Der Schnee­mann, der Wei­h­nacht­en ver­schlief

Es war ein­mal ein Schnee­mann namens Flocke. Er war kein gewöhn­lich­er Schnee­mann. Das was Flocke beson­ders machte, war seine Fähigkeit, sich zu bewe­gen und zu sprechen, sobald die ersten Schneeflock­en fie­len.
Jedes Jahr freute er sich auf Wei­h­nacht­en. Er liebte es, die Vor­bere­itun­gen der Men­schen zu beobacht­en, die fes­tlich geschmück­ten Häuser und das Lachen der Kinder, die Schnee­ballschlacht­en ver­anstal­teten.
Eines Abends traf Flocke seine Fre­unde, die Tiere des Waldes, zu ein­er Feier. Es war eine Tra­di­tion, dass sie sich vor Wei­h­nacht­en ver­sam­melten, um gemein­sam Geschicht­en zu erzählen und Lieder zu sin­gen.
Nach­dem sie lange gefeiert hat­ten, war er müde. «Ich lege mich ein wenig hin», sagte er. «Nur ein Nick­erchen, dann bin ich wieder fit.» Er set­zte sich unter einen Baum und schloss die Augen. Der Schnee bedeck­te ihn san­ft wie eine warme Decke, und bald fiel er in einen tiefen Schlaf.
Die Tage vergin­gen, und Wei­h­nacht­en rück­te näher. Alle bere­it­eten sich auf das Fest vor, und der Wei­h­nachts­baum auf dem Dorf­platz wurde geschmückt. Die Tiere des Waldes ver­sucht­en, Flocke zu weck­en, aber nichts schien zu helfen. Er ver­schlief Wei­h­nacht­en. Am Wei­h­nachtsmor­gen lag Flocke immer noch unter dem Baum und träumte von den fröh­lichen Gesän­gen der Kinder. In seinem Traum war Wei­h­nacht­en genau­so schön, wie er es sich immer vorgestellt hat­te.
Erst als die ersten Son­nen­strahlen auf ihn fie­len, wachte er auf und schaute sich um. Alles war still und die Feier­lichkeit­en waren vor­bei. Er war trau­rig, dass er Wei­h­nacht­en ver­schlafen hat­te. Doch dann erin­nerte er sich an seinen Traum und lächelte: «Wei­h­nacht­en ist nicht nur ein Tag, es ist ein Gefühl, das in unseren Herzen lebt.»
Mit diesem Gedanken machte er sich auf den Weg ins Dorf. Dort traf er auf Kinder, und als sie ihn sahen, riefen sie: «Flocke! Du bist wach!»
Die Kinder erzählten ihm von ihren Geschenken und den schö­nen Momenten. Er lachte und spielte den ganzen Tag mit ihnen. Obwohl Flocke das Fest ver­schlafen hat­te, spürte er die Freude und Wärme dieses beson­deren Tages.
Jet­zt wusste er, dass es nicht wichtig war, ob er den genauen Tag von Wei­h­nacht­en miter­lebte. Solange er die Liebe und das Glück, das dieses Fest ausstrahlte, in seinem Herzen trug, war jed­er Tag ein biss­chen Wei­h­nacht­en.
Und so lebte Flocke glück­lich weit­er, immer bere­it für die näch­ste Wei­h­nacht­szeit, und stets mit dem Wis­sen, dass die wahre Magie von Wei­h­nacht­en in den Herzen der Men­schen lebt.

Chris­t­ian Schaufel­bühl

Aus meiner Fotoküche 180
Trost

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