All­abend­lich set­zen sie sich — wie Blät­ter — auf den Baum, die­se Abfall­sack­räu­ber und Autoverscheisser.

Schön in Indi­vi­du­al­di­stanz, mit Indi­vi­du­al­raum, der gerings­ten noch gedul­de­ten Distanz zwi­schen Indi­vi­du­en einer Art. Ein Unter­schrei­ten führt zu Dro­hen, Angriff oder Aus­wei­chen eines Tie­res. Die Indi­vi­du­al­di­stanz ist art­spe­zi­fisch, hängt aber auch von momen­ta­nen Gege­ben­hei­ten ab, z.B. vom Ran­g­ab­stand; auch Tages- und Jah­res­zeit oder die Geschlechts­zu­ge­hö­rig­keit spie­len eine Rol­le. Weib­chen hal­ten häu­fig einen gerin­ge­ren Abstand ein als Männ­chen. Die Indi­vi­du­al­di­stanz wird in der For­schung als die­je­ni­ge Ent­fer­nung gemes­sen, die zu 50% Angrif­fe oder Aus­wei­chen aus­löst. Bei Distanz­tie­ren, die gemein­schaft­lich ruhen, kann man die Indi­vi­du­al­di­stanz oft an der fast mili­tä­risch exak­ten Anord­nung der Ein­zel­tie­re able­sen, z.B. bei Schwal­ben auf frei­hän­gen­den Lei­tun­gen. Ein Groß­teil der in Kolo­nien brü­ten­den Vögel nis­tet in einer Distanz, inner­halb derer sie sich gera­de nicht mehr hacken können.

Für ver­schie­de­ne zwi­schen­mensch­li­che Inter­ak­tio­nen schei­nen vari­ie­ren­de, bevor­zug­te Indi­vi­du­al­di­stan­zen zu exis­tie­ren, die in einer eige­nen For­schungs­rich­tung genau­er unter­sucht wur­den (Pro­x­e­mik). (Nach www.spektrum.de)

Die Weis­heit zur Sache:

Die Sta­chel­schwei­ne
Eine Gesell­schaft Sta­chel­schwei­ne dräng­te sich an einem kal­ten Win­ter­ta­ge recht nah zusam­men, um sich durch die gegen­sei­ti­ge Wär­me vor dem Erfrie­ren zu schüt­zen. Jedoch bald emp­fan­den sie die gegen­sei­ti­gen Sta­cheln, wel­ches sie dann wie­der von ein­an­der ent­fern­te. Wann nun das Bedürf­nis der Erwär­mung sie wie­der näher zusam­men­brach­te, wie­der­hol­te sich jenes zwei­te Übel, so daß sie zwi­schen bei­den Lei­den hin und her gewor­fen wur­den, bis sie eine mäßi­ge Ent­fer­nung von­ein­an­der her­aus­ge­fun­den hat­ten, in der sie es am bes­ten aus­hal­ten konnten.
So treibt das Bedürf­nis der Gesell­schaft, aus der Lee­re und Mono­to­nie des eige­nen Innern ent­sprun­gen, die Men­schen zuein­an­der; aber ihre vie­len wider­wär­ti­gen Eigen­schaf­ten und uner­träg­li­chen Feh­ler sto­ßen sie wie­der von­ein­an­der ab. Die mitt­le­re Ent­fer­nung, die sie end­lich her­aus­fin­den, und bei wel­cher ein Bei­sam­men­sein bestehen kann, ist die Höf­lich­keit und fei­ne Sit­te. Dem, der sich nicht in die­ser Ent­fer­nung hält, ruft man in Eng­land zu: keep your distance! — Ver­mö­ge der­sel­ben wird zwar das Bedürf­nis gegen­sei­ti­ger Erwär­mung nur unvoll­kom­men befrie­digt, dafür aber der Stich der Sta­cheln nicht empfunden.
Wer jedoch viel eige­ne, inne­re Wär­me hat, bleibt lie­ber aus der Gesell­schaft weg, um kei­ne Beschwer­de zu geben, noch zu empfangen.

Arthur Scho­pen­hau­er

 

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Birsfelden von hinten 19/2

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