Mein Bericht um die Neubebauung des Lindengartens scheint seltsame Blüten zu treiben. Da wird moniert, dass nun Flüchtlinge vertrieben werden. Die Schliessung des Flüchtlingsheim an der Muttenzerstrasse brachte nicht halb so viel Protest.
Ja es ist nicht gut, dass diese Leute früher oder später die Wohnung wechseln müssen. Das passiert aber immer und überall, wo etwas Neues entsteht. Lösungen werden aber in der Regel auch immer wieder gefunden.
So gesehen passt Diegos Kommentar trotz allem auch gut zum Thema.
Mit dem Neubau beim ehemaligen Lindengarten geht aber keine Grünfläche verloren, Beatrice Lutz, wahrscheinlich werden sogar eher ein paar Quadratmeter gewonnen. Und wer sagt, in Birsfelden gäbe es kaum noch Luft zum Atmen, Hochhäuser auf Kosten von Grünflächen, der sollte vielleicht auch einmal bedenken, dass Hochhäuser den kleineren Fussabdruck haben für mehr Wohnungen, als z.B. ein Einfamilienhaus.
Nur weil »Grün« im Moment etwas im Aufwind ist, was ich sehr begrüsse, sollte doch nicht alles auf pro und kontra Grün reduziert werden. Dadurch könnte leicht der Effekt entstehen, dass ambivalente Bürgerinnen und Bürger sich dauernd gemassregelt fühlen und sich von Grün wieder abwenden. Bürgerinnen und Bürger mit Sympathien für Grün sollten mit vernünftigen Argumenten bei der Stange gehalten werden und nicht mit Gezänk um jeden Quadratmeter Rasenfläche vergrault werden.
Wer sich Birsfelden einmal aus der Luft anschaut, dazu gibt es im Internet genügend Möglichkeiten, kann feststellen, dass Birsfelden — abgesehen vom Hafenareal — recht grün ist. Und wenn alle Vorgärten statt Autoabstellplätze und betonierte Velounterstände oder Bahnschotterflächen, wieder Vorgärten wären, wäre Birsfelden noch wesentlich grüner.
Und, ach ja Christoph Meury: Ich bin mit dir voll und ganz einverstanden.
Und die Weisheit zur Sache:
Wer unrealistische Forderungen stellt, spielt jenen Kräften in die Hand, die heute schon vor einer Umweltdiktatur warnen und den neuen Schwung im Klimaschutz ausbremsen wollen. Das sind Gegenkräfte, welche die Anstrengungen im Klimaschutz wieder zunichtemachen könnten. Darin liegt die grösste Gefahr, die von den grünen Hitzköpfen ausgeht.
(Tagesanzeiger)
Meury Christoph
Apr 8, 2019
Liebe Grüne, Franz sagt’s, vielleicht müsst ihr gelegentlich die Flughöhe ändern. Wie wär’s wenn man sich beispielsweise von den Schweizerischen Rheinhäfen für den Birsfelder Hafen mehr Cleantech Firmen fordert. Firmen, welche durch Produktivitäts- und Effizienzsteigerung, durch ressourcenschonende Herstellung und die Vermeidung von Abfällen und Verschmutzung einen Umweltbeitrag leisten. Auf dem Hafenareal könnten alle Dächer entweder begrünt, oder mit Photovoltaikanlagen bestückt werden. Oder man mustert endlich die Dieselmonster aus und ersetzt sie durch umweltfreundliche Gas- oder E‑Schiffe aus.
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Grösser und konstruktiver denken, wäre in diesem Fall nicht verkehrt.
PS.: Das vermeintliche Corpus Delicti an der Muttenzerstrasse brilliert übrigens mit einer begrünten Fassade und geht äusserst schonend mit der Umgebung um.
Zudem: An der Hardstrasse, vis à vis meiner Wohnung, stehen etliche 4–5‑geschossige Mehrfamilienhäuser. Da redet kein Mensch von Hochhäusern. Das sind einfach ganz normale MFH.
Moser Hans-Peter
Apr 8, 2019
Hans-Peter Moser
Die Einquartierung von Asylbewerber im Lindengarten hat sicher der Gemeinde nach Schliessung des Wohnheims
an der Fasanenstrasse etwas Druck weggenommen. Dass nun der Liegenschaftseigentümer nach einigen Jahren des Zuwartens einen Neubau realisieren will, kann man diesem nicht verübeln.
Dieses Projekt zeigt auch auf, wie Birsfelden moderat und ohne Verlust an Lebensqualität der unmittelbaren Nachbarschaft wachsen kann. An der Lärchengartenstrasse wurde dies bereits nach meiner Meinung mustergültig ausgeführt. Hoffen wir, dass der neue Wohnraum auch für den Durchschnittsbürger erschwinglich sein wird. Bei den Vorhaben auf gemeindeeigenem Land müssen wir uns als Einwohner für günstigen Wohnraum einsetzen und dem Schutz der Lebensqualität grösste Beachtung schenken.
Hans-Peter Moser