Das Wahl-Listen-Muster-Beispiel der Blocher Partei scheitert zudem an der eigenen (allerdings erlaubten) Mogelei. Übereifrig …
Gelingt es einem Parteivorstand nicht, eine volle Liste einzureichen, das heisst nicht genügend KandidatInnen im eigenen Wahlverein zu finden, die sich als parteiinterne Listenfüllung zur Verfügung stellen, was eh schon peinlich ist, kumuliert man die KandidatInnen auf dem gedruckten Zettel. Der sieht dann zwar voll aus, ist aber nur halbvoll, bzw. halbleer aber Wählerinnen merken es vielleicht nicht.
An der vorliegenden Musterliste der SVP, bei der alle KanidatInnen neben originellen Namen (Max Mustermann lässt grüssen) zufällig auch alle den gleichen Jahrgang haben, gibt es drei Möglichkeiten:
Beim vorliegenden Beispiel ist zufälligerweise Herr Zufall zuoberst auf der Liste. Wie kommt das? Es kann der Eindruck entstehen, dass Herr Zufall zufälligerweise Parteipräsident, Wahlkampfleiter oder Klöpferpromi ist, oder zufälligerweise die grösste Spende in den Wahlkampftopf gelegt hat.
WählerInnen fragen sich, welche Rolle das spielt. Der erste Platz auf der Liste ist bei uns kein Spitzenplatz, der letzte allerdings der Streichplatz. Geschieht einem Wähler der im SVP-Beispiel aufgetretene Fehler, dh.: Mehr Namen auf der Liste, als dem Wahlkreis zugeteilt, wird der letzte Kandidat vom Wahlbüro gestrichen. Den letzten beissen die Hunde. Die Partei erhält die Proporzstimmen, Der letzte Kandidat verliert seine persönlichen Stimmen. Herr Zufall wird gewählt, Herr Benjamin nicht, weil x‑mal als überzählig gestrichen.
Dass im SVP-Nonsens-Beispiel Kandidatin Wahl gestrichen wird, 3x auf der SVP-Liste kuhmuliert geht gar nicht, ist selbstverständlich, ändert aber nichts an den vorgängigen Ausführungen.
Hoppla, es gibt natürlich noch eine vierte, bessere Möglichkeit: Einfach eine andere Liste einwerfen.
hasira
Jan 17, 2015
Mit einem Listen-Team-Altersdurchschnitt von 49 Jahren (alle1965) würde diese SVP einsam an der Spitze stehen. Die machen sich ja noch schlechter als sie schon sind. Mit einem Listen-Team-Altersdurchschnitt von 43,8 Jahren stehen sie aber nur im Mittelfeld. Jüngere Teams haben die SP (39,3), die EVP (42,5) und die Grünen (42,1).
Turi Caccivio
Jan 17, 2015
Hoppla Ueli, warum sollten nur die W ä h l e r i n n e n nicht merken, dass der Wahlzettel nur halbvoll bzw. halbleer ist? Es erfüllt mich mit Befriedigung, dass ausgerechnet du über die blödsinnige, geschlechtsneutrale Schreibweise, die das Lesen von Gesetzen usw. nur unnötig erschwert, gestolpert bist. Als Herausgeber des Pamphlets zeichnen die SVP Baselland und die SVP Schweiz und dort sitzen ja ausser der eingebürgerten Tschechin (oder Slowakin) Estermann praktisch nur Männer im Vorstand!
Im Übrigen, ich gebe es zu, habe ich erst jetzt bemerkt, dass die Nummerierung auf allen Beispielen total falsch ist. Rainer Zufall hat immer die gleiche Nummer 03.01, Elisabeth Wahl immer die Nummer 03.02 usw.
rugeli
Jan 17, 2015
Was soll das philosophieren über halbvoll oder halbleer?
Hohl sind sie allemal und das Verfallsdatum steht auf dem Deckel von den Flaschen.