Illus­tra­ti­on:  Mattiello

Zum weis­sich­nicht­mehr­wie­viel­ten­ma­le ver­su­chen soge­nannt bür­ger­li­che Kräf­te den Bil­dungs­rat (frü­her Erzie­hungs­rat) aus­zu­he­beln. Doch noch jedes­mal hat ihnen das Volk eine Absa­ge erteilt. Jetzt wol­len sie uns weich­klop­fen und den Bil­dungs­rat durch einen Abni­cker- und Emp­fehlerIn­nen­rat ohne jeg­li­che Kom­pe­ten­zen erset­zen. Man spürt die Absicht und man ist verstimmt.

Wie es mit den Kom­pe­ten­zen die­ses Bei­rats steht kön­nen Sie in der Abstim­mungs­vor­la­ge Sei­te 12 sehen (Las­sen Sie sich nicht von der intel­li­gen­ten Num­me­rie­rung des PDFs ver­wir­ren, offen­bar kön­nen dies Ver­wal­tun­gen nicht besser)

Mit fol­gen­den Argu­men­ten ver­sucht z.B. die FDP den heu­ti­gen Bil­dungs­rat madig zu machen:

»Der heu­ti­ge Bil­dungs­rat ist ein Lai­en­gre­mi­um und besteht aus poli­ti­schen Ver­tre­tern, die sel­ber wenig oder gar nichts mit Bil­dung zu tun haben. Dadurch wer­den sei­ne Ent­schei­de von poli­ti­schen Inter­es­sen beein­flusst. Die Bil­dung ist also heu­te ein Spiel­ball der Poli­tik! Der Bil­dungs­be­reich darf aber nicht für poli­ti­sche Expe­ri­men­te benutzt wer­den. Es braucht ein Gre­mi­um, wel­ches dank pra­xis­na­hem Know-How bes­se­re Ent­schei­dun­gen tref­fen kann. Der neue Bei­rat Bil­dung ist ent­po­li­ti­siert und agiert pro­fes­sio­nell. Mit­re­den kön­nen Fach­leu­te, die tag­täg­lich mit Bil­dung zu tun haben: unter ande­rem Mit­glie­der der Schul­lei­tungs­kon­fe­renz, der Leh­rer­schaft und Anbie­ter von dua­len Bildungsmöglichkeiten.«

Ver­glei­chen wir ein­mal die vor­ge­se­he­nen Sitzzahlen:

Wenn nun gesagt wird, neu wür­den im Bei­rat Bil­dung pro­fes­sio­nel­le Leu­te und nicht mehr Lai­en agie­ren, kann sich auch fra­gen: Hat bis jetzt der Land­rat bei der Wahl der Bil­dungs­rats­mit­glie­der sei­ne Ver­ant­wor­tung nicht wahrgenommen?
Zudem soll der neue Bei­rat nicht mehr nach poli­ti­schen Kri­te­ri­en zusam­men­ge­setzt sein. Glau­ben Sie dar­an, wenn der Land­rat — wie frü­her — das Gre­mi­um wählt?
Im noch gel­ten­den Bil­dungs­ge­setz steht näm­lich nicht, dass der Land­rat Lai­en oder ande­res inkom­pe­ten­tes Polit­volk wäh­len soll! Aber der Land­rat will ein­fach die abge­schaff­ten Kom­pe­ten­zen der Bil­dungs­ra­tes zusam­men mit der Erzie­hungs­di­rek­to­rin an sich neh­men und somit eben doch poli­tisch, via die Finan­zen, die Schul­fä­cher und Lehrmittel(inhalte) bestimmen.

Oft wird behaup­tet, dem Bil­dungs­rat feh­le die demo­kra­ti­sche Legi­ti­ma­ti­on. Wie das denn, wenn der Land­rat die Mit­glie­der des Bil­dungs­rats wählt, und wenn er durch sei­ne Bud­get­kom­pe­tenz die vom Bil­dungs­rat gefor­der­ten Bud­gets ver­wei­gern kann?

Geht es nicht ein­fach dar­um, dass der Bei­rat ohne Kom­pe­ten­zen, das Fei­gen­blatt für die Abschaf­fung des Bil­dungs­ra­tes sein soll? Ein Gre­mi­um, das je nach Lust und Lau­ne, mehr Pflicht­be­wuss­te, Hei­mat­ver­bun­de­ne, Got­tes­fürch­ti­ge, Kuschen­de, etc. Mit­glie­der braucht?

Und die Weis­heit zur Sache:

»Auf sei­nem eige­nen Mist­hau­fen ist der Hahn der Mächtigste.«
Luci­us Annae­us Seneca

 

 

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