Ein Kon­gress für Donald Trump”, titel­te kürz­lich eine deut­sche Zei­tung. So ist es: Trump hat mehr oder weni­ger freie Bahn, sei­ne poli­ti­schen Plä­ne unge­hin­dert in die Tat umzu­set­zen. Was bedeu­tet das für die Demokraten?
Der poli­ti­sche Kom­men­ta­tor Thom Hart­mann warnt die Par­tei vor dem Ver­such, mit Trump irgend­wel­che Kom­pro­mis­se aus­zu­han­deln und spricht Klartext:
Der fata­le Feh­ler: Zu glau­ben, man kön­ne mit dem Bösen ver­han­deln, ohne sein Opfer zu werden.
Das Böse ver­han­delt nicht – es ver­schlingt … Die Repu­bli­ka­ni­sche Par­tei ist nicht an Demo­kra­tie inter­es­siert, und es ist Zeit aufzuwachen …
Mit dem Bösen gibt es kei­ne Kom­pro­mis­se, auch wenn eini­ge Demo­kra­ten offen­bar glau­ben, dass es mög­lich ist. Das Böse wird in sol­chen Situa­tio­nen immer gewin­nen, auch wenn es den Anschein hat, als hät­te es Kom­pro­mis­se gemacht oder kooperiert.

„Das Böse“ wird im Oxford Dic­tion­a­ry als „eine Kraft, die schlech­te Din­ge ver­ur­sacht“ definiert.

In einer Demo­kra­tie – abge­lei­tet vom grie­chi­schen Wort­stamm demos, „das Volk“  – ist das Kern­prin­zip eine Regie­rungs­form, die dem kol­lek­ti­ven Wohl­erge­hen ihrer Bür­ger dient. Wenn Ent­schei­dun­gen oder Hand­lun­gen die Inter­es­sen einer klei­nen, pri­vi­le­gier­ten Grup­pe oder Bran­che über die Bedürf­nis­se der Mehr­heit stel­len, unter­gra­ben sie die­ses Prinzip.

Sol­che Hand­lun­gen kön­nen zu Recht als „eine Kraft, die schlech­te Din­ge ver­ur­sacht“ für die brei­te Bevöl­ke­rung ange­se­hen wer­den. Sie unter­gra­ben das Ver­trau­en und die Gleich­heit inner­halb des Sys­tems. Mit ande­ren Wor­ten: das Böse.

Anschlies­send unter­mau­ert er sei­ne Ansicht mit einer Rei­he von Beispielen.

Die heu­ti­ge Repu­bli­ka­ni­sche Par­tei steht nun voll und ganz im Dienst von:
der fos­si­len Brenn­stoff­in­dus­trie, die alles Leben auf der Erde bedroht und erst die­se Woche dazu bei­getra­gen hat, Los Ange­les in Brand zu set­zen.
der gewinn­ori­en­tier­ten Kran­ken­ver­si­che­rungs­bran­che, die (laut The Lan­cet) dafür ver­ant­wort­lich ist, dass jedes Jahr über 65.000 Ame­ri­ka­ner unnö­tig sterben.
einer Grup­pe rech­ter Mil­li­ar­dä­re, die offen­bar ent­schlos­sen ist, die ame­ri­ka­ni­sche Demo­kra­tie durch eine Olig­ar­chie zu erset­zen, die, wie bereits erwähnt, schließ­lich in Tyran­nei umschlägt.
der Waf­fen­in­dus­trie, die dafür ver­ant­wort­lich ist, dass die Schul­kin­der unse­rer Nati­on mit Schieß­übun­gen ter­ro­ri­siert und psy­chisch trau­ma­ti­siert wer­den, ganz zu schwei­gen von der höchs­ten Rate an Tötungs­de­lik­ten mit Schuss­waf­fen in der ent­wi­ckel­ten Welt.
gewinn­ori­en­tier­ten Bewe­gun­gen, die öffent­li­che Schu­len schließen/privatisieren und dafür sor­gen, dass ein Col­lege-Stu­di­um uner­schwing­lich bleibt.
einer Invest­ment­bran­che, die den Woh­nungs­markt finan­zia­li­siert und damit eine Kri­se der Bezahl­bar­keit und weit ver­brei­te­te Obdach­lo­sig­keit ver­ur­sacht hat.
den Raub­tie­ren im Ban­ken­sek­tor, die unter Geor­ge W. Bushs Auf­sicht unse­re Wirt­schaft zum Absturz brach­ten und dann mit Hun­der­ten von Mil­li­ar­den an Steu­er­gel­dern davonkamen.

Die Lis­te lie­ße sich natür­lich noch fort­set­zen (ein­schließ­lich der Loya­li­tät der Repu­bli­ka­ner gegen­über dem mili­tä­risch-indus­tri­el­len Kom­plex und Putin), aber der Punkt ist, dass all dies so dra­ma­tisch schreck­li­che Fol­gen für den Durch­schnitts­ame­ri­ka­ner hat, dass man sie rea­lis­ti­scher­wei­se als „böse“ bezeich­nen könnte.

Und nun glau­ben anschei­nend eini­ge Demo­kra­ten, dass sie mit die­sen Men­schen, die stolz im Diens­te des Bösen ste­hen, einen „Kom­pro­miss“ ein­ge­hen kön­nen. Das ist ein schreck­li­cher Fehler.

Wie also wei­ter mit der demo­kra­ti­schen Par­tei? Eine Aus­sen­sei­te­rin, die zwei­mal als Prä­si­dent­schafts­kan­di­da­tin für die Demo­kra­ten antrat, — erfolg­los — ‚drängt auf einen radi­ka­len Kurswechsel.

Dazu mehr am kom­men­den Don­ners­tag, den 23. Januar.

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