So die erste Halbzeit im Gemeindeversammlungs-Krimi ist geschafft. Insgesamt allerdings ziemlich harmlos, wie so oft in letzter Zeit. Hier das Matchtelegramm:
Der Gemeinderat spielt mit Hiltmann (Captain und Spielemacher), Wiedemann, Märki, Botti, Schaftroth, Oberbeck und Meschberger (verspätet), wobei nur die drei erstgenannten bisher aktiv ins Spielgeschehen eingegriffen haben. An der Seitenlinie stehen zur Unterstützung Schürmann und Wiedmer bereit.
Die Gemeindekommission spielt ohne Rufener, Schreier, Jaun, Lutz und Biss.
Das Stimmvolk ist ebenfalls stark geschwächt (ohne Wirz und Gasser), wird aber vom VPOD unterstützt.
Die Zuschauertribüne ist praktisch ausverkauft: Rekordkulisse! Durch strenge Handtaschenkontrollen im Eingangsbereich kommt es beim Einlass zu leichten Verzögerungen. Ob heute Abend nochmals so viele kommen? Das Ticket ist für beide Abende gültig und auch ohne Doppelstempel gültig.
Nun zu den Resultaten:
Das Protokoll passiert problem- und tonlos und liegt ab dem nächsten Mal als Booklet in beschränkter Auflage bereit. Sammler müssen künftig also früh anstehen.
Einwurf der Nummer 6: Das Personalreglement kommt in einem Steilpass vors Volk, der Hütedienst ist erleichtert! Der schnelle Vorstoss von Hiltmann wird mit einem Pressing der Kindergärtnerin Lang gekonntert und schliesslich landet die Vorlage mit der Unterstützung der Pensionierten und dem Schulrat im Nichteintretens-Ordner. Das Publikum ist begeistert und verlässt frühzeitig die Arena, um im Foyer weiter zu feiern.
Derweil erwächst aus dem Zentrum heraus eine neue Strategie. Die Entwicklung wird aber noch viel Zeit und Geld in Anspruch nehmen, bis sie erste Häuser trägt. Das Volk zeigt Geduld und Nachsicht mit der aktuellen Strategielosigkeit und nimmt den Kredit an.
Mit einem “Bubentrickli” gelingt Hiltmann ein weiterer Vorstoss: Es winkt eine Siegesprämie von 3 Millionen, die er aus dem von den GGA-Abonnenten gesponserten Kässeli nehmen darf.
Auch die Abwasserkasse sponsert einen Sonderpreis. Wiedemann prescht vor und stellt sich dem Schmutzwasser in den Weg. Das vom Dinkelberg fliessende Öl soll vor dem Rhein abgeschieden werden.
Nun spielt erneut Wiedemann auf: Er gibt voll Rohr (20 statt nur 18cm) und braucht auch noch gleich den Belag auf der Hardstrasse. Die Zweierkette Märki-Wiedemann dichtet ab und betoniert ohne Bruch.
Pausenpfiff! Bisher eine beeindruckende Ballbesitzuquote von 80% für den Gemeinderat…
Die Halbzeitanalyse unseres Experten von Ueli Gress:
“Wieder etwas gelernt. Unter anderem, dass das Projekt Cisterna von Zisterne kommt, oder umgekehrt, und dass eines von beiden Lateinisch ist und mit dem andern (Deutsch) zu tun Hat. Wir haben gelernt, dass sich gefrierendes Wasser ausdehnt und bei rissigem Asphalt unter die Deckschicht fliessen kann (bevor es gefroren ist) und somit Schlaglöcher verursacht. Als ob es nicht schon genug andere „Baustellen“ in BIrsfelden hat, Verkehrsaufkommen auf der Kantonsstrasse, Hafenabgeltungen an Birsfelden und Muttenz durch Bund und Kanton, brockte sich der Gemeinderat mit der gescheiterten Pensionskassenvorlage eine weitere Baustelle mit dem Kanton ein. Man darf gespannt sein, wie der Gemeinderat dieses Vertrauensschlagloch zwischen GR und Personal reparieren wird. Diese Suppe sollte sofort weggeschüttet oder schnell ausgelöffelt werden, bevor sie gefriert und sich ausdehnt.
Enttäuschend auch, dass sich die Betroffenen nach „Abschluss“ ihres Traktandums verabschiedet haben, seien dies auswärtige Lehrkräfte oder Mitglieder der Baukommission. Aber das hat in Gemeindeversammlungen Birsfeldens eine alte Tradition. Als seltener Teilnehmer dieser pseudodemokratischen Veranstaltung erinnere ich mich an Mitglieder des Tennisclubs, an Mitglieder der Feuerwehr, an FamiliengärtnerInnen, an Biotopisten.”
Hugo Holm
Dez 10, 2013
Warum wohl bleiben so viele dieser Art von Parlament fern?
Franz Büchler
Dez 10, 2013
Nun, die Beteiligung war doch sensationell! Diesmal waren 2,6% der Stimmberechtigten anwesend, in der Regel sind es meist 1% weniger!
wutbürger
Dez 10, 2013
Da hat der Experte Ueli Gress noch die Hochhausschattenfetischisten vergessen.
Und was hatte Birsfelden für tolle Steuerzahler am Hagnauhang!
U.Gress
Dez 10, 2013
Pardon, dass ich den Vereinen HHSF und HH vergessen habe. Bin in Gedanken schon in Gelsenkichen und glucklich, dass eure Assemblee communal nicht dauert drei Tage.
A propos: Die Fan von HH hätten ihren accustique Matchbericht schneller als die Reportagen in den Retro-Media.
Je vous souhaites une 2. Halbzeit parfait.
wutbürger 2
Dez 10, 2013
Er hat auch noch die frustrierten WasserfahrerInnen vergessen, die Näherinnen, die ParteiabnickerInnen, die Fussballer — Basketballer- Handballer-Modellflieger (Neu Tropfsporthalle) etc…
Fazit: Die Gemeindeversammlung ist je nach Traktandum ein Sammelsurium von mobilisierten Interessengemeinschaften, Frustrierten Clubchen oder Profilneurotiker und darum wäre ein Einwohnerrat mit Referendumspflicht die bessere und demokratischere Lösung gewesen. Aber die Herren und Damen Mobilisierer hatte da was dagegen ;-(
rbroder
Dez 10, 2013
Die 2. Halbzeit ist schon seit geraumer Zeit zu Ende. Sie wurde mit reduziertem Bestand und ziemlich lustlos herunter gespielt. Auch die Nachspielzeit mit persönlichen Interventionen verursachte keine Spannungsmomente. Wer sich für die Ergebnisse interessiert findet sie unter sp-birsfelden.ch.
ueli kaufmann
Dez 11, 2013
Lieber Rene
Seit der Stunde Null des “birsfälder.lis” gibt es darin den Link zu allen in Birsfelden aktiven(?) Parteien, auch zur SP. Jetzt seid Ihr am Ball einen bzw. zwei Links für die in Birsfelden domizilierten Medien auf Eurer Webside zu installieren, wenn Ihr nicht im Offside erwischt werden wollt.
Ueli
rbroder
Dez 11, 2013
Lieber Ueli
Seit der Stunde Nullkommanulleins des “birsfaelder.li” gibt es auf der aktiven SP-Seite sogar zwei Links zu diesem in Birsfelden domizilierten Medium: http://www.sp-bl.ch/index.cfm/sektionen/birsfelden/aktuell/neue-birsfelder-onlineplattform-und-blog/ und http://www.sp-bl.ch/index.cfm/sektionen/birsfelden/kontakt/
Wie heisst es doch so schön: luege, lääse, schriibe.