Da wurde im birsfälder.li wieder ein­mal der Text von Johann Christoph Friedrich von Schiller zitiert: »Die braune Liesel kenn ich am Geläut.«
Von einem Fre­und darauf ange­sprochen, wo denn dieser Satz im »Wil­helm Tell« vorkomme, marschierte ich in meine Bib­lio­thek um das Büch­lein zu zeigen.
Nor­maler­weise schlage ich solche Dinge bei gutenberg.spiegel.de im Inter­net nach.

Friedrich Schiller

Friedrich Schiller

Also: Meine Wil­helm-Tell-Aus­gabe von 1941 (Landibuchver­lag G. Dut­tweil­er, Zürich 1941, zum 650. Jahre der Schweiz­erischen Eidgenossen­schaft her­aus­gegeben) gefun­den, aufgeschla­gen und gesucht. Ich wusste, das kommt im ersten Aufzug in der ersten Szene vor. Nichts, nichts, nichts ste­ht da von der braunen Liesel. Ich glaubte meinen Augen nicht. Also weit­erge­blät­tert — durchs ganze Büch­lein — nichts!
(Der rote Pfeil im Bild zeigt die Stelle, wo die braune Liesel eigentlich hinge­hört …)

Das ist erk­lärungs­bedürftig. Aber ich habe nie­man­den, der mir das erk­lären kann. So bin ich auf Mut­mas­sun­gen angewiesen. Zwei Möglichkeit­en:
a. Die Aus­gabe des Landibuchver­lags 1941 wurde für das Volk gekürzt. Oder: b. Der Text wurde, da der Ausspruch von der braunen Liesel schon damals mehrdeutig gebraucht wurde, aus Rück­sicht auf den grossen Nach­barn ein­fach unter­schla­gen (= Schere im Kopf, = Zen­sur).

Plakat und so: EVP
Grossdemo in der ganzen Schweiz

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