Nun hängen sie also wieder.
In genau einem Monat, am 12.Februar 2023 sind Wahlen.
Proporzwahlen für den Landrat, Majorzwahlen für den Regierungsrat.
Fürs Parlament eine Parteienwahl, für die Regierung eine Persönlichkeitswahl, oder sagen wir besser Personenwahlen. Den meisten Parteien fehlt geeignetes Personal. Also keine Personalwahlen: Sondern Fachkräftemangel.
Schauen wir uns die Kandidierenden auf den Plakaten an, können wir unterscheiden zwischen Vertrauten (Name und Gesicht), Bekannten (Name und/oder Gesicht) und Unbekannten (weder Name noch Gesicht).
Auf den drei Plakaten im Titelbild können wir also zum Beispiel zur FDP folgendes sagen:
Ah, die Nicole, die Architektin des neuen Lindengarten.
Oder: Ah, der Sacha, der uns im Birsfälder Pünggt.li auf einen schlimmen Fehler aufmerksam gemacht hat.
Wechseln wir kurz im Titelbild zur SP:
Ah die Désirée, die uns unverpackten Kaffee verkauft.
Oder Ah, die Jacqueline, eine ehemalige Schülerin bei einem Pünggt.li ‑Redaktor, Später Lehrerin in Birsfelden.
Oder Ah, der Florian, Schüler eines anderen Pünggt.li-Redaktors.
Wechseln wir noch zur Mitte, die hier eher rechts steht. Wir sind noch immer beim Titelbild:
Da sehen wir den navigierenden Waldgänger, geometrisch schön eingemottet zwischen seinen Listenfüllern. Gibt’s da sonst noch jemanden aus Birsfelden? Rundum Lächeln, von verschmitzt bis gefroren. Aber wer eigentlich lächelt da? Die Namenlosen können wir nicht einmal googeln um zu schauen, was der/die bis jetzt schon geleistet haben. Information Null, nicht einmal mittemässig. Also etwa so:
Und googeln wir “Waldgeher”, dann stossen wir auf Friedl Thorward: “Erlebtes und Erlauschtes aus dem bayerischen Wald”.
(Morsack 1997, ISBN 978–3‑87553–500‑6)
Ist so einer im Wahlkreis Muttenz/Birsfelden überhaupt wahlberechtigt?
Fotos © Pünggt.li / zVg
max feurer
Jan. 15, 2023
🙂
René Broder
Jan. 15, 2023
Schlimmer sind die Slogans
Die Köpfe gehen ja noch. Ich hoffe, dass da auch was drin ist, aber die Slogans sind von einer schreienden Banalität. “Weniger Stau” oder “Peace and democracy”, die Beispiele lassen sich vermehren. Wie wäre es, wenn die Parteien in der Literatur nachschlagen würden:
Für die FDP “Geld und Geist” (Jeremias Gotthelf), die SP “Ahnung und Gegenwart” (Joseph von Eichendorff), die EVP “Jenseits von Eden” (John Steinbeck) oder für die CVP – Pardon, die Mitte “Die Verwandlung” (Franz Kafka). Bleiben für die SVP “Gruppenbild mit Dame” (Heinrich Böll) und die Grünen “Wem die Stunde schlägt” (Ernest Hemingway). Halt, da fehlen noch “Die Wahlverwandtschaften” (Goethe) für die GLP.
Christoph Meury
Jan. 16, 2023
Um bei René Broder’s Sichtweise zu bleiben, würde ich als Wähler auf die Inhaltslosigkeit eher mit einer Feststellung von Bartleby reagieren: «I would prefer not to« (Herman Melville).
Hans-Jörg Beutter
Jan. 17, 2023
zuviel «kopfsalat» ist ungesund, findi
(vor lauter wäldern sieht man den baum nicht mehr)
.
oder eben treffender: vor lauter flaschen verkommt der edle tropfen
.
darum zurück zum wesentlichen: der schadausstoss der wef-globis – mit ihren privatflugis – entspricht demjenigen von 350 000 autos …
.
während wir, laut einer sündhaft teuren bundeskampagne, unser teelein gerne aus abgestandenem badewasser im kerzenlicht schlürfen sollen –
was läuft hier def. falsch?
.
und im uvec amtet derweil eine bekennende ölsardine
(«röstli» – wie habeck treffend bemerkt) 😉