Wie schon im Artikel »Schweizers Lieblingsspeise: Röschti, Riebli & Nüssli« angetönt, wollen wir einmal die immer wieder von den sogenannt bürgerlichen Parteien so hochgelobte, sogenannt bürgerliche Finanzpolitk etwas genauer anschauen.
Ich schicke voraus:
Seit ewigen Zeiten, ganz sicher seit 1991, gab es immer eine sogenannt bürgerliche Mehrheit im Landrat (SVP, FDP, CVP, GLP, BDP).
Seit ewigen Zeiten, ganz sicher seit 1963, gab es immer eine sogenannt bürgerliche Mehrheit im Regierungsrat (SVP, FDP, CVP, Grüne).
Seit ewigen Zeiten war auch die Finanzdirektion immer in sogenannt bürgerlicher Hand.
Dies einfach als Klarstellung zum Nachfolgenden.
Dazu konnte man auch schon 2014 im birsfälder.li lesen …
Nun ist Wahlkampf:
Und nun stehen die sogenannt bürgerlichen Kandidaten also hin und berichten, als habe jemand anders als die sogenannt bürgerlichen Regierenden die Finanzen des Baselbiets ruiniert:
»Wir haben die Gesundung der Finanzen des Kantons Baselland erreicht nun gilt es, den Kanton zukunftgerichtet zu gestalten.«
Was die vier sogenannt bürgerlichen Wahlkämpfenden vergessen zu sagen:
Es waren genau die sogenannt bürgerlichen Mehrheitsregierenden, die das Finanzdebakel des Kantons auch verursacht haben! Die Mehrheit im Regierungsrat, die Mehrheit im Landrat.
Und wie haben sie dies gemacht?
Sie haben, wo immer das auch ging, an der Steuerschraube gedreht. Seit dem Jahr 2000 immer wieder, so dass z.B. im Jahr 2016 jährliche Mindereinnahmen von 180 Millionen Franken für den Kanton und von 64 Millionen Franken für die Gemeinden resultierten. Komischerweise wurde dies dann oft auch ein strukturelles Defizit genannt.
Tabelle aus der Dokumentation »Zur Baselbieter Finanzpolitik der letzten Jahrzehnte«
der SP Baselland. Hätte es eine derartige Dokumentation der FDP oder der SVP gegeben, hätte ich natürlich auch diese aufgeführt.
Hereingeholt wurde das fehlende Geld dann durch sogenanntes Sparen, das heisst durch Personalabbau, Klassenvergrösserungen, Lohnkürzungen, Abbau von Prämienverbilligungen, Abbau von Service public, etc.
Noch mehr »Steuergutschriften« wird es dann durch die Steuervorlage 17 geben (die nichts anderes ist als die USR III, die wir noch nicht so lange den Bach ab geschickt haben).
Auch da werden Kanton und Gemeinden wieder abgezockt.
Da besteht tatsächlich die problematische Frage: Ja wen sollen wir denn wählen?
Beim Regierungsrat besteht das Dilemma, dass die Alternative nur heissen kann Schweizer oder de Courten. Ich hoffe, da ist ihnen die Lösung klar. Aber leider bleibt damit die sogenannt bürgerliche Mehrheit noch immer erhalten.
Beim Landrat aber besteht die Möglichkeit einen Wandel herbeizuführen: Sorgen Sie dafür, dass keine sogenannt bürgerliche Mehrheit wie jetzt zustande kommt.
Und die Weisheit zur Sache:
Nur die alledümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber.
Alte Volksweisheit
Womit nichts weder gegen Kälber noch Metzger gesagt sei …