Noch vor hun­dert Jahren war der Rhein der bedeu­tend­ste Lachs­fluss Europas. Heute versper­ren Kraftwerke und andere Anla­gen am Rhein die Rück­kehr der Lachse von Grön­land in ihre ursprünglichen Laich­plätze in der Schweiz. Der WWF Schweiz set­zt sich mit dem Pro­jekt Lachs-Come­back darum für die Rück­kehr des Lach­ses ein: Die heute frag­men­tierten Flussab­schnitte des Rhein­haupt­stroms sollen miteinan­der ver­net­zt wer­den, damit die Fis­che wieder flus­sauf- und ‑abwärts schwim­men kön­nen. Auch die Aare und andere kleine Zuflüsse sollen wieder vom Lachs bevölk­ert wer­den und ihm als Laich­plätze dienen. Damit würde auch der Leben­sraum ander­er Arten im und ums Gewäss­er aufgew­ertet – wo der Lachs lebt, lebt der Fluss!

Im Basler Stadthaus kann dank Michel Rog­gos Unter­wasser­auf­nah­men aus Kana­da und Skan­di­navien sowie Stu­dioauf­nah­men aus ein­er Fis­chzucht bei Saint Louis in die Vision des wieder­belebten Flusses einge­taucht wer­den.
Der renom­mierte Fri­bourg­er Fotograf Michel Rog­go (*1951) arbeit­et seit 1987 als Natur­fo­tograf und ist Mit­glied des ILCP (Inter­na­tion­al League of Con­ser­va­tion Pho­tog­ra­phers). Er gilt weltweitl als Spezial­ist für Süss­wass­er-Auf­nah­men und wurde mehrfach aus­geze­ich­net.

Vom 24. Sep­tem­ber 2020 bis zum 12. Feb­ru­ar 2021 (auss­er in der Adventszeit) find­en Sie das Erdgeschoss des Basler Stadthaus in ein Aquar­i­um ver­wan­delt.

Noch etwas Inter­es­santes zur Lachs-Geschichte:

Aus einem Votum von Ros­marie Zapfl in den Beila­gen zum Amtlichen Bul­letin der Bun­desver­samm­lung des Stän­der­ats 2005:

»Vor drei­hun­dert Jahren war der Rgein ein total sauber­er Fluss. Sym­bol für sauberes Wass­er ist immer schon der Lachs gewe­sen. Der Lachs ist ein­er der sen­si­bel­sten Fis­che. Wwnn die Wasserqual­ität schlecht ist, ver­schwindet der Lachs. Im 18. Jahrhun­dert hat­ten die Dien­st­boten noch Verträge, in denen es hiess, sie dürften in der Woche nur zweimal Lachs bekom­men. Lachs war das Essen der armen Leute, und es gab sog­ar Verträge, in denen die Armen vor zuviel Lachs geschützt wur­den.
1958 ist der Lachs voll­ständig aus dem Rhein ver­schwun­den. Der Rhein war total kaputt, obwohl — und das ist das Inter­es­sante — die Zusam­me­nar­beit am Rhein vor mehr als hun­dert Jahren der erste Schritt zu ein­er europäis­chen Zusam­me­nar­beit war.«

Dazu allerd­ings schrieb das Staat­sarchiv Basel-Stadt auf eine Anfrage »Stimmt es, dass es früher ver­boten war, den Dien­st­boten mehr als dreimal wöchentlich Lachs zu servieren, weil dieser Fisch im Rhein so häu­fig vorkam?«:

»Die Frage nach dieser ange­blichen Verord­nung, wird dem Staat­sarchiv Basel-Stadt immer wieder gestellt. Schon 1967 schrieb der dama­lige Staat­sarchivar Prof. Andreas Stae­he­lin dazu: ‘Die Quelle dieser mit grösster Hart­näck­igkeit umlaufend­en Mär haben wir bish­er lei­der noch nicht ermit­teln kön­nen. Wir ver­muten, dass es sich um eine soge­nan­nte Wan­dergeschichte han­delt, die vielle­icht von irgen­dein­er am Meer gele­ge­nen Stadt fälschlicher­weise auf Basel über­tra­gen wor­den ist. Tat­sache ist, dass sich der ange­bliche Lach­süber­fluss his­torisch abso­lut nicht bele­gen lässt. Aus den Quellen ergibt sich im Gegen­teil, dass der Lachs stets zu den Delikatessen der Basler Küche zählt.’ Auch später sind keine weit­eren Hin­weise aufge­taucht. Diese Wan­der­sage ist anscheinend auch in Ham­burg und im Bur­gund bekan­nt, allerd­ings mit anderen Fis­charten.«

Bilder: Fis­chza­un: Birs­felder Muse­um His­torisches Archiv, Fotograf unbekan­nt;
Titel­bild Atlantis­ch­er Lachs und Bild Larve © Michel Rog­gos zVg BG Stadthaus Basel

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