Im Jah­re 1935 wur­de der Kirch­turm erhöht. Damals über­gab man dem Knauf fol­gen­de kom­mu­na­len Schrif­ten: Gemein­de­rech­nung (1934), Steu­er­re­gis­ter (1933), Steu­er­re­gle­ment (1930), Bau­re­gle­men­te (1909/17, 1927) , Poli­zei­re­gle­ment (1927), Tech­ni­sche Vor­schrif­ten für die Haus­ka­na­li­sa­ti­on („Den Vor­schrif­ten von Basel-Stadt ent­nom­men“, 1921), Feu­er­wehr­re­gle­ment (1920), Was­ser­re­gle­ment (1917). Als regio­na­les Doku­ment kam hin­ein: Genos­sen­schaft­li­ches Volks­blatt, 23. August 1935 („gra­tis für die Mit­glie­der des All­ge­mei­nen Con­sum­ver­eins A.C.V bei­der Basel“), wei­ter 2 per­sön­li­che Berich­te: Bericht des Speng­ler­meis­ters und Dach­de­ckers J. Kauf­mann, Birs­fel­den, und ein schreib­ma­schi­nen­ge­schrie­be­ner Text von Pfr. Hein­rich Nide­cker; er steht auf der Rück­sei­te des nächst­äl­te­ren Per­ga­men­tes aus dem Jahr 1926.

Weni­ge Jah­re zuvor wur­de anstel­le einer klei­nen Knauf­ku­gel mit einem auf­ge­setz­ten Kreuz der Turm­hahn geschaf­fen und 1926 über einer neu­en, grös­se­ren Knauf­ku­gel mon­tiert. Damals über­gab man dem Knauf einen Satz aktu­el­ler Mün­zen (Ein­räpp­ler bis Fünf­li­ber der Jah­re 1919–1925). An regio­na­len Zeit­zeu­gen wur­de bei­gege­ben: 2 Basel­land­schaft­li­che Zei­tun­gen „Tag­blatt von Basel­land“ (Sams­tag 4. und Mitt­woch 8. Sep­tem­ber 1926) und die Bas­ler Nach­rich­ten („Intel­li­genz­blatt der Stadt Basel“, Mitt­woch, 8. Sep­tem­ber 1926 mit 3 Bei­la­gen). Dabei fällt auf, dass die Bas­ler Nach­rich­ten Schweiz‑, Euro­pa und Welt­po­li­tik brin­gen, dass sich aber die Basel­land­schaft­li­che Zei­tung fast aus­schliess­lich an Loka­les hält. Auch Birs­fel­den ist mit dem „Birs­fel­der-Anzei­ger“ vom 8. Sep­tem­ber 1926 ver­tre­ten („Erscheint jeweils Mitt­woch und Sams­tag“; vier Sei­ten, davon die Hälf­te Rekla­me, wor­un­ter vie­le Woh­nungs­an­ge­bo­te; Jah­res­abon­ne­ment: Fr. 12,-).

Beson­ders wert­voll ist ein gros­ses hand­be­schrie­be­nes Per­ga­ment (ca. A‑2-For­mat) vom 10. Sep­tem­ber 1926, unter­schrie­ben von Leo Menz, Gemein­de­prä­si­dent, Rudolf Schei­b­ler, Gemein­de­schrei­ber, und Hein­rich Nide­cker, Pfar­rer (es dien­te 9 Jah­re spä­ter dem glei­chen Pfar­rer als „Schreib­pa­pier“ für sei­nen zwei­ten Bericht). Auf­schluss­reich ist auch ein Bericht des Dach­de­cker­meis­ters Zol­ler. – Die klei­ne Kugel der im Jah­re 1866 erbau­ten Kir­che ent­hielt offen­bar nichts. Ein Grund für die Instal­lie­rung eines Turm­hahns wird nicht über­lie­fert. Bis 1885 gab es in den bei­den Basel abge­se­hen vom Bezirk Arle­sheim nur in Basel (Cla­ra­kir­che) und in Birs­fel­den eine katho­li­sche Kir­che. Das Anwach­sen der katho­li­schen Bevöl­ke­rung in Birs­fel­den und Umge­bung weck­te wohl auf refor­mier­ter Sei­te das Bedürf­nis, ihrem Kirch­turm anstel­le des „katho­li­schen“ Kreu­zes einen „pro­tes­tan­ti­schen“ Hahn aufzusetzen.

Hin­weis der Redak­ti­on: Die­ser Bericht wird fortgesetzt.

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