Die Gemeinde Birs­felden hat also einen Stu­di­en­auf­trag aus­gelobt. Nicht einen Wet­tbe­werb bei dem der Gewin­ner sein Werk auch bauen darf. Mit diesem Vorge­hen wollte der Gemein­der­at ver­mei­den, dass eventuelle Inve­storen, die das Bauland nur im Bau­recht bekom­men, keine Gestal­tungsmöglichkeit­en mehr haben.
Die ein­ge­lade­nen Stu­di­en­teil­nehmer sind bekan­nt. Das nach der Beurteilung aus­gewählte Pla­nung­steam soll mit der Ausar­beitung des Bebau­ungs- und Erschlies­sungskonzepts als Grund­lage für den Quartier­plan beauf­tragt wer­den.

Die den Pla­nung­steams vorgegebe­nen Zielset­zun­gen:

1. Inner­halb des Bear­beitungsperime­ters wird mit ein­er gemis­cht genutzten Bebau­ung eine hohe bauliche Dichte mit ein­er Aus­nutzung von zir­ka 1.2 bis 1.5 angestrebt. Dabei sind in allen Bere­ichen Baut­en bis zu 60 m Gebäude­höhe möglich. Der 2 Stun­den Schat­ten­wurf ist ins­beson­dere zwis­chen den Teil­ge­bi­eten einzuhal­ten. Gle­ichzeit­ig soll attrak­tiv­er Frei- und Grün­raum geschaf­fen wer­den. Zielset­zung ist eine hohe Wohn‑, Aufen­thalts- und Arbeit­splatzqual­ität.

2. Die Gemeinde Birs­felden wün­scht ein iden­titätss­tif­ten­des Zen­trum; dies soll sich städte­baulich man­i­festieren: ins­beson­dere durch einen neuen Zen­trum­splatz. Dieser soll als Mark­t­platz von Birs­felden vielfältig genutzt wer­den kön­nen. Die Absicht der Querung der Haupt­strasse kann in die Pla­nung mit ein­be­zo­gen wer­den, ist aber nicht ver­langt.

3. Pub­likum­sori­en­tierte Nutzun­gen unter­stützen die Belebtheit des Zen­trums. Es soll entsprechend Raum für einen Verteil­er des täglichen Bedarfs wie auch für die Gemein­de­v­er­wal­tung in die Pla­nung inte­gri­ert wer­den. Zu Gun­sten ein­er besseren Nutzbarkeit und Attrak­tiv­ität soll für die oberirdis­che Parkierung eine unterirdis­che Lösung umge­set­zt wer­den. Das Zen­trum soll für den Langsamverkehr sowohl von der Haupt- wie auch von der Kirch­strasse her oberirdisch und hin­dern­isfrei erre­icht wer­den kön­nen (opti­mierte Strassen­querun­gen).

4. Die Freiraumverbindung zwis­chen Birs und Rhein muss gestärkt wer­den. Ökol­o­gis­che Aspekte/Werte (u.a. 2 Eichen, 1 Linde) und Bedürfnisse des Langsamverkehrs sind bei der Schaf­fung ein­er begrün­ten Achse zwin­gend zu berück­sichti­gen.

5. Inner­halb des Bear­beitungsperime­ters kön­nen beste­hende Baut­en, welche aktuell kom­mu­nal genutzt wer­den (Muse­um­snutzung, Vere­in­snutzung und Jugend­nutzung) erset­zt wer­den (z.B. Alte Turn­halle, Xaver Gschwind-Schul­haus, Lavater-Schul­haus, Dorf­mu­se­um). Diese betrof­fe­nen heuti­gen Nutzun­gen müssen in neue Bebau­un­gen inte­gri­ert wer­den kön­nen (u.a. Mehrzweck­raum).

6. Die kün­ftige Zen­trums­be­bau­ung bildet zur umliegen­den Bebau­ung einen guten städte­baulichen Über­gang und wertet diese gle­ichzeit­ig auf.

Die räum­lichen Zielset­zun­gen sind in nach­fol­gen­der Darstel­lung im Sinn ein­er Syn­these illus­tri­ert. Sie zeigt schema­tisch die Behand­lung der ver­schiede­nen Aspek­te auf.

Im näch­sten Artikel wer­den wir ver­suchen die einzel­nen Teile dieser Zielset­zun­gen etwas auszudeutschen …

Und die Weisheit zur Sache:

»Nur dem, der den Mut hat, den Weg zu gehen,
offen­bart sich der Weg.«
Paulo Coel­ho

 

 

 

Dies ist ein Artikel der Serie »Birs­felden und sein Zen­trum«. Alle bere­its erschiene­nen Artikel find­en Sie mit diesem Link.

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