In der vor weni­gen Jah­ren auf­ge­ge­be­nen BBO (Blätz­bums-Ope­ra) war 2006 natür­lich auch das Tram ins Ster­nen­feld ein The­ma. Der nach­fol­gen­de Sketch ist also schon fast ein biss­chen Kul­tur­ge­schich­te von Birs­fel­den. Dan­ke an Walo Wälch­li, der in sei­nem Fun­dus noch das Manu­skript gefun­den hat:

Ein Gemein­de­rat (Herr Wal­ti Gmer­kig) und der BVB-Direk­tor (Herr Ham­pel­maa) tref­fen sich mit Herr Ahor­ner vom Quar­tier­ver­ein Ster­nen­feld und Herr Wan­nin­ger vom Fami­li­en­gärt­ner­ver­ein zur Schlussbesprechung

Gmer­kig: Mini Her­re, es freut mi, dass Si Zitt gfun­de händ, mine­re Iila­dig zu dere letsch­te Besprä­chig vor dr defi­ni­ti­ve iifie­rig vom Stär­ne­fäld-Trämm­li z’folge. Darf i si mit­en­an­der bikannt mache:
Dr Herr Ham­pel­maa isch dr Dirägg­ter vor BVB, dr Herr Wal­ter Ahor­ner isch Prä­si­dänt vom Quar­tier­ver­ein Stär­ne­fäld, dr Herr Loisl Wan­nin­ger isch Prä­si­dänt vo de Fami­lie­gärt­ner und zum Schluss mini Wenig­keit, Wal­ti Gmer­ki vom Gmaindrat.

Ham­pel­ma: I mecht mi härz­lig fir die Iila­dig zu däm Gschpröch bedan­ke. Uns vo dr BVB isch usser­or­dent­lig viil dra glä­ge, dass au ds Stär­ne­fäld­quar­tier änt­lig an d’Zivilisation aag­schlos­se wird.

Ahor­ner: Mir vom Quar­tier­verain sinn nid grund­sätz­lig gäge das Trämm­li und mir hof­fe, dass mir uf unse­ri Fro­ge befrie­di­gen­di Ant­wort bich­öm­me, sodass au mir däre Neu­e­rig bedän­kel­os und freu­dig chön­ne zuestimme.

Wan­nin­ger: Es wird usser­or­dent­lig schwi­irig si, alli unse­ri Bedän­ke z zer­streue. Mir Fami­lie­gärt­ner wär­de ja vo dere Tram­li­nie bsun­ders hart betrof­fe und es isch nid ussg­schlos­se, dass mir ds ersch­te Träm­li, wo dur e Stau­see fahrt, mit über­schüs­si­ge Toma­te und Rieb­li wär­de bewärfe!

Gmer­kig: Also mir vom Gmein­droot sind scho vo Aafang a begeisch­ter­et vo dere inno­va­ti­vi Idee gsi.

Ahor­ner: Jawoll, spe­zi­ell dr frieh­ner Gmeinds­prä­si. Är het sich ja au im Vor­fäld in dr Öffent­lich­keit drei­moll klar der­für und num­me 2‑mol der­gä­ge ussgspro­che. Also e eidütt­i­gi 3 : 2 –Stel­ligs­nahm fürs Trämm­li, so enga­giert und dezi­diert het är sich säl­te für öppis stark gmacht!!

Gmer­kig: Lö mer das. Chö­me mer zu ihr­ne Fra­ge. Herr Ahor­ner bitte.

Ahor­ner: Uf sim Wäg ins Stär­ne­fäld chrützt ds neui Trämm­li versch­i­deni stark fre­quen­tier­ti Strass und es füehrt a Schuel­hü­ser ver­bi, stellt also e erheb­li­chi Gfah­re­quel­le dar. Was für Mass­nah­me zum Schutz vor Bevöl­ke­rig si vorgseh?

Gmer­kig: Wäge dr Erhöhig vom Trämm­li­t­ras­see wird’s scho emoll bedüt­tend weni­ger Ver­chehr gä. Nume no Rau­pe­fahr­züüg, All­rad-Gelän­de­wä­ge und Trak­to­re wird’s mög­lich si, über d’Tramschiine z’fahre.

Ahor­ner: Und d’Fuessgänger, d Fraue mit Chin­der­wä­ge. D Chind wo us de Schuel­hü­ser chöme?

Gmer­kig: Au d’Fuessgänger bruu­che ver­muett­lig e mitt­le­ri Bärg­sti­ge­russ­rüsch­tig, um über d Gleis übe­re z chraz­le. Für Chin­der­wä­ge si si schlich­te­wägs unpas­sier­bar und d Iigäng zue de Schuel­aala­ge wär­de eh zuemuuret.

Wan­nin­ger: Wie chö­me denn d’Lüt uf die ande­ri Sit­te vor Straass?

Gmer­kig: Es isch vorgseh, uf dr Höchi vor Lava­ter­stra­ass und bim Stausse 16 je en Über­füeh­rig z baue…

Ham­pel­ma: … und die ein­zi­gi gföhr­li­gi Chrüt­zig bir pro­tesch­tan­ti­sche Chir­che siche­re mir mit Andre­asch­rütz und ere Bar­rie­re ab.

Gmer­kig: Jawoll, und dr Chirch­turm wird zum Bar­rie­re­wär­ter­hüs­li umbaut…

Ham­pel­ma:
… und jedes Mal, wenn es Trämm­li chunnt, loht d Bar­rie­re­wär­te­re d Chri­che­g­log­ge lütte!!

Gmer­kig: Si gsend, mir schü­che kei­ni Chösch­te, es dr Bevöl­ke­rig so sicher und kom­for­ta­bel wie müg­lich z’mache.

Wan­nin­ger: Was isch denn mit dr Füür­wehr an dr Hof­stras­se, die cha denn ja wäge däm erhöh­te Tras­see au nümm ussfahre?

Ham­pel­ma: Das muess si i de meisch­te Fäll au gar nüm­mi. Mir vor BVB beför­de­re nämm­li jede Führ­wehr­maa gra­tis mit em Trämm­li a Iisatz­ort. Är muess nume no für d’Rückkehr ins Depot es Bil­let löse.

Ahor­ner: Was isch denn, wenn dr Iisatz­ort nid ar Tram­li­nie liggt und d’Füürwehr halt doch mit de Auti muess ussrücke?

Gmer­kig: Au da hei mir dra dänkt. Mit weni­ge bau­li­che Mass­nah­me –eigent­lich muess nume dr neu Brun­nen wider wäg – wär­de mir über e Vor­platz vor pro­tesch­tan­ti­sche Chir­che e neui Uss­fahrt schaffe.

Wan­nin­ger: Vor Hof­strass in Stau­see isch ja fascht e 90 Grad-Kur­ve. Chö­me dert d’Combinos über­haupt um d Kurve?

Ham­pel­ma: Da hei mir e Super­lö­sig gfun­de! Mir tusche an dr Herbscht­mäss 10 Com­bi­nos gäge 10 Geisch­ter­bahn­kom­bi­na­tio­ne ii! Die Geisch­ter­bahn set­ze mir denn uf de Kürs ins Stär­ne­fäld ii, si chö­me pro­blem- und fascht luttlos um d Kur­ve und mir si uf e Chlapf 10 Pro­blem-Com­bi­nos los. Geni­al, oder nid?

Ahor­ner: Wenn ich si rich­tig ver­stan­de ha, sin d’Schul- und Hof­stras­se und dr Stau­see mit gwöhn­lil­ge Auti nümm befahr­bar und d Uss­fahrt us gwöhn­li­ge Gara­ge oder Tief­ga­ra­ge isch au nüm­me möglich.

Gmer­kig: Das stimmt zwar, aber au hie hei mir vorgs­orgt. Mir wär­de es modärns Park and Ride-Sys­tem iifieh­re, das haisst an dr Tram­änd­sta­ti­on im Haa­fe­ge­biet baue mir e riisi­ge Park­platz und d’Parkplätz ver­mie­te mir üsserscht günsch­tig für 100 Fran­ke im Monet an die betrof­fe­ne Autofahrer.…

Ham­pel­ma: … und in dene 100 Fran­ke isch ds Abon­ne­mänt für d Fahrt vom Wohn­sitz in Hafe und zrugg imbegriffe!!

Ahor­ner: Gross­ar­tig, wie sträng fahrt denn eigent­lich das Trämm­li ins Stärnefäld.

Ham­pel­ma: Wäh­rend de Stoss­zit­te – also am Mit­tag vom Elfi bis am Eins und am Obe vom Vie­ri bis am Säch­si — wär­de mir e Stun­de­takt chön­ne aabie­te, in dr übri­ge Zytt und am Sam­sch­tig fah­re mir alli zwei Stund und am Sunn­tig und an de all­ge­mei­ne Fiir­ti­ge drei Moll pro Tag.

Wan­nin­ger: D’Tramschlaufe im Stär­ne­fäld isch im Are­al vo unse­re Fami­lie­gär­te bir Stär­ne­fäld­stra­ass vorgseh. Wie viil Gär­te mües­se g’opferet wärde.

Ham­pel­ma: Über­haupt e kei­ni!!! Üsi Geisch­ter­bahn­wä­ge­li sind so beweg­lich, dass mir ds Tram­tras­see uf de bescht­ehen­de Gar­te­wä­ge chön­ne baue!!

Wan­nin­ger: Änt­lig e erfreu­li­chi Nach­richt. Ganz im Gäge­satz zu dere Mäl­dig, dass ds Chraf­wärk uf em Are­al 1550 Wöhn­blöck plant, dass also nid nume ds Bio­top, son­dern au unse­ri Pflanz­plätz und dr Ten­nis­platz ersatz­los mües­se ver­schwin­de. Uns goht’s wie de Jude im Gazastreiffe.

Gmer­kig: Also da der­für chön­ne si dr Birs­fäl­der Gmeind­rat nid au no ver­ant­wort­lich mache!! Aber wäge de Pflanz- und Ten­nis­plätz chön­ne mir ihne e gross­ar­ti­gi Lösig aabiete.

Wan­nin­ger: Da bini aber gschpannt.

Gmer­kig: He jo, in de jetz läärste­hen­de Tief­ga­ra­ge am Stausse chönn­id ihr Fami­lie­gärt­ner denn Cham­pi­gnon­zuch­te aalegge!

Wan­nin­ger: Wie dän­ke si sich das. Cham­pi­gnon sind doch kei Ersatz für Salat, Rüeb­li, Boh­ne oder Him­beeri. Oder händ si scho mal Kon­fi­tü­re us Cham­pi­gnon gmacht?

Gmeer­kig: Au a das hei mir dänkt. D Migros isch bereit, ihri Cham­pi­gnons gäge Frücht und Gmües 1 : 1 umz’tusche. Für 100 Cham­pi­gnon bich­öm­me sie also bisch­pils­wi­is 100 Him­beeri und erscht no 10 Cumuluspünggt.

Ahor­ner: Wie stohts denn mit de Tennisplätz?

Gmer­kig: Ds Chraf­wärk spon­se­r­et d Umschue­lig vo de Ten­niss­pi­ler zu Tisch­ten­niss­pi­ler und die Tief­ga­ra­ge, wo nid für d Cham­pi­gnon­zucht bruucht wär­de, rüsch­tet ds Chraf­wärk uf eige­ni Räch­nig mit Tisch­ten­nis­ti­sche us…

Ham­pel­ma: …und d Auto­wösch­an­laa­ge cha me au no grad ohni Umzbaue als Dusche benutze!!

Ahor­ner: Da wär­de aber d Ten­nis­spie­ler Frö­id ha! Wie isch es denn mit em Liecht? In de Tief­ga­ra­ge löscht’s bekannt­lich auto­ma­tisch nach 3 Minu­te ab.

Gmer­kig: Dr Visam-Sport het in Zäme­ar­beit mit dr Sozi­al­hilfs­be­hör­de neu­ar­ti­gi High­tech-Ping­pong­schle­ger und –bäl­le­li ent­wick­let, wo bi Dun­kel­heit lüch­te! Wenn also d’Spiiler zue­sätz­lich e Stirn­lam­pe tra­ge, cha me sogar ganz uf elek­trischs Liecht verzichte.

Wan­nin­ger: Jetz mües­se si nur no sage, au ds Bio­top wär­di in Unter­grund abe züglet.

Gmer­kig: Das wäri vil­licht nid ds Dümmsch­ti. Dert würd äs uf all Fäll nüm­me so gru­usig ver­al­ge wie jet­ze. Nei, Spass bisit­te. Ds Bio­top chunnt uf e Chun­de­park­platz vo der Kan­to­nal­bank, wo jo eh nüm­me brucht wird, will jo gar kei­ni Auto meh dur d’Schuelstross chönd fahre.

Wan­nin­ger: Das find i super. So git’s au bim Zän­trums­platz änt­lig e chli Läbe, wenn’s au nume qua­cken­di Frösch sind.

Ahor­ner: Also i muess scho säge, es isch bei­i­dru­ckend, wie dure­dänkt das gan­ze Pro­jäkt isch. Nume no e letsch­ti Frag. Was gscheht mit em 70-er und 80-er Bus.

Ham­pel­ma: Für die isch defi­ni­tiv keis Bedürf­nis meh. Die wär­de uffghobe…

Gmer­kig: … und das gitt uns denn d Glä­ge­heit, d Fried­hofs­troos vier­spu­rig us z baue. Da der­mit chönd unse­ri Mit­bür­ger, wo ihri Auto uf de Haf­epark­plätz par­kiert hend, ohni Stau­pro­blem in d Migros zum Iich­au­fe fahre.

Ahor­ner: Do der­mit si mini letsch­te Zwii­fel beho­be. Dr Quar­tier­ver­ein cha’s chum erwar­te, bis das Trämm­li änd­lich fahrt.

Wan­nin­ger: Nach allem, won i hütt ghört ha, stöhnd au mir Fami­lie­gärt­ner hun­dert­pro­zän­tig hin­ter däm Pro­jäkt. Do der­mit fallt au unse­ri Protäsch­tak­ti­on wäg. Mir ver­zich­te also druf, d Trämm­li mit über­schüs­si­ge Gar­te­pro­dukt z bewärfe.

Gmer­kig: Das glaub ich ihne z erscht Mol. Do der­zue eig­ne sich ja Cham­pi­gnon au dänk­bar schlächt!!

Und die Weis­heit zur Sache:

Ste­ter Trop­fen bringt das Fass zum Überlaufen.

 

 

Wochenrückblick
Birsfelden von hinten 18/10

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