Ungläu­big­keit, Kopf­zer­bre­chen, Unter­stel­lun­gen gegen­über der loka­len „Kon­kur­renz“. Die kleinst­ge­schrie­be­ne Bemer­kung im Arti­kel „Gschicht­li­räch­nig“ hat Erstau­nen ausgelöst.

„Den Birs­fel­der Anzei­ger gibt‘s nicht zu kau­fen,
das birsfälder.li ist nicht käuflich“.

So aber ist es. Wir haben einen Selbst­ver­such gestar­tet, kei­ne Kos­ten und Mühen gescheut, und ver­such­ten den Birs­fel­der Anzei­ger käuf­lich zu erwer­ben. Zuerst am Kiosk, dort geht man nor­ma­ler­wei­se hin, will man eine Zei­tung kau­fen. Ver­geb­lich, „den haben wir nicht mehr im Sor­ti­ment“. Dann zur Tank­stel­le, die ver­kau­fen auch Zei­tun­gen und Zeit­schrif­ten: „Birs­fel­der Anzei­ger“? Nie gehört, schau­en Sie im Gestell“. Schluss­end­lich in der Gemein­de­ver­wal­tung, Schal­ter Stadt­bü­ro: Hier gibt‘s kei­nen “Birs­fel­der­an­zei­ger“. Unser „Fach­mann“ ver­such­te das „Blatt” im Cafe zu fin­den. Vergeblich.

1945-04-07 BA wird amtlich 1Frü­her, so erin­nern wir uns, lag das „Amts­blatt“ in jeder Beiz auf, meis­tens als ein­zi­ges durch Druck ent­wer­te­tes Papier. Nada. 

Der Birs­fel­der Anzei­ger, der durch den sparwütigen/willigen Gemein­de­rat jähr­lich mit 87’000 Fr. sub­ven­tio­niert wird, ist nir­gends erhältlich. 

Sie glau­ben das nicht? Machen Sie die Pro­be auf‘s Exem­pel. Wo immer Sie hin­ge­hen, fra­gen Sie nach dem Birs­fel­der Anzei­ger. Fra­gen Sie am Migros Kiosk, am Coop Kiosk, am Zen­trums­ki­osk, am Alfa-Bären-Kiosk, bei der Tank­stel­le. Sie kön­nen auch beim Coif­feur oder im War­te­zim­mer Ihres Arz­tes danach suchen. Fra­gen Sie beim Velo­händ­ler, Flo­ris­ten, Opti­ker oder in der Apo­the­ke. Fra­gen kos­tet nichts. Sie wer­den den offi­zi­el­len Anzei­ger der Gemein­de Birs­fel­den nicht erhal­ten, also geben Sie auch kein Geld aus.

Hopp­la. Da gibts noch die Gemein­de­aus­ga­be. Die fin­den sie ein­mal monat­lich zwi­schen Dipl. Ing. Frust- und Hie­ber Pro­spek­ten, Man­or- und Stü­cki-Bonb­bons und mit dem nächs­ten Griff im Altpapier.

Die offi­zi­el­len Gemein­de Mit­tei­lun­gen, GR-Beschlüs­se, Zivil­stands­än­de­run­gen, Todes­fäl­le, Hand­än­de­run­gen, Bau­vor­ha­ben fin­den Sie nur noch im Anschlag­kas­ten vor der Gemein­de­ver­wal­tung, nicht mehr in einem öffent­li­chen Mit­tei­lungs­blatt. Viel­leicht gibt es dem­nächst eine App, viel­leicht muss man dem­nächst Geld ein­wer­fen, um am Mit­tei­lungs­kas­ten der Gemein­de die Mit­tei­lun­gen lesen zu dür­fen. Viel­leicht fin­den Sie die Ver­laut­ba­run­gen des Gemein­de­rats, zum Teil gesetz­lich vor­ge­schrie­ben, der­einst im “birsfälder.li”. Das wür­de den Gemein­de­rat nichts kos­ten, auch den Leser nicht und Inter­es­sier­te wüss­ten, wo was zu fin­den ist.

IN LETZTER MINUTE:
Nach Redak­ti­ons­schluss hat uns noch die Mit­tei­lung unse­res treu­en Lesers Die­go Per­se­ni­co erreicht, dass das Amt­blatt der Gemein­de Birs­fel­den, der Birs­fel­der Anzei­ger, jeweils bei der Bäcke­rei Weber, an der Haupt­stras­se, auf­liegt. 
Jetzt müss­te man noch das Stadt­bü­ro infor­mie­ren, dass das Amt­blatt der Gemein­de Birs­fel­den, der Birs­fel­der Anzei­ger, jeweils bei der Bäcke­rei Weber, an der Haupt­stras­se, auf­liegt. Damit das Stadt­bü­ro all­fäl­li­ge Nach­fra­gen­de infor­mie­ren kann, dass das Amt­blatt der Gemein­de Birs­fel­den, der Birs­fel­der Anzei­ger, jeweils bei der Bäcke­rei Weber, an der Haupt­stras­se, aufliegt.

 

Und natür­lich die Weis­heit zum Artikel:

»Was ich nicht weiss, macht mich nicht heiss.«
Redens­art

Mattiello am Mittwoch 1/39
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