Von Mar­tin Horat (Muo­ta­tha­ler Wetter­schmöcker) über Roger Köp­pel (Welt­wo­chever­le­ger), Clau­dio Zanet­ti (Natio­nal­rat SVP) bis Albert Rös­ti (Prä­si­dent SVP, der meint in den kri­mi­ar­ti­gen Wet­ter­pro­gno­sen wür­de Wet­ter und Kli­ma ver­wech­selt.), kennt die Schweiz ein paar pro­mi­nen­te Kli­ma­ka­ta­stro­phe­leug­ner. Aber nicht nur in der SVP sind die­se Ver­wei­ge­rer, auch in andern Par­tei­en sind sie zu fin­den, nicht so laut­stark und eher ver­steckt. Es sind die Par­la­men­ta­ri­er die alle Mög­lich­kei­ten zu teu­er, nicht ange­passt, in der klei­nen Schweiz kaum effi­zi­ent, nicht KMU­ver­träg­lich, etc. finden.

Die gros­sen Vor­bil­der fin­den sich aber in unse­ren Nach­bar­land und natür­lich in den USA, wo das Kli­ma­ka­ta­stro­phe­leug­nen schon eine alte Tra­di­ti­on ist. Nach­dem der Ziga­ret­ten­lob­by dort die Arbeit aus­ge­gan­gen war, fisch­te sich die Erd­öl­in­dus­trie die schon Ein­ge­üb­ten — die auf ihre übli­chen, bewähr­ten Maschen zurück­grei­fen konnten.

In Euro­pa ist vor allem EIKE aktiv. So sagt zum Bei­spiel Lob­by­pe­dia:
»Das Euro­päi­sche Insti­tut für Kli­ma und Ener­gie (EIKE) gilt als die Speer­spit­ze der Lob­by, die den men­schen­ge­mach­ten Kli­ma­wan­del leug­net. EIKE ist kein For­schungs­in­sti­tut und publi­ziert nicht in wis­sen­schaft­li­chen Fachzeitschriften. 
Das 2007 als gemein­nüt­zi­ger Ver­ein gegrün­de­te Euro­päi­sche Insti­tut für Kli­ma und Ener­gie (EIKE) mit Sitz in Erfurt bie­tet eine Platt­form für Dis­kus­sio­nen und Publi­ka­tio­nen, erstellt Gut­ach­ten, orga­ni­siert Sym­po­si­en und Kon­gres­se. Die wich­tigs­te Ver­an­stal­tungs­rei­he sind die Inter­na­tio­na­len Kli­ma- und Ener­gie­kon­fe­ren­zen. EIKE leug­net den men­schen­ge­mach­ten Kima­wan­del und lehnt jeg­li­che Kli­ma­po­li­tik ab. Nach Anga­ben des Deut­schen Bun­des­um­welt­am­tes ver­brei­tet EIKE The­sen, die dem wis­sen­schaft­li­chen Kon­sens wider­spre­chen. Nach Auf­fas­sung von Gabor Paal, einem Jour­na­lis­ten des SWR, hält kein Beweis und kaum eine Behaup­tung der Kli­ma­skep­ti­ker von EIKE einer Nach­prü­fung stand. Zum gro­ßen Teil stütz­ten sie sich auf Rest-Unsi­cher­hei­ten in der For­schung, die es tat­säch­lich gibt oder arbei­te­ten mit Dif­fa­mie­run­gen ein­zel­ner Wis­sen­schaft­ler. Laut EIKE-Pres­se­spre­cher Hans-Joa­chim Lüdecke brau­chen wir ohne­hin kei­ne Kli­ma­for­scher, schließ­lich gebe es kei­ne wis­sen­schaft­li­chen Bewei­se dafür dass CO2 die Atmo­sphä­re auf­hei­ze. In den Erläu­te­run­gen auf der eige­nen Web­sei­te zum Fach­bei­rat ist von einer engen Ver­bin­dung zwi­schen EIKE und “füh­ren­den Wis­sen­schaft­lern” die Rede. Zu den Mit­glie­dern der EIKE-Gre­mi­en (Lei­tung und Fach­bei­rat) gehört jedoch kein ein­zi­ger Meter­eo­lo­ge oder Kli­ma­to­lo­ge, der aktu­ell an einer wis­sen­schaft­li­chen For­schungs­ein­rich­tung oder Uni­ver­si­tät tätig ist (Stand: Oktober2019).«

Wei­ter­hin arbei­tet EIKE mit der Kli­ma­leug­ner-Lob­by­ver­ei­ni­gung Heart­land Insti­tu­te zusam­men. Die­ses Insti­tut hat auch das Pla­kat im Arti­kel ver­bro­chen, es zeigt den »Unab­om­ber« Theo­do­re Kac­zyn­ski und unter­stellt ihm den Aus­spruch: »Ich glau­be immer noch an die glo­ba­le Erwär­mung. Und du?«

Am 16. August 2018 berich­te­te »Moni­tor« über die­se selt­sa­men, unheim­lich­heim­li­chen Klimakatastrophenleugner.

Und die Iro­nie zur Sache:

Alles, was wir tun müs­sen, ist so zu tun, als hät­ten wir kei­ne aus­ge­wach­se­ne Kri­se. Wei­ter­hin zu leug­nen, wie sehr wir uns davor fürch­ten. So gelan­gen wir Schritt für Schritt genau in die Situa­ti­on, vor der wir am meis­ten Angst haben, der wir nicht ins Auge zu sehen wagen. Ganz ohne wei­te­re Anstrengung.
Nao­mi Klein

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