Der ehe­ma­lige Arbeitsmin­is­ter Robert Reich, uner­müdlich­er Kri­tik­er der Trump Regierung, macht in seinem let­zten Blog­beitrag eine inter­es­sante Beobach­tung:
Ich habe unter drei Präsi­den­ten gedi­ent und einen vierten berat­en. In jedem Fall habe ich das gle­iche Muster beobachtet: Ein Präsi­dent wirkt wie ein Mag­net, der Men­schen in die höch­sten Ebe­nen sein­er Regierung zieht, die nicht nur seine Werte teilen, son­dern sie noch ver­stärken. Wenn ein Präsi­dent gute Arbeit leis­ten will – zumin­d­est Demokratie, Ver­fas­sung und Rechtsstaatlichkeit respek­tieren –, zieht dieser Mag­net Men­schen an, die unsere Insti­tu­tio­nen der Selb­stver­wal­tung respek­tieren.
Ist ein Präsi­dent jedoch bösar­tig, wer­den von ihm die fanatis­chsten und gefährlich­sten Men­schen des Lan­des ange­zo­gen.
Richard Nixon – der bösar­tig­ste Präsi­dent in der jün­geren Geschichte der USA vor Trump – zog eine Ansamm­lung von niederträchti­gen Gaunern ins Weiße Haus: H.R. Halde­man, John Ehrlich­man, Gen­er­al­staat­san­walt John Mitchell, Chuck Col­son, … . Sie ver­stärk­ten Nixons schlimm­ste para­noide und krim­inelle Nei­gun­gen.
Ver­drehte Men­schen, die einen ver­dreht­en Präsi­den­ten umgeben, fördern seine Böswilligkeit.

Sie ver­sor­gen ihn auch mit einem Chor der Zus­tim­mung, der aus dem “Grup­pen­denken” her­aus entste­ht. Sie ermuti­gen sich gegen­seit­ig, während sie die Nor­men für das Ver­hal­ten von Mitar­beit­ern des Weißen Haus­es und des Kabi­netts zer­stören. Und sie wet­teifern um seine Aufmerk­samkeit und sein Lob, indem sie seine ver­dreht­en Werte auf ein neues Niveau der Böswilligkeit heben.

Trump wusste in sein­er ersten Amt­szeit noch nicht genug, um sich mit unmoralis­chen Men­schen zu umgeben. Er war noch nicht lange genug in der Poli­tik, um ein Net­zw­erk von bösar­ti­gen Klo­nen zu haben, die sich wegen sein­er Bösar­tigkeit zu ihm hinge­zo­gen fühlten. Nach­dem er die Wahl 2020 ver­loren hat­te, hat­te er vier Jahre Zeit, um einige der schlimm­sten Fanatik­er des Lan­des in seinen Bann zu ziehen – Men­schen, die ihm loyaler sind als den Vere­inigten Staat­en, die seinen Fanatismus ausweit­en und ver­stärken wollen, die von weißem christlichem Nation­al­is­mus besessen sind und die genau­so sadis­tisch, grausam und rach­süchtig sind wie ihr Chef, wenn nicht sog­ar noch mehr.

Wom­it wir wieder bei den “hate­ful eight” von Meur­sault wären. Fünf davon — Elon Musk (inzwis­chen nicht mehr dabei), Kevin Roberts, Stephen Miller, Rebekah Mer­cer und Charles Koch — wur­den im birsfaelder.li schon vorgestellt. Hier kommt der näch­ste:

Russell Vought: Trump appointee who wants federal workers to be 'in trauma' | Trump administration | The GuardianRUSSELL VOUGHT Der “Haushalts-Henker”
(der Artikel erschien im April)

„Wenn Plün­derung für eine Gruppe von Men­schen in ein­er Gesellschaft zum Lebensin­halt wird, schaf­fen sie im Laufe der Zeit ein Rechtssys­tem, das sie legit­imiert, und einen Moralkodex, der sie ver­her­rlicht.“ Frédéric Bas­ti­at, Das Gesetz, 1850.

Wer ist er?
Rus­sell Vought ist nicht nur Trumps ehe­ma­liger Haushalts­di­rek­tor – er ist der Schlächter, der die Mess­er für die Schlach­tung der öffentlichen Insti­tu­tio­nen Amerikas schärft. Nun, da er als Direk­tor des Amtes für Ver­wal­tung und Haushalt (OMB) zurück­kehren soll, leit­et Vought den wirtschaftlichen Arm des Pro­jek­ts 2025, eines Plans, der darauf abzielt, die Bun­desregierung von innen her­aus zu läh­men. Das ist kein kon­ser­v­a­tiv­er Real­is­mus – das ist eine gezielte wirtschaftliche Zer­störung der sozialen Sicher­heit­snet­ze, auf die Mil­lio­nen Men­schen angewiesen sind.

Voughts Mis­sion ist bere­its im Gange: Er baut Bun­de­spro­gramme ab, kürzt Sozialleis­tun­gen und ver­wan­delt Sozial­hil­fe in Unternehmenssub­ven­tio­nen. Während Trumps erster Amt­szeit orchestri­erte Vought ver­heerende Kürzun­gen bei Med­ic­aid, SNAP und der öffentlichen Bil­dung, und jet­zt ist er zurück, um sicherzustellen, dass diese Pro­gramme nicht nur geschwächt, son­dern voll­ständig abgeschafft wer­den.

Sein Ziel? Per­ma­nente Spar­poli­tik. Ein radikaler Ansatz der ver­bran­nten Erde in Bezug auf die Staat­saus­gaben, der öffentliche Ein­rich­tun­gen in Trüm­mern hin­ter­lässt und gle­ichzeit­ig die Taschen der Super­re­ichen füllt. Wenn Vought seine Arbeit getan hat, wird es nichts mehr zu wieder­auf­bauen geben.

Wie er Trump in der Hand hat
Vought ist nicht nur ein weit­er­er Trump-Lakai – er ist der Architekt hin­ter der Unregier­barkeit der Regierung. Seine Strate­gie ist ein­fach: aushungern, die Mit­tel stre­ichen und demon­tieren.

Aushungern öffentlich­er Pro­gramme: Vought hat die Mit­tel für Med­ic­aid, SNAP und das öffentliche Bil­dungswe­sen gekürzt und damit Mil­lio­nen Men­schen ohne Gesund­heitsver­sorgung, Lebens­mit­tel­hil­fe oder Zugang zu guten Schulen zurück­ge­lassen.Den Haushalt als Waffe ein­set­zen: Er nutzt den Bun­de­shaushalt wie eine Keule, stre­icht die Mit­tel für Auf­sichts­be­hör­den und stre­icht Ini­tia­tiv­en für soziale Gerechtigkeit, um sicherzustellen, dass es keine Kon­trolle, keine Rechen­schaft­spflicht und keinen Schutz für schutzbedürftige Bevölkerungs­grup­pen gibt.
Umverteilung des Reich­tums an die Reichen: Voughts Haushalte lenken Bun­des­gelder von der öffentlichen Wohlfahrt ab und leit­en sie in Steuersenkun­gen für Mil­liardäre um, wodurch die Regierung zu ein­er Spar­büchse für die Super­re­ichen wird. (…)
(Mit dem “Big Beau­ti­ful Bill” ist das Ziel inzwis­chen erre­icht)

Das Aus­maß der von Vought bere­its angerichteten Schä­den
Stre­ichung von DEI-Mit­teln: Vought war fed­er­führend bei der Stre­ichung von Mit­teln für Ini­tia­tiv­en zur Förderung von Vielfalt, Gerechtigkeit und Inklu­sion und machte damit jahrzehn­te­lange Fortschritte auf dem Weg zu ein­er gerechteren Regierung zunichte.
Sozialleis­tun­gen gekürzt: Unter Voughts Leitung wur­den Med­ic­aid, Lebens­mit­tel­marken und Wohn­geld gekürzt, sodass Mil­lio­nen von Amerikan­ern ums Über­leben kämpfen müssen.
Öffentliche Ein­rich­tun­gen pri­vatisiert: Vought hat öffentliche Bil­dungsmit­tel in pri­vate und religiöse Schulen umgeleit­et und damit Bil­dung zu einem gewin­nori­en­tierten Geschäft gemacht, von dem die Schwäch­sten aus­geschlossen sind.

Seine jüng­ste Gräueltat? Er ord­nete in einem OMB-Memo an, Bun­deszuschüsse einzufrieren, und sabotierte damit Pro­gramme wie Head Start, das frühkindliche Bil­dung für einkom­menss­chwache Fam­i­lien anbi­etet. Voughts Botschaft ist klar: Wer nicht reich ist, zählt nicht.

Die exis­ten­zielle Bedro­hung, die er darstellt
Voughts Wirtschaft­sagen­da zielt nicht nur darauf ab, den Staat zu verklein­ern, son­dern ihn irrepara­bel zu läh­men
. Wenn er Erfolg hat, wer­den Regierung­spro­gramme nicht nur ihre Finanzierung ver­lieren, son­dern sie wer­den demon­tiert, zer­stört und so tief begraben, dass keine zukün­ftige Regierung sie wieder­beleben kann. (…)

Rus­sell Vought ver­wal­tet nicht den Haushalt der Vere­inigten Staat­en – er zer­stört deren Seele. Und wenn er das, was er begonnen hat, zu Ende brin­gen kann, wird nichts mehr übrig sein, was es zu ret­ten gilt.

Fort­set­zung am kom­menden Don­ner­stag, den 31. Juli

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