In zwei Arti­keln »Nun bür­ger­li­chen sie wie­der.« (Teil 1 und Teil 2) habe ich ver­sucht mein Ver­ständ­nis von Bür­ger und auch Bür­ge­rin zu zeich­nen und den Begriff etwas zu klären.

Das Geran­gel ist ja schon im Gan­ge und jede Par­tei ver­sucht ihre Aus­gangs­po­si­ti­on zu opti­mie­ren. Dabei gäbe es eine ganz ein­fa­che Lösung: Kei­ne Lis­ten­ver­bin­dun­gen mehr. Aber nein, sie ver­su­chen sich wie­der zusam­men zu rau­fen … und dann ste­hen auch drei Regie­rungs­rä­te hin unter dem Titel »Bür­ger­li­che machen Front gegen die Fusi­ons­idee«, geben All­ge­mein­plät­ze von sich, nicht zuletzt auch mit Blick auf die Regie­rungs­rats­wah­len. So qua­si unter dem Mot­to: Wir sind uns ja so einig.

Bild 3Dabei haben sie alle, die FDP, die CVP, die EVP, die BDP, und die GLP, am 9. Febru­ar 2014 gegen die SVP die gröss­te Schlap­pe seit Men­schen­ge­den­ken ein­ge­fah­ren.
Einer SVP, die Wis­sen­schaft, Bil­dung, Wirt­schaft und Kul­tur gröss­te Pro­ble­me und Ver­lus­te beschert.
Einer SVP, die ihre hei­le Schweiz beschwört, eine hei­le Schweiz, die es nie gab.
Oder wie Max Frisch dies ein­mal tref­fend sag­te:
»Die Schweiz begreift sich als etwas Gross­ar­tig-Gewor­de­nes, nicht als etwas Wer­den­des.« Ihre Schweiz hat also nur Ver­gan­gen­heit, aber kei­ne Zukunft!

Und nun sind bald ein­mal Wah­len (am 8. Febru­ar 2015). Und die glei­chen Par­tei­en, die von der SVP am 9. Febru­ar 2014 gede­mü­tigt wur­den (also FDP, CVP, etc.), tak­tie­ren nun schon wie­der, wie sie mit die­ser SVP eine »bür­ger­li­che Zusam­men­ar­beit-Ali­anz-Mafia-etc.« oder doch bes­ser ein »Mit­te-Grün-Was­weis­sich­nicht­was-Bünd­nis« bil­den könn­ten und was sie sich gegen­sei­tig ver­spre­chen könnten-müssten-sollten-wollten.

Also auch Steig­bü­gel­hal­ten für eine SVP liegt wie­der drin, die kaum je ein ver­läss­li­cher Part­ner sein wird, die rück­wärts­ge­wandt eine Schweiz beschwört, die sich abschot­tet, sich gegen Frem­de und Frem­des sperrt, hyper­na­tio­na­lis­tisch bis zum Geht­nicht­mehr. Hei­di-Land eben, oder noch bes­ser: Schwei­ze­rin­nen und Schwei­zer ins Réduit!

Es ist nur zu hof­fen, dass die­sen Par­tei­en bei den Wah­len das Sur­fen auf der SVP-Wel­le nicht bes­ser bekommt als bis anhin z.B. der FDP. Dazu­ler­nen war offen­bar nie die Stär­ke der soge­nannt »bür­ger­li­chen« Parteien.

Dar­an soll­ten alle den­ken, wenn sie in den nächs­ten Mona­ten das Geran­gel um die Gunst der Ande­ren mit Ver­spre­chen, Zusa­gen, etc. in der Pres­se verfolgen …

 

Und die Weis­heit zum Artikel:

»Am Anfang war das Wort — am Ende die Phra­se.«
Sta­nis­law Jer­zy Lec

Pfingstspatz 1
Pfingstspatz 2

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