Am 19. Mai 2019 stimmen wir nicht nur über das neue Waffenrecht und die USR IV ab, sondern auch über 2 kantonale Initiativen betreffend die Ressourcenausstattung unserer Volksschulen.
Das passt dem Regierungsrat gar nicht. Er sagt dazu:
»Die Gesetzesinitiative fordert, dass drei Eckwerte im Bildungsbereich nicht verändert werden können, wenn weniger als Zweidrittel der Mitglieder des Landrats dies verlangen: Die Richt- und Höchstzahlen für Klassengrössen könnten nicht erhöht werden, die «Gesamtzahl der Lektionen der handwerklichen, gestalterischen und musischen Fächer pro Schulstufe» könnte nicht gesenkt werden und die «individuelle Vor- und Nachbereitungszeit pro Lektion» könnte nicht gekürzt werden. Damit würden im Bildungsbereich neue starre und unzweckmässige Vorschriften eingeführt.«
Dass wir die handwerklichen, gestalterischen und musischen Fächer besonders schützen müssen, liegt daran, dass seit Jahrzehnten, immer dann, wenn neue Ansprüche an die Stundentafeln gestellt werden oder ganz einfach gespart werden soll, bei diesen angeblich nicht so wichtigen Fächern Lektionen gestrichen wird.
Bei Matthias Zehnder gelesen: »Entscheidend ist die Fähigkeit zu kritischem Denken und sozialem Verhalten, gepaart mit Kreativität und Neugierde. Sie haben richtig gelesen: Das steht nicht im Schulprospekt einer Rudolf Steiner-Schule, das sagt die Weltbank. Die Konsequenzen sind glasklar: Wenn die Politik etwas für die so genannte Arbeitsmarktfähigkeit der jungen Menschen tun will, dann muss sie in Schulen und in Universitäten investieren. Auf die Bildung kommt es an – und zwar nicht nur auf Mathematik und Informatik, sondern auch auf so genannt «weiche» Fächer, welche Kreativität und empathisches, soziales Verhalten fördern. Das sagt die Weltbank – eine Institution, die nicht gerade im Verdacht steht, links und nett zu sein.«
Aufgabe der Schule muss es also weiterhin sein, die breite Palette von Neigungen und Talenten, die in den Schülerinnen und Schülern vorhanden ist, zu fördern und sichtbar zu machen. Das gehört zu einem umfassenden Verständnis von Bildung. Auch ist der Ausgleich zu den übrigen kopflastigen Fächern von enormer Bedeutung. Wenn hier weiter gespart wird, richten wir grossen Schaden an. Die Initiative folgt damit dem Beispiel des Sportunterrichts, dessen Umfang bereits heute per Bundesgesetz geschützt ist.
Wenn Ihnen die Bildung und Ausbildung der zukünftigen Generationen etwas wert ist, sollten Sie der Initiative »Stopp dem Abbau an den öffentlichen Schulen!« zustimmen.
Zusatzinformationen:
Da die Abstimmungsvorlagen immer recht spät bei den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern eintreffe, können Sie durch klicken auf das Wort Abstimmungsvorlagen diese Abstimmungsvorlagen herunterladen 🙂
Die Bilder stammen von einem »Kunst-Projekt« (gestalten mit Reycling-Materialien nach einer Ben-Vautier-Ausstellung) einer dritten Klasse im Schulhaus Kirchmatt.