeck akzeptieren kann, müssen wir es auch. Viele Gemeindepräsidenten wollten den Hafen — Birsfelden näher bringen. Auch der jetzige Gemeindepräsident. Aber vor den Wahlen ist nicht nach den Wahlen. Das ist nicht nur in Birsfelden so. Leider
ruge.li
Jan 18, 2014
Ich verstehe diesmal Diego Persenico nicht. Was sagt er, was will er sagen?
Da sitzt Oberbeck an einem Tisch mit zwei Kontrahenten, und wird von beiden Seiten für diesen seinen Sitzplatz bezahlt (wes Geld ich nehm, des Lied ich sing). Als einzelner gleichzeitig in zwei Stimmen zu singen? Richard Wagner hätte das gerne aufnotiert. Darum geht‘s doch, Nicht mehr und nicht weniger. Vor, oder nach Wahlen spielt keine Rolle. Das ist grundsätzlich daneben, gehört sich nciht. Basta!
Betty C.
Jan 19, 2014
Dieses Verhalten von Oberbeck zeugt von mangelndem Fingerspitzengefühl und ist nicht sehr clever. Dann soll er wenigstens konsequent sein und den Rücktritt vom GR eingeben. Als Spezialist in Kommunikation und Public Affairs (siehe Wikipedia) hat er sich bis jetzt nicht hervorgetan in Birsfelden. Die Wähler (ja auch jene der CVP) lassen sich auch zwischen den grossen Wahlen nicht gerne veräppeln. Hier wäre das Gremium GPK gefragt, bzw. was noch davon übrig ist. In der Privatwirtschaft, wo er auch schon Erfahrungen gesammelt hat, gibt es so etwas wie ein Konkurrenzverbot (zumindest moralisch). Eine Binsenwahrheit sagt: “im Leben sieht man sich immer zwei Mal…”.
ruge.li
Jan 19, 2014
Ein amerikanischer (?) Künstler (?) schickt zur Zeit eine überdimensionierte Badewannenente (zu gross für den Stausee) rund um die Welt. Nach dem Googeln von Wikipedia, danke Betty C., weiss ich: Birsfelden kann da dagegen halten. Haben wir auch!
Dass sich der PR-Spezialist in Schweigen hüllt, liegt vermutlich daran, dass er gerade seine Schwimmweste aufbläst.
annacarla
Jan 19, 2014
Vier Birsfelder LandrätInnen haben gemeinsam mit den MuttenzeInnen einen Hafenvorstoss im Landrat eingereicht. Gut ist Simon O. dort nicht dabei, sonst müsste er auf drei Stühlen sitzen oder in drei Booten. Ich frage mich nur, wie empfinden das die anderen?
Kein Wort!