“San Gimignano besitzt noch einige der mittelalterlichen Geschlechtertürme, die in anderen Städten nur als Stümpfe erhalten blieben. Im Mittelalter versuchten die Patrizierfamilien, sich in der Höhe ihres Geschlechterturmes zu übertreffen, obwohl ein luxuriöses Leben darin nicht möglich war. Von den einst 72 Geschlechtertürmen existieren in San Gimignano heute noch 15. Die beiden höchsten, der Torre Grossa aus dem Jahr 1311 und der Torre della Rognosa, weisen eine Höhe von 54 bzw. 51 Metern auf.”
wikipedia
Aus den mittelalterlichen Geschlechtertürmen werden derzeit die postneuzeitlichen Immobilientürme. Ob dereinst die Skyline von Birsfelden als Postkarten versandt werden, oder ob nur die Stümpfe des Getürms stehen bleiben?
Hier greifen wir vor auf einen neuen in Birsfelden angedachten Immobilienturm. Im spitzen Winkel der heutigen AVIA-Tankstelle. Im Ernst!
Mehr dazu am 27. September, der Gemeinderat informiert.
Für alle, denen hier die Orientierung schwer fällt:
Links, Restaurant Feldschlösschen, mittig Avia Tankstelle,
rechts (unsichtbar) das denkmalgeschützte Theater ROXY.
Ich erinnere mich: Rund 20 Jahre ist es her, da wollte ich in einem benachbarten, jetzt 15o jährigen Bauernhaus den Dachstock, (2.OG), zum bewohnen ausbauen. Bis zur Baubewilligung mussten die Pläne dreimal aktualisert und neu eingereicht werden. Das Haus steht allein auf einer Parzellenfläche von 1350 m².
Als dies dann erledigt, kam die Forderung der Gemeinde (?), des Kantons (?) die Pflicht, bei 3 Wohnungen (2 Zimmer/2 1/2 Z /4 Z) drei Garagenplätze/Parkplätze nachzuweisen. Toll & Teuer.
Und heute, eine Strassenüberquerung südlich, ein Turm (“Hochbau”).
Von den Geschlechtertürmen San Gimignanos aus konnten die Patrizier die Bewegungen der Seeräuber um Elba beobachten. Vom angedachten Turm im Eck könnte man den Verkehr von der Salina Raurica bis zum Basler Centralbahnhof kontrollieren.
Okay: Darüber entscheiden nicht mehr Geschlechter, Gemeinderäte, Architekten oder Immobilienhaie. Darüber wird die Bevölkerung entscheiden, Sie und ich.
Wer’s nicht glaubt: Am 27.10. informiert der Gemeindepräsident über die geplanten Ungetürme.
Ansichten zu Ansichtskarten.
Künftig in unregelmässiger Folge hier im „Pünggt.li“.
Alle bisher erschienenen hier.
Hans Kästli
Okt 18, 2022
Ein eindrücklicher Vergleich — gibt mir zu denken !
Hans-Jörg Beutter
Okt 18, 2022
im vorfeld der abstimmung hatte sich ein hochhaus-euphoriker dazu hinreissen lassen, die kommende entwicklung als chance für birsfelden anzupreisen, vom ambiente her zu den historischen toscanischen hügelkäffern aufzuschliessen – wohl ein unkontrollierter fieberschub (meiner bescheidenen meinung nach).
gleichzeitig versucht sich so ein planungs-genie als vertreter der zukünftigen schwamm-city – und vergisst zur sicherheit beim strassenbau die ausreichende kanalisation (sein individueller workshop «boden-entsiegelung» – vielmehr «schlamm-village»?)
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…ungetürme» gefällt mir speziell gut 😉