Am 30. November 2914 werden wir über die Ecopop-Initiative, eigentlich »Stopp der Überbevölkerung – zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen«, abstimmen. In lockerer Abfolge werden wir uns in nächster Zeit mit diesem Thema befassen.
Initiativen zur Reduktion der AusländerInnen in der Schweiz sind nichts neues, wie wir schon am
9. Februar 2014 erlebt haben. Diese »Überfremdungsinitiativen« haben in der Schweiz schon fast Tradition. Darum ist es auch gut, etwas mehr darüber zu wissen.
Nicht alle Initiativen die gegen eine »Überfremdung« der Schweiz gerichtet waren, haben auch so geheissen. Zu Beginn standen tatsächlich von 1968 bis 1977 Initiativen mit dem Wort Überfremdung im Titel. Aber irgendwie hatte sich das totgelaufen und es kamen »harmlosere« Titel in Mode:
Gegen den Ausverkauf der Heimat, für die Begrenzung derAufnahme von Asylanten, für eine vernünftige Asylpolitik oder eben, wie die wohl nächste Initiative des Vereins Ecopop: »Stopp der Überbevölkerung – zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen« – und wer könnte denn zu diesem absolut logischen Titel auch Nein sagen?
Doch hier zuerst einmal eine Übersicht über alle »Überfremdungsinitiativen«:
1968 Schweizer Demokraten
Zurücknahme der ersten Überfremdungs-Initiative.
1970 Nationale Aktion für Volk und Heimat (NA)
Die Volksinitiative gegen die Überfremdung (Schwarzenbach-Initiative) wird abgelehnt. Ja-Stimmenanteil: 46%.
1974 Nationale Aktion für Volk und Heimat (NA)
Die Initiative “gegen Überfremdung und Überbevölkerung” wird mit 34,2% Ja-Stimmen verworfen. Präsident der NA war Valentin Oehen.
1977 Schweizerische Republikanische Bewegung
Die “4. Überfremdungs-Initiative” wird abgelehnt. Ja-Stimmen-Anteil: 29,5%.
1984 Nationale Aktion für Volk und Heimat (NA)
Die eidgenössische Volksinitiative “gegen den Ausverkauf der Heimat” kommt auf 48,9 Ja-Stimmen.
1987 Akteure im Moment nicht eruierbar
Die Überfremdungs-Initiative kommt wegen ungenügender Unterschriften nicht zustande.
1988 Komitee mit James Schwarzenbach
Initiative »für die Begrenzung der Aufnahme von Asylanten« scheitert im Sammelstadium.
1988 Nationale Aktion für Volk und Heimat (NA)
Die Initiative “für die Begrenzung der Einwanderung” wird verworfen bei 32,7% Ja-Stimmen.
1996 Schweizer Demokraten (Nachfolger der NA)
Initiative «für eine vernünftige Asylpolitik» wird ungültig erklärt.
1996 SVP
Die Initiative “gegen illegale Einwanderung” wird abgelehnt. Ja-Stimmen: 46,3%.
1997 Schweizer Demokraten
Die Initiative “Masshalten bei der Einwanderung” scheitert im Sammelstadium.
2000 Komitee für eine begrenzte Zuwanderung
Die Initiative “für eine Regelung der Zuwanderung” (18%-Initiative) kommt auf einen Ja-Stimmen-Anteil von 36,2%.
Vielleicht war ja darum der Mitinitiant und heutige FDP-Präsident Philipp Müller gegen die Masseneinwanderungsinitiative so wenig engagiert?
2014 SVP
Die Volksinitiative “gegen Masseneinwanderung” wurde mit knapp über 50% Stimmenanteil angenommen.
2014 Verein Ecopop
Initiative »Stopp der Überbevölkerung – zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen«
Beachten Sie zum Schluss neben den Jahreszahlen noch einmal die jeweils federführende Organisation. Wir werden in einem nächsten Artikel noch einmal auf einzelne Organisationen zurück kommen. (Fortsetzung folgt)
Und die Weisheit zum Artikel:
»Man hat Arbeitskräfte gerufen, und es kommen Menschen.«
Max Frisch
hasira
Okt 16, 2014
Sollte man sich vielleicht auch einmal überlegen, welcher Teil der »Überbevölkerung« zuviel ist?