Tunnelblick

Tun­nel­blick

Der Tun­nel­blick ist in der Augen­heilkunde ein Syn­onym für ein Röhren­gesichts­feld, eine konzen­trische Einen­gung des Gesichts­feldes auf einen zen­tralen Rest (zum Beispiel bei Retinopathia Pig­men­tosa).
In der Psy­cholo­gie ist es die Ein­schränkung des Gesichts­feldes durch eine eingeschränk­te Wahrnehmung des Gehirns, beispiel­sweise durch Alko­holein­wirkung oder durch gle­ichzeit­ige Konzen­tra­tion auf mehrere Tätigkeit­en.
Im über­tra­ge­nen Sinne ist es die Unfähigkeit oder Unwilligkeit, Dinge wahrzunehmen, die außer­halb dessen liegen, wofür sich der Betrof­fene aktiv inter­essiert / inter­essieren will.
Die Schweiz hat wieder ein­mal mit Tun­nel­blick abges­timmt und dabei fol­gende Wahl getrof­fen:

Das knappe NEIN zum engge­fassten Ehe­be­griff durch die Ini­tia­tive gegen Heiratsstrafe ist ver­mieden wor­den.
Damit wollte man, dass für 3–10% der Bevölkerung (nur so en pas­sant) die gle­ichgeschlechtliche Ehe aus­geschlossen wird. Haben das wirk­lich alle Jasagen­den gemerkt und gewollt? Oder sind für die CVP tat­säch­lich nur die peku­niären Vorteile im Vorder­grund ges­tanden? Dieses Unheil ist knapp ver­mieden wor­den.
Freuen wir uns doch auf den neuen CVP-Präsi­den­ten Pfis­ter, der ja auch noch nur christliche Flüchtlinge ins Land lassen will …

JA zur 2. Got­thardröhre
Damit wollte man nicht sehen, dass dem Schw­erverkehr sig­nal­isiert wird: Kommt nur, wir tun alles für euch … und die NEAT ad absur­dum geführt wird.
Stellt sich die Frage noch, ab wann denn bei­de Röhren zweis­purig befahren wer­den dür­fen …

Bleibt noch das NEIN zur Ini­tia­tive gegen die Nahrungsmit­tel­speku­la­tion.
Mit diesem Nein wollte man nicht sehen, dass Banken, Ver­sicherun­gen und Pen­sion­skassen weit­er­hin die Möglichkeit haben, mit dem Geld ihrer Kun­den Hunger in Entwick­lungslän­dern  mitzu­verur­sachen. Wäre ein Zeichen gewe­sen …