Franz Büchler und Christoph Meury wollen ins Geschehen eingreifen. Mit einem Antrag an den Gemeinderat von Birsfelden wollen die selbsternannten Hafenspezialisten & Areal- und Stadtentwickler in spe der Gemeinde aus der leiden Starre heraushelfen und ihr für das Teilgebiet »Kraftwerk Birsfelden« die uneingeschränkte Handlungshoheit zurückgeben.
Nach der Devise: Lasst uns Nägel mit Köpfen machen!, haben die Beiden einen Antrag für die unter Denkmalschutzstellung des integralen »Kraftwerkareals« durch die Gemeinde eingereicht.
Wir nutzen die Sommerpause, um dem Gemeinderat die Möglichkeit zu geben bereits an seiner nächsten Sitzung (4. August) darauf zu reagieren.
Birsfelden, den 13. Juli 2020
Die Gemeinde Birsfelden beantragt beim Kanton Basel-Landschaft die Unterschutzstellung des Gesamtareals des Kraftwerks Birsfelden unter Denkmalschutz (Umgebungsschutz)
Sehr geehrter Gemeinderat
Sehr geehrte Damen und Herren
In der Beilage finden Sie einen Antrag zuhanden der Gemeindeversammlung der Gemeinde Birsfelden.
Mit dem Antrag möchten wir bewirken, dass die architektonisch wertvolle Anlage des Kraftwerks Birsfelden, ein vielbesuchtes Juwel der Baukunst, wirksam unter Denkmalschutz gestellt wird und weiteren Nutzungszugriffen entzogen wird.
In diesem Sinne möchten wir Sie bitten den Antrag zu prüfen, mit uns allfällige Änderungen zu besprechen, eine Vernehmlassung einzuleiten und der Gemeindeversammlung zur Abstimmung vorzulegen. Für allfällige Auskünfte stehen wir Ihnen natürlich gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüssen
Christoph Meury und Franz Büchler
Antrag:
Die Gemeinde Birsfelden beantragt beim Kanton Basel-Landschaft die Unterschutzstellung des Gesamtareals des Kraftwerks Birsfelden unter den Denkmalschutz.
Die bisherige kommunale Unterschutzstellung einzelner Gebäudeteile soll explizit auf das Gesamtareal ausgeweitet werden (Umgebungsschutz).
Begründung:
Wir gehen davon aus, dass allen Beteiligten bewusst ist, welches architektonische Baujuwel das Kraftwerk Birsfelden darstellt. Das Kraftwerk ist aber weit mehr als eine Strom produzierende Industrieanlage. Das Kraftwerk ist eine architektonische Meisterleistung des Architekten und Gesamtplaners Alfred Hofmann und des Basler Stadtgärtners Richard Arioli.
Das Kraftwerk ist zum Wahrzeichen von Birsfelden geworden.
Die Grünareale rund um die Kraftwerkbauten sind zwingend als Teil der Gesamtanlage zu sehen. So sind sie sowohl vom Architekten Alfred Hofmann, aber auch vom Stadtgärtner/Landschaftsplaner Richard Arioli als Teil des Ganzen geplant und entsprechend angelegt worden. Die Grünräume der Kraftwerkinsel und die Grünparzelle (Parzelle 1550, entlang der Schleusenanlage) ist die unmittelbare Naherholungszone der Birsfelderinnen und Birsfelder. Auch dies war ein Anliegen der beiden Planer.
Dieser lebendige Grünraum ist integraler Teil der Gesamtanlage und gibt der Kraftwerkanlage mit seiner verglasten Turbinenhalle, dem Stauwehr, der Doppel-Schleussenanlage, aber auch den Annexbauten für Werkstätten und Verwaltung eine Grandezza, welche in seiner Gesamtheit zwingend erhalten werden muss.
Dazu muss der Gemeinderat Birsfelden die notwendigen Schritte unternehmen, um beim Kanton Basel-Landschaft die Unterschutzstellung als Gesamtanlage zu beantragen. Sowohl der Eigentümer, die Kraftwerk Birsfelden AG, wie auch die Gemeinde Birsfelden sind berechtigt einen entsprechenden Antrag zu stellen.
Anmerkung: Das Kraftwerk ist aktuell lediglich kommunal geschützt. Weder der kommunale Schutz, noch der Eintrag ins ISOS, noch ins Kulturgüterschutzinventar erzeugen einen Umgebungsschutz.
Birsfelden, 13. Juli 2020
Christoph Meury und Franz Büchler
Beilage:
Würdigung der Anlage Kraftwerk Birsfelden
Bilder: Titel: Franz Büchler, Nägel mit Köpfen: Tageswoche (auf fünf GemeinderätInnen erweitert)
Christoph Meury
Jul 24, 2020
Unsere Hafengeschichten und die Aktion «Wir machen Nägel mit Köpfen!« hat eine Lawine von Leserbriefen & Mails ausgelöst. Franz hat alle Briefe entgegengenommen und stapelt sie kistenweise. Wir haben uns vorgenommen, dass wir alle Rückmeldungen beantworten. Dies scheint uns unmittelbar politisch relevant. Vorallem seit wir wissen, dass der Godfather der Politik, Christoph Blocher, nicht nur beim Birsfelder Blog mitliest, sondern auch kommentierend mitagiert. Das ist für uns eine grosse Chance. Haben wir mit unseren Anliegen damit doch einen direkten (und gut finanzierten) Draht zur politischen Schweiz und also auch die Möglichkeit alle unsere Projekte grösser zu denken, Wirtschaftspolitik im Kontext und daher auch die Hafenpolitik global zu sehen. Es freut uns natürlich, dass zumindest ein Teil der Redaktion schreibend in direktem Kontakt mit Herrliberg steht.
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Gut, für die lokale SVP-Splitterpartei ist dies natürlich ein kommunikatives Desaster. Wenn der Chef mitmischt wird man natürlich lokal gelegentlich einen Gang höher schalten müssen und der Präsident Samuel Bänziger wird genötigt sein die Facebook-Einträge auch im Lokalbereich, oder wie er sagt: in der Dorfpolitik, auf die Jetzt-Zeit zu adaptieren und adäquat zu adaptieren. Aber keine Bange er ist diesbezüglich nicht der einzige Politiker der aktuell im Leerlauf dreht.
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Auch die SP Birsfelden ist immer noch damit beschäftigt, sich ob des fulminanten Wahlerfolgs im Schulrat (14.5% Wahlbeteiligung) auf die Schultern zu klopfen. Die Liberalen, die FDPler, sind auf ihrer Website gar nicht auf Sendung und sitzen in einem tiefen Funkloch. Seit ihr Chefideologe Gasser den Birsfelder Blog demonstrativ meidet und dazu übergegangen ist die Kolumnen im Birsfelder Anzeiger vor Unterwanderung durch fremde Fötzel umfassend zu schützen, irrlichtet der Rest der Partei in ideologischen Leerräumen. Die Parole «mehr Freiheit, weniger Staat« greift coronabedingt ebenfalls nicht mehr so richtig und man ist gottenfroh, dass der verhöhnte Nanny-Staat allen KMU’s und allen befreundeten international agierenden Firmen grosszügig mit Milliarden unter die Arme greift und damit wirkt die Parole natürlich etwas deplatziert und der Leitspruch müsste angesichts der Ereignisse diskret entsorgt werden. Deshalb hält man sich mit den neoliberalen Statements aktuell etwas zurück. Auch die Grünen mit Oliver Brüderlin und Gian-Luca Baumgartner twittern lediglich noch Grussbotschaften und Internas durch die Gegend. Ansonst ist politisch ausgezwitschert. Naja, Politik muss sich ja ab und an auch erholen. Schöne Grüsse in die Toskana! Die Grün-Unabhängigen sind auf ihrer Website erstaunlich taff und kommunizieren immerhin umfangreich über die kommenden Abstimmungen: Sind am 27.September gegen die Abzüge für Reiche bei der Kinderbetreuung und legen ein Nein ein bei der rückschrittlichen Begrenzungsinitiative. In Sachen Gemeindepolitik haben die Grün-Unabhängigen aber auch nichts zu vermelden. Offensichtlich alles paletti! Die EVP ist bei den Schulratswahlen hängen geblieben. Ansonst: «Die EVP steht für Familienfreundlichkeit, Verantwortung und Solidarität. Der Mensch steht im Mittelpunkt. Die EVP ist unverfilzt, aber aus gutem Stoff. Sie stellt Gewissen über Interessen, Menschen über Macht. Das gilt jetzt, unabhängig zur Weltlage, für den Rest des Jahrhunderts.« Das kann man nicht genügend betonen. Punkt! Fast hätten wir die staatstragend Birsfelder CVP vergessen: «Die CVP engagiert sich in seit vielen Jahren für ein lebenswertes und attraktives Birsfelden. Die CVP ist in allen wichtigen politischen Gremien der Gemeinde vertreten uns setzt sich mit lösungsorientierten, kompetenten Persönlichkeiten für die Weiterentwicklung Birsfeldens ein. Wichtige Themen dabei sind: Raumplanung und Siedlungsentwicklung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie durch Tagesstrukturen und eine gute Schule, Erhöhung der Sicherheit durch die Reduktion des Durchgangsverkehrs.« Voilà! Wenn Sie gelegentlich Simon Oberbeck treffen, erinnern Sie ihn bitte an sein Website-Statement. Er wird sich unscharf daran erinnern. Vorallem den Passus «Weiterentwicklung Birsfelden« wird er vielleicht verdrängt haben. Aber logisch: Man kann ja nicht zwei Herren dienen. Der Rest der CVP ist auf Dauersuche nach dem «C«. Die BDP Muttenz-Birsfelden hat sich per 30. Juni 2020 aufgelöst. Ein herber Verlust. Die Partei dankt den letzten beiden Wählerinnen und Wählern…
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Damit hätten wir das politische Spektrum in Birsfelden abgearbeitet. Aufregend & informativ! Uffff!
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Jetzt haben wir uns aber kurz und heftig verlaufen. Sorry! Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja! was wir sagen wollten: Danke für die zahlreichen (4) Rückmeldungen!
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Und denken Sie an unsere Aktion: «Wir machen Nägel mit Köpfen!«
Wir fordern die Unterschutzstellung des Kraftwerks Birsfelden.
Wir wollen einen wasserdichten Denkmalschutz für’s Kraftwerk und einen Umgebungsschutz für das Gesamtareal des Kraftwerks.
Franz Büchler
Jul 24, 2020
Danke, Christoph. Gibt mir wieder einmal Gelegenheit einen meiner Lieblingssprüche einzusetzen:
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»Ironie ist der Unterschied zwischen wörtlicher und wirklicher Bedeutung.«
Troy Dyer im Film ‘Reality Bites’
Christoph Meury
Jul 24, 2020
Mir kommen eher Splatterfilme in den Sinn. Sinngemäss: «Godzilla, oder eine handvoll Silberrücken überfallen eine Kleinstadt«… King Kong, oder «Frankenstein — Der Schrecken mit dem Affengesicht«.